Nach dem Urlaub …

Heute bin ich total melancholisch, schon den ganzen Morgen. Ich bin einfach ein Träumerle. Warum ausgerechnet heute, na weil wir so ziemlich genau jetzt im Flieger sitzen würden, und in nur wenigen Minuten der Heimflug nach Frankfurt starten würde. Um 7 heute Abend würden wir in Frankfurt landen und noch ein paar ruhige Tage mit sicher sehr viel Fernweh zu Hause verbringen, bevor wir beide am 5. Mai wieder arbeiten müssten.

Jou. So isses halt net, Gaby … iss ja gut jetzt!
Deswegen … die aktuelle Trauerzeit beträgt demnach noch genau 6 1/2 Stunden. Dann ist endlich Schluss mit dieser Phase und die nächste Planungsphase kann beginnen. Frei nach dem Motto, man muß auch loslassen können, um neues zu beginnen :-)

Als wir uns auf die große Reise begeben habe und ich den Untertitel für diesen Blog gewählt habe, mußte ich immer an dieses Bild denken …

… daß die Magie auch ihre Zähne zeigen kann, habe ich ja nun gelernt, aber es wird uns sicher nicht davon abhalten, die Zone immer wieder zu verlassen, um neue Entdeckungen zu machen.

Es gibt ja noch sooooooo viel zu entdecken ;-)

Neues aus dem Lazarett

Gestern Abend waren wir endlich mal wieder Gassi, also abends … weg, aus, unterwegs. Kaum zu fassen, das letzte Mal, daß ich an einem Abend draußen war, war vor über 6 Wochen. Das war der Abend in Singapur als ich beim Inder meine Henkersmahlzeit das letzte Abendessen vor der großen Krankenhausodyssee verspeist habe. Aber das ist nun sehr lange her, und so ging es gestern Abend mal wieder zum Rühl, dem Stammgasthaus der Famile K. aus H. Und das hat sooo verdammt gut getan, endlich mal wieder raus, unter Leute, ganz normal an einem Tisch sitzen (ok, ein Bein auf dem Nachbarstuhl) und ein ordentliches Frankfurter Festmahl einnehmen. Es sind tatsächlich die vielen kleinen Dinge, über die man sich wieder freuen kann.

Manchmal fühlt man sich wie ein Baby in den ersten Lebensmonaten, wo es jeden Tag etwas neues lernt … schau, es lacht … jetzt hat es den Kopf gehoben … es dreht sich um usw. usw.
Irgendwie fühle ich mich momentan genauso, auch wenn meine Fortschritte vielleicht nicht ganz so tiefgreifend sind, so bedeuten sie mir doch eine ