Urlaubsgeständnisse

Eigentlich ist es ja bekanntermaßen nichts neues, daß Kai und ich gerne reisen. Um so erstaunlicher, daß so ziemlich jeder entsetzt fragt: „Wie, ihr wollt schon wieder Urlaub machen?“
Kais standardisierte Antwort belehrt dann den Fragenden mit der Behauptung, wir hätten doch in diesem Jahr noch keinen einzigen Tag Urlaub genommen! Per Definition hat er da ja wohl recht ;-)
 
Naja, verdient oder nicht, wir nehmen’s wie es kommt und so werden wir am Samstag erst eine Fahrt durch die Alpen in die schöne Schweiz unternehmen, um dann nach einer Übernachtung bei Kais Freunden weiter in Richtung Pellio zu fahren. Dem Heimatort von Nonno. Dort waren wir ja schon mal zusammen und es ist wirklich sehr schön. Das kleine Dörfchen liegt ganz idyllisch im Val d’Intelvi zwischen dem Luganer und dem Comer See. Zu beiden Seen ist es praktisch gleich weit. Die Lage ist einfach traumhaft. Es gibt ein (gar nicht so kleines) Apartment mit einem wundervollen Blick über das Tal und die Berge. Wir freuen uns sehr darauf.
 
Und wo wir schon dabei sind … für November wird dann wieder Asien angesagt sein. Wir haben einen Flug nach Singapur gebucht. Ich hatte so eine merkwürdige Sehnsucht nach diesem Ort, von dem ich außer den beigegetünchten Krankenhauswänden und weißgekachelten Operationsräumen so gar nichts kenne. Ich bin so neugierig auf das Hawker Food, auf den Singapore Zoo, auf das Leben auf der Straße, Little India und so weiter und so weiter.
Aber zwei Wochen im Stadtstaat könnten vielleicht zu viel sein, daher machen wir noch einen 10-tägigen Zwischenstop im Süden Vietnams.
Kai hat irgendwo gelesen, daß man dort sogar Affen im Restaurant serviert ;-)
 
Es soll ja jetzt Leute geben, die angesichts dieser Planung nur hilflos den Kopf schütteln, wie kann man nur noch mal in ein solches Land fahren, wenn man vom Affen gebissen wurde?
Ich antworte dann (ebenso belehrend ;-) sehr gerne, daß einem in Bad Homburg bei Aldi auch ein Baukran auf den Kopf fallen kann. Und das meine ich überhaupt nicht despektierlich.
 
Freitag Abend sind wir ins benachbarte Offenbach geradelt. Die ganze Strecke am Main entlang. Ich muß unbedingt mal meinen Fotoapparat ins Grenzgebiet mitnehmen. Es gibt dort noch so viel schönes zu entdecken. „Noch“ sage ich, denn die unheilvollen Baukräne schwingen bereits über dem Gebiet und werden in schöner Investorenmanier ein gesichtsloses Gebäude nach dem Anderen über die Industriebrache würfeln. Nur um dann anschließend so ziemlich alles zu zerstören, was diese ehemalige Hafengegend so liebevoll macht.
Naja, als Architektin muß ich da wohl mal meine Klappe halten. Immer noch besser als mitten in Berlin ein Stadtschloss zu errichten ;-)
 
Samstag dann das alljährliche Schweizer Strassenfest. Nach einem kräftigen Regenguss waren wir dort mit ein paar Leuten und haben uns … mal im Kriechtempo, mal im Kontrapost durch die Menschenmenge gegessen und getrunken. Am Ende der Straße war ich fix und fertig. Mein Füßlein hat schon die ganze Woche Zicken gemacht. Dick wird er, weh tut er … doof das.
 
 
Sonntag erst Frühstück mit Milchkaffee und amerikanischen Blaubeerpancakes und später dann zum großen Familientreffen zu den Caminadas nach Idstein. Wir haben ein bisschen über die bevorstehende Hochzeit geplaudert. Auweia … mal schauen, ob wir es schaffen, so wirklich jedem Anspruch gerecht zu werden … hm … wahrscheinlich nicht. Am Ende machen wir es dann einfach so, wie wir es für richtig halten ;-)
 
 
Sonntag Abend dann, als wir zuhause angekommen sind, hat uns ein Berg griechischer Leckereien vor der Tür erwartet. Unser Lohn für zwei Wochen nachbarschaftliches Katzensitten. Unter anderem mindestens 5 Kilo leckere große Fleischtomaten und eine Monsterwassermelone. Yum, yum. Es ist wirklich eine ganz wunderbare Tradition, daß wir uns gegenseitig immer mit Leckerereien aus dem jeweiligen Urlaubsort beglücken, nachdem wir … und das ist ja überhaupt das beste an der Sache … immer gegenseitig auf unsere Miezekatzen aufpassen.

Review, KW 29-30

Momentan ist das Leben einfach so bunt, daß ich gar nicht mehr zum Schreiben komme. Wir sind ordentlich unterwegs und genießen den deutschen Sommer. Am Freitag Abend zum Beispiel waren wir Abends im Günthersburgpark, dort findet nämlich im alljährlich das Stoffelfestival statt. Man kann einfach nur auf einer Decke liegen, mehr oder weniger interessante Darbietungen hören oder anschauen, ein Picknick machen und dabei die Sonne beobachten, wie sie hinter der Menschenmenge versinkt. Auf dem Heimweg, mit dem Fahrrad waren wir unterewegs noch ein Eis essen … und sind abschließend durch die laue Frankfurter Sommernacht nach Hause geradelt. Wahnsinn. So viele Menschen sind draußen und die Atmosphäre ist einfach unbeschreiblich.
Samstag war dann das Sommerfest unseres Büros im Badehaus 3 des Bad Nauheimer Sprudelhofs. Und ich muß sagen, auch dieser Event hätte sommerlicher nicht sein können. Gefeiert wurde draußen, im unten fotografierten traumhaft schönen Innenhof. Die ganze Zeit denke ich, hier würde ich gerne wohnen, ein Höflein, mit einem Brünnlein … was ist nur los mit mir ;-)
Irgendwann saßen wir dann alle mit den Füßen im Wasser und haben den Aperol im Glas im Becken schwimmen lassen. Wie üblich gehöre ich bei Büroevents zu den letzten, die die Veranstaltung verlassen. Gottseisgepriesenundgetrommelt habe ich in der Nacht noch eine Heimfahrgelegenheit gefunden. Ach ja … ich habe mal wieder mit Kleinstelektronik die Partymusik beigesteuert. Nur nichts dem Zufall überlassen ;-)
 
 
Sonntag habe ich mir dann einen Heimattag gewünscht. Ich muß diesen Wunsch ja schon immer lange vorher anmelden, da Kai sonst wieder etwas einfällt, was man dann machen könnte. Daher gewöhne ich mir jetzt an, diese freien Tage terminlich einzuplanen ;-) Und ich muß sagen, so richtig schön war das. Ich konnte meinem Hangover fröhnen und ich habe mich mit leichtem Aufräumen, Wäsche machen und dem unvermeidlichen Stricken beschäftigt. Kai hat sich mit einem Eimer weißen Fensterlack bewaffnet und ist durch die Wohnung gezogen, um die Fensterrahmen hier und da nachzuarbeiten. Die Fensterbauer haben im letzten Jahr ihre Spuren hinterlassen.
Abends haben wir dann noch gegrillt und uns moralisch auf die neue Woche vorbereitet.
 
Dienstag dann das nächste Highlight. Geburtstag in Monsheim bei meiner Freundin Uli. Gefeiert wurde wiederum bei deren Freundin, die ihr Haus in einem dieser wundervollen Gehöfte haben, die es in dieser Weingegend wirklich überall gibt. Ein Traum … schon wieder möchte ich dort einziehen ;-)
Anschließend hieß es mal wieder Abschied nehmen, denn Uli und mein Patenkind fahren schon bald wieder ins weit entfernte Californien. Wird langsam Zeit, daß wir da auch mal wieder hinfahren.  

