Aufgebot

Was am Fliegen natürlich immer wieder faszinierend ist, ist die Tatsache, daß man binnen kürzester Zeit von 1001 Nacht in die Realität katapultiert wird. Einfach so. Als wär nie was gewesen. Eben noch beim Tajine in einer der belebten Gassen Marrakeschs gesessen, kurze Zeit später schon wieder auf dem langen Gang des Frankfurter Standesamts. Stark übermüdet und mit leicht verquollenem Gesicht, hatten wir heute Morgen bereits um 8.00 Uhr den hochoffiziellen Termin zur Anmeldung zur Eheschließung. Huiuiui :-)
 
Jetzt ist es also aktenkundig. Sowohl unsere geplante Eheschließung, als auch die Absicht, meinen „einzigartigen“ Geburtsnamen aufzugeben, zugunsten eines wunderschön melodisch klingenden italienischen Nachnamens. Heute haben ich diese Kombination das erste Mal auf einem Dokument live gesehen. Das war schon ein komisches Gefühl. Wenn man so lange einen Sammelbegriff als Namen hat, dann wird es sicher eine Umstellung, wenn man demnächst beim Arzt, beim Friseur oder sonstwo nicht noch zusätzlich seinen Vornamen (bzw. oft reicht das auch nicht aus zur Klarstellung) auch noch sein Geburtsdatum angeben muß. Das fatalste was mir mal mit diesem Namen passiert ist, mir wurde im Studium eine Prüfung aberkannt, die ich angeblich nicht bestanden hätte. Was kann ich dafür, wenn meine Namensvetterin zu blöd war ;-) Naja, es ließ sich aufklären.
 
Ulkig war auch, daß heute morgen herauskam, daß Kai einen nicht genehmigten Namen im Personalausweis führt. Der Bindestrich, der sich über die Jahre heimlich eingeschlichen hat, ist nämlich nicht urkundlich vermerkt. Naja, lieber den Personalausweis neu beantragen, als eine offizielle Namensänderung.
 
 
Ansonsten bleibt mir nur noch eine kurze Nachlese zu Marrakesch. Es war einfach ein wunderschönes, kurzweiliges verlängertes Wochenende. In Bezug auf das, was ich städtetechnisch bisher erlebt habe, ist Marrakesch auf jeden Fall einzigartig. Die Welt scheint so eine andere, zumindest im alten Teil der Stadt, der Medina. Die Mentalität der Marokkaner bleibt allerdings noch unbekannt, denn die touristenfangenden Männer, welche etwa alle 2 Meter lauernd auf Geschäfte hoffen, sind sicher nicht repräsentativ. Uns fehlt noch die Wüste und das marokkanische Meer.
Fazit: Da müssen wir auf jeden Fall noch mal hin.
 
Jetzt freuen wir uns bereits auf unsere nächste Reise, welche schon in 2 1/2 Wochen beginnt. Mal schauen, wo es dieses Mal hingeht :-)

Besslama Marakesh

Jetzt sitzen wir schon wieder am Flughafen und vertreiben uns die Zeit. Alles schon wieder vorbei.  Schade. Schön wars. Heute haben wir uns einfach noch ein bisschen treiben lassen, das Gepäck noch ein bisschen mit Datteln und frischer Minze bestückt. 
Hier nur in loser Folge die Eindrücke des letzten Tages. 

Orientalische Nacht

Der Hamam hat ja in den orientalischen Gefilden eine große Tradition. So auch in Marokko. Die Anzahl einschlägiger Etablissements ist schier unüberschaubar. So haben wir uns einfach auf die Empfehlung unseres Riadbesitzers verlassen und uns dann gegen 6 Uhr abends tief verwinkelt durch die dunkelsten Gassen der Medina führen lassen. 
Im Gebäude selbst ging es dann ebenso verwinkelt weiter, über diverse Treppen, hoch, runter … alles dunkel in weinrot gehalten erinnerte das ganze doch sehr stark an einen Puff. 
Zu Beginn der Prozedur durften wir uns in einem kleinen plüschigen Nebenraum komplett entkleiden. Wir bekamen jeder ein kleines Päckchen, für untenrum ;-) 
Während Kai sich in großräumige Boxershorts hüllen dürfte, bekam ich ein winziges stoffstreifchen … an einem dünnen Band, das nur mit sehr viel guten Willen als Damenslip erkennbar war. Ich musste lachen. Falsche Schamgefühle sind hier definitiv nicht hilfreich. Gerne hätten wir natürlich auch entsprechendes Bildmaterial geliefert, aber wir wollen ja niemanden überstrapazieren ;-)
Im Anschluss würden wir in einen vollgefliesten Raum geführt, wo wir in tiefen Dampf gehüllt die eigentliche Behandlung genießen durften. Paarweise versteht sich. Normalerweise sind Hamams nämlich nach Geschlechtern getrennt. Wir bekamen beide eine ordentliche Abreibung mit diversen Pasten und Seifen, anschließen würden wir mit festem Griff von oben bis unten mit einem reibeisenähnlichen Handschuh abgeschabt. Autschn, autschn. Nach kurzer relax und trocknungszeit bekamen wir noch eine Massage mit Arganöl. Drei Stunden waren wir insgesamt dort und hatten danach eine Haut … also ein Kinderpopo ist ein faltiges Schmirgelpapier dagegen ;-) 
Mit ordentlich Hunger im Bauch sind wir abschließend dann noch mal zum großen Platz gegangen, um uns an einer der zahlreichen Garküchen mit allerlei marrokanischen Köstlichkeiten vollstopfen. Die Atmosphäre dort ist einfach einmalig. 

Frisch Gepresst

Gestern Abend haben wir es sehr gemächlich ausklingen lassen. Nach einem leckeren Cous Cous mit viel Gemüse haben wir eine ganze Weile das bunte Treiben auf dem zentralen Dejaam El Fna beobachtet. Dieser Platz ist wirklich unglaublich. Normalerweise werden Plätze eher durch die darum liegenden Gebäude definiert. Aber dort machen die Menschen den Platz. Es ist ein derartiges Gewusel und alles scheint strengen Ritualen zu folgen. Tagsüber gibt es die Gaukler und Affendressierer und Abends werden dann die dampfenden Garküchen aufgebaut. Man möchte am liebsten überall probieren, und wenn ich nicht gerade ein strenges Ernährungsprogramm durchziehen würde ;-) … würde ich das auch tun. Alleine die Patisserie ist jede Sünde wert … aber zum Glück bietet die marrokanische Küche auch sehr viel Gemüse und leckere Tajine Gerichte. Vom vielen Pfefferminztee habe ich bestimmt schon ein Minzbäuchlein bekommen und atme ätherische Öle aus. 
Heute Morgen durften wir dann wieder frisch gepressten Orangensaft und selbstgemachten Joghurt mit Rosenwasser genießen. 
Unser heutiges Programme sah den Besuch eines weit vor den Toren der Medina gelegenen Industrieviertels vor. Dort sollen sich viele Kreative niedergelassen haben. Mit dem Stadtbus sind wir hingefahren und haben so allerhand Schnickschnack erworben. Besonders nett fand ich es in dem Keramikladen, wo die jungen Besitzer uns ganz stolz erzählt haben, dass sie demnächst auf der Ambiente Messe in Frankfurt vertreten sind. Sie haben uns sogar Eintrittskarten geschenkt. Witzig. 
Um meinen Fuß immer wieder zu beruhigen sind viele Päuschen notwendig. Ansonsten hält er ganz gut mit. Das Wetter meint es auch mehr als gut mit uns. Die nordafrikanische Frühlingssonne brennt ganz ordentlich. Abends und nachts ist es aber noch recht kühl. 
Heute Abend haben wir uns vom Hotel aus einen Termin in einem Hamam machen lassen. Der Reiseführer rät an, seine Schwellenangst beiseite zu lassen und das ganze zu genießen. Ich bin sehr gespannt. 

Geordnetes Chaos

Nach einem ausgiebigen Frühstück im wunderschönen Innenhof unseres Riads sind wir tief eingetaucht in die bunte Welt der Souks. Sich darin zu verlieren scheint in Marrakesh einfach dazuzugehören. Die Gänge und Wege sind derart verwinkelt, dass sich nur einheimische darin auskennen können. Es lebe das Smartphone mit gps und einem offline Stadtplan. Gut so, sonst bestünde nämlich wieder die Gefahr, dass wir wie gestern Abend in die Fänge der marokkanischen selbsternannten  Touristenführer gelangen. 
Unsere kleine Wanderung begann auf dem weltberühmten Dejaam El Fnar, vorbei an Orangensaftständen und Schlangenbeschwörern. Es gibt dort auch Affen!!! Als Kai sagte, dass die einfach so auf einen zukommen, um einem die kleinen haarigen Biester auf die Schulter zu setzen, standen mit für einen Moment alle Nackenhaare zu Berge. 
In den Souks stellt man sich die Frage, wer das alles kaufen soll. Einen Blick zu lange auf einem Gegenstand haftend, haben sie einen auch schon am Wickel. Aber nach noch nicht mal 24 Stunden sind wir bereits abgestumpft. Die Ignorier-Taktik, die wir heute Morgen vom einheimischen Besitzer unserer Unterkunft angeraten bekamen scheint zwar unhöflich, funktioniert aber sehr gut. 
Jetzt sitzen wir gerade entspannt im Schatten des ruhigen Innenhofs des Musée de Marakesh … mit freiem Internet. Da musste ich einfach mal wieder schnell ein paar Impressionen rauslassen, damit wieder Platz für Neues ist. 

Bon Soir

Kaum zu glauben. Nur drei Flugstunden, und wir sind in einer komplett anderen Welt gelandet. Die Eindrücke strömen aus allen Richtungen auf uns ein und ich bin komplett überwältigt. 
Der Flug verging wie im Flug *brüller*, leider hat der einsetzende Schneefall dazu geführt, dass wir mit einer ordentlichen Verspätung losgeflogen sind. In Marrakesch am Flughafen schienen dann 25 großräumige Passagierflugzeuge gleichzeitig gelandet zu sein, denn die Passkontrolle dauerte fast eine Stunde. Den Bus in die Stadt haben wir aber sofort erwischt und nur kurze Zeit später fanden wir uns im Gassengewirr der Medina von Marrakesch wieder.  
Wahnsinn, ich grinste und freute mich auf unser kleines Abenteuer. 
Ich erinnere mich noch gut an einen Roadtrip, den ich damals mit zwei Freundinnen quer durch die USA unternommen habe. Einmal, in Moab, am Rande der roten Nationalparks fanden wir einen traumhaften Campground. Direkt am Colorado River, die Landschaft war einfach atemberaubend schön. Dennoch, am Abend, während die Sonne unterging, ging das Gewirr der Moskitos los. Ein Alptraum. Warum ich das erzähle? Weil es hier in etwa genauso ist, alles ist traumhaft, doch leider ist alles voller kleiner blutrünstiger Biester. Diese kommen in Form sehr geschäftstüchtiger junger Männer daher und man kann leider keinen Schritt machen, ohne in ein Gespräch verwickelt zu werden. 
Aber man wird sich dran gewöhnen müssen. 
Eben auf dem Heimweg, als wir auf dem Weg zurück in unser traumhaft schönes Riad waren, war in den Gassen gerade eine wilde Diskussion im Gange und man kam sich vor wie in einer Szene aus „das Leben des Brian … die Frauen haben sich angeschrien und angekeift … 
Jetzt sitzen wir im ruhigen Innenhof unseres Hauses und lassen den Abend langsam ausklingen. War ein schöner Tag, aber jetzt geht’s ins Bett. 
 
 

 

Frühling in Sicht :-)

Langsam aber sicher macht sich wieder ein kribbeln breit, die Vorfreude auf ein mir bislang unbekanntes Land breitet sich aus. Es ist ein entspannter Samstag und draußen schneit es gemächlich vor sich hin. Fest steht, vom Schnee werden wir in den nächsten Tagen nichts mitbekommen. Denn wo wir jetzt gleich hinfliegen ist es Frühling. 

Vor fast genau einem Jahr sind wir auch aufgebrochen auf eine unbekannte Reise. Damals war das Kribbeln natürlich ungleich stärker. Die Faszination einer 3-Monatigen Reise war unglaublich. Ich kann mich noch so genau daran erinnern. 
Aber auch wenn es sich jetzt „nur“ um ein verlängertes Wochenende handelt, freuen wir uns trotzdem drauf wie Harry. Die Füße machen beide mit. Gleich geht’s los … 

Nacht der Sterne

Gestern Abend durfte ich mit meiner Freundin C. mein Geburtstagsgeschenk einlösen. Ein Konzert der wirklich wundervollen, wundervollen Stars. Die kanadische Band gehört seit vielen Jahren zu meinen absoluten Lieblingsbands, es gab Zeiten, da lief in meiner fahrbaren Jukebox nichts anderes. Der Harmoniegesang der beiden macht es so speziell, die Lieder sind zum Weinen schön, mal tanzbar, mal traurig und immer mit schönen Texten.
 
 
Einen persönlichen Erfolg konnte ich darin verbuchen, daß ich es geschafft habe, ganz alleine zur U-Bahn zu dappeln und dann von der Hauptwache über die Zeil ins Zoom … und natürlich wieder zurück. Nachdem das Füßlein doch schmerztechnisch immer noch Probleme beim Laufen bereitet, war dies ein echter Durchbruch. Das macht auf jeden Fall Hoffnung für das Wochenende, wo wir uns ja zwangsläufig etwas mehr bewegen werden.

Eine Wissenschaft für sich

Mittwoch Abend war ich mal wieder bei den gewichtigen Damen und Herren im Treffen, oder wie mein Vater sie nennen würde, bei den Scientologen ;-) … hierzu zählen übrigens auch die Cash & Carry Kette Metro, sowie Rach der Restauranttester (kleiner Insider ;-)

Es ist jedenfalls so wie in jedem Jahr, in der 2. Januarwoche platzt das Treffen immer aus allen Nähten, so richtig angenehm wird es erst wieder, wenn sich die ganzen Neujahrsvorsätzler wieder verkrümelt haben ;-) Das Treffen wird geleitet von einer quirligen Griechin, die es irgendwie immer wieder schafft, einen erneut zu motivieren, seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, und die Erfolge sprechen ja für sich. Leider haben die auch keine wirksames Rezept, den inneren Schweinehund nach gelungener Abnahme davon zu überzeugen, dieses Gewicht nun auch zu halten. Ich hatte es ja fest vor, doch leider war das letzte Jahr von widrigen Umständen durchzogen, die mich quasi willenlos gemacht  haben. Umso stolzer kann ich verkünden, daß ich mich meinem Ziel bereits um 2,2 Kilo angenähert habe. Offizielle Entfernung vom Zielgewicht also nur noch 12 Kilo. Läuft!!!

Heute Nachmittag sind wir zum Kaffee eingeladen, bei Kais Arbeitskollegen und seiner Familie. Ich bin schon mächtig neugierig, denn ich kenne ihn noch nicht … nur virtuell, denn er hat damals auch unsere Reise im Blog begleitet und hin und wieder nett kommentiert. Dann müssen wir dieses Wochenende noch packen, denn endlich, endlich, endlich, dürfen wir am Samstag wieder eine kleine Kurzreise unternehmen. Wenn nichts dazwischenkommt, sollte das eigentlich klappen. Drückt uns die Daumen, daß ich die Woche fehlerfrei absolviere.

Dynamik

Das Jahr hat mich wieder voll im Griff. In dieser Woche hat es bereits volle Fahrt aufgenommen. Montag, Frühtermin Standesamt – Dienstag, Frühtermin Bauherr – Mittwoch, Frühtermin Zahnarzt – 2 x die Woche Physiotherapie – 1 x die Woche Punktezählen ;-) usw. usw.
Man darf sich nur einfach nicht unterkriegen lassen. Meinen Friseurtermin muß ich jetzt bereits das 2. Mal verschieben, weil ich das Terminchaos momentan noch nicht im Griff habe. Aber ich arbeite daran.
Heute morgen durfte ich mich an einer bunten Fülle an Geruchs und Geschmacksnuancen beim Dentisten erfreuen, blaue + gelbe Pasten, die den Feinschmeckergaumen auf unterschiedliche Weise kitzeln. Herrlich. Eine ganze Stunde hieß es heute Morgen: Mund auf, Augen zu. Jetzt schwillt so langsam die linke Gesichtshälfte wieder ab. Brrrr. Ein scheußlicher Morgen.
Heute Abend ist Kai unterwegs, da nutz ich doch die Zeit, um ein neues Projekt anzuschlagen. By the way … ein bisschen DIY gab es in letzter Zeit auch, bitteschön: