Man spricht deutsch

Um viertel nach 2 klingelte gestern Morgen bereits der Wecker. Es war sooooo früh, dass uns sogar der indische Taxifahrer mit „Guten Abend“ begrüßte. Aber so ein Charterflugzeug in unser 17. Bundesland wartet nun mal nicht. Und so kam es also, dass wir bereits um 7 in der Früh mallorquinischen Boden betraten. 
Schnell haben wir uns unseren kleinen putzigen Mietwagen gesichert und sind ins nur wenige Kilometer entfernte Galatzõ Maritim Hotel in Peguera gebraust. 
Nobel geht mal wieder die Welt zu Grunde. Unser Zimmer war natürlich noch nicht bereit und so gab es erst mal ein Frühstück. Bereits das 2. des Tages. Ok, das dritte, wenn man die Gummisemmel aus dem Flieger mitzählt, aber die hatte  ich sowieso an Kai abgetreten. Nach dem Frühstück habe ich mich erst mal auf einer Liege mit fantastischer Aussicht über die Bucht positioniert, und mein überzogenes Schlafkonto aufgetankt. Kai hat derweil die sehr weitläufige Hotelanlage erkundet. Hier gibt es wirklich ein tolles Angebot und eine schöne gepflegte Anlage. 

Am Mittag sind wir dann in Peguera von einer Bucht zur anderen gewandert. Der Ort selbst ist eher … hm … wie sag ich es höflich … nicht so ganz mein Geschmack. Er ist jedenfalls fest in deutscher Hand und am kleineren Sandstrand türmen sich die Bettenburgen. Weiter oben am Hang wurde dann aber schon etwas schonender gebaut und wir haben ganz wundervolle Buchten und Ausblicke entdeckt, die Mallorca zu Unrecht den Ruf der sogenannten Putzfraueninsel eingebracht haben. Wer einmal in der Sierra de Tramuntana gewandert ist, wird sowieso schnell vom Gegenteil überzeugt. Es ist wirklich eine traumhaft schöne Insel. 

Gestern haben wir auch ordentlich Kilometer gemacht. Fast 10 waren es am Ende des 13. März 2015. We came a long way … Denn genau gestern vor einem Jahr war es, als unser Leben für einen kurzen Moment aus den Fugen geriet. Es war Affentag. Sogar ein paar Tränen sind mir gestern über die Wangen geflossen, als mich die Erinnerung für einen kurzen Moment übermannt hat. Ich kann sagen, dass beide Füße wieder voll funktionsfähig sind … ich laufe ohne zu humpeln, ich gehe joggen … Kleinere Wanderungen sind möglich, und es vergeht kein Tag, an dem mir diese wundervollen Fähigkeiten nicht bewusst sind. Gestern sagte Kai, weißt du noch, als ich dir letztes Jahr im Krankenhaus gesagt habe, dass irgendwann der Tag kommen wird, an dem du dem ganzen auch etwas positives abgewinnen kannst? Es scheint so, als war gestern dieser Tag. Und um das ganze noch dramaturgisch abzurunden: gestern, also genau ein Jahr später standen wir das erste mal wieder am blauen Meer *schnief*. 

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