So, und heute ist nun bereits schon wieder Donnerstag und ich begebe mich nach der Arbeit direkt nach Alsfeld. Mein geliebter Papi war nämlich im Krankenhaus und ich muß unbedingt mal nach dem Rechten sehen. Tschüssn.

Finalwochenende

War das ein Wochenende!!! Einfach schön. Mit ganz lieben Besuch aus dem fernen San Francisco, mit dem wir so wundervolle Stunden verbracht haben … und natürlich geprägt von diesem einzigartigen Finale gestern Abend. 

Wir haben mal wieder im WM-Studio Koerting in Bad Homburg geschaut, dort haben wir auch schon gemeinsam gegen die USA und Algerien gefiebert. Gestern gab es sogar einen fetten Beamer … meine Nerven haben zwischenzeitlich fast schlapp gemacht, ich konnte einfach nicht mehr hinschauen. Die letzten Minuten nach dem Tor waren soooooo spannend … und dann die große Freude. Weltmeister! Yeah! 
Gegen halb zwei waren wir zuhause und konnten nur knapp einem mächtigen Autocorso entgehen. Heute dann auch etwas müde, wofür selbst die Bauherren vollstes Verständnis hatten.
Das Figorakel hat natürlich wieder alles richtig vorhergesagt, sogar die Verlängerung, denn er hat dieses mal sehr lange gebraucht, bis er überhaupt die Schälchen gefunden hat ;-)
Am Ende des Tages gab es neben Streicheleinheiten von Lilo noch ein extra Leckerchen für den Kater … der wirklich ausnahmslos (mit gewissem Interpretationsspielraum ;-) den Gewinner richtig orakelt hat! 

Unlauterer Wettbewerb

Es soll ja Leute geben, die behaupten wir hätten zuviel Zeit … aba aba … alles eine Frage der Priorität ;-) 

Das Figorakel hat heute Abend wieder sehr zuverlässig seine Arbeit getan. Heute musste sich der Kater sogar gegen ein nicht ganz unparteiisches Herrchen behaupten, der ihn während des Empfangs der Vibrationen ständig geärgert hat. Es hat nichts genützt, ein Orakel tut eben auch nur seine Pflicht, um dem ganzen Nachdruck zu verleihen, hat er das brasilianische Töpfchen gar nicht angerührt. Vielleicht auch aus Respekt? Wir wissen es nicht. Eins ist klar, das Ergebnis ist sowas von eindeutig! 

Anbei noch ein Bild vom Wochenende, als uns Kais früherer Schulkamerad mit Familie besucht hat, die glücklichen waren in Frankfurt auf der Durchreise. Sozusagen auf dem Absprung zum Flughafen, um von dort eine kleine Rundreise durch die USA zu unternehmen … New York, San Francisco … *seufz*

Verwirrung

Heute Morgen hat Figo es sehr sehr spannend gemacht. Zunächst mal muß man sagen, daß wirklich große Verwirrung herrschte … zumindest aus Katzensicht. Eigentlich hat Herrchen schon mit den Metallschalen für das richtige Frühstück geklappert. Aber dann fiel uns ein … herrje, wir müssen noch das Figorakel befragen. Also mußten die Katzen den Raum verlassen, damit wir alles vorbereiten können.
Figo betrat den Raum, schaute sich zunächst um, erspähte seinen Metallnapf … aber wir führten ihn zu den kleinen Orakelschälchen. Er fing mit dem deutschen Napf an und wechselte von da an hin und her … und hin und her … es war sehr spannend. Und auf einmal, noch nie dagewesen … verließ er das Feld und schaute wieder sehnsüchtig auf die Metallschale. Wir waren zunächst verwirrt, denn er hat gar kein Schälchen ganz leer gefressen.
 
 
Aber dann ist es uns gedämmert … *hautsichvordenkopf* … klar, er hat das Ergebnis orakelt.
3:1 … leuchtet ein, oder?


Für die, denen das Ergebnisorakeln dann doch zu unsicher ist, sei gesagt, daß er nach der Hauptmahlzeit noch mal zurück geschlendert ist und dann wiederum den deutschen Napf leergeputzt hat. Also eins ist klar. Deutschland wird gewinnen. Wenn jetzt noch das Ergebnis stimmt, ich schwöre es, dann fange ich an zu wetten!!! ;-)

Genug geredet

Manchmal gibt es Tage, an denen scheint das eigene Leben perfekt zu sein … vielleicht ist es auch nur ein kleiner Moment des vollkommenen Glücks, der Zufriedenseins, des Gefühls, die Welt umarmen zu können. Gestern Abend jedenfalls gab es diesen Moment, für mich, für uns …
Zur Halbzeitpause im gestrigen 1. Spiel bin ich zum Kleiderschrank und habe erstmal den Inhalt genauer inspiziert. Meine Sportklamotten lagen gewaschen und fein säuberlich gefaltet auf einem Stapel in der hintersten Ecke im Regalfach, seit Monaten ungenutzt, irgendjemand muß sie heimlich kleiner genäht haben *brüller ;-)* naja, egal, angezwercheltzogen … schnell noch ein paar Sportsocken und dann die Laufschuhe verzurrt.
So sind wir beide gestern Abend an den Main gelaufen, die Luft war so klar, der Abend war herrlich … überall waren Läufer und sogar eine Aerobic Gruppe tanzte im Freien zu lauter Partymusik. Es war einfach großartig, sich unauffällig in dieses Treiben einzureihen und einfach loszulaufen. Nicht besonders schnell, nicht besonders weit. Für ca. 1,5 km habe ich wahrscheinlich eine knappe halbe Stunde benötigt, das Bein immer noch leicht humpelnd … aber mir hat nix wehgetan. Zuvor in der Physiotherapie habe ich mir noch das OK für diese Aktion geben lassen und ich wurde sogar in meinem Vorhaben bekräftigt.



Ja, das wars … mehr gab es eigentlich nicht, gar nicht so spektakulär. Aber wenn einem Ärzte sagen, daß diese ganze Affenaktion meinen Fuß, wenn nicht sogar mein Bein hätten kosten können, dann wird daraus vielleicht doch etwas größeres. Und ganz nebenbei war dies vielleicht auch der Startschuss für das Mallorca-Vorhaben (auweia).

Huiuiui … jetzt fängt dieser Beitrag gleich an zu triefen ;-)

Also jetzt dann etwas sachlicher. Am Samstag waren wir zum Grillen in Bonames eingeladen und ich bin gefahren … jaaaaaaa … gefahren, Auto. Kai hat sich ja so ein Loch in den Bauch gefreut, daß er dann auf der Party einen heben durfte :-) Seit Montag fahre ich dann auch wieder mit dem Auto zur Arbeit und es läuft wirklich sehr gut, die Beweglichkeit des Fußes ist in jedem Fall fast wieder vollkommen hergestellt. Ein bisschen vermisse ich ja sogar das Zugfahren, denn während dem Autofahren kann man ja so schlecht stricken ;-) Aber dennoch, es gibt einem wieder ein Stück Freiheit und Normalität zurück.

Heute Abend treffe ich mich mit einer Frau, von der mir meine Physiotherapeutin erzählt hat, sie hat angeblich gleiches, in Bezug auf die Hauttransplantation und die Narbe erlebt. Andere Ursache, gleiche Wirkung. Ich sagte dann, ob Sie die Dame mal fragen kann, ob diese an einem Kontakt und lebhaftem Austausch interessiert sei. Sie war es … stellt sich raus, sie wohnt nur ein paar Häuser weiter in der gleichen Straße … Zufälle gibt’s. Naja, jedenfalls haben wir letzte Woche sehr nett telefoniert und uns für heute Abend auf ein Glas Wein verabredet. Bin mal gespannt, was sie so alles erlebt hat. Ob sie wohl meine Affenstory toppen kann? ;-)

Ach ja und dann noch ein großes Lob an das Figorakel, unseren kleinen WM Helden.
Freitag Abend ist es wieder soweit, dann muß er wieder ran, er hat schon gefragt, ob er noch etwas mehr im Napf haben könnte, damit er eine eventuelle Verlängerung und auch das Elfmeterschießen herausschmecken könnte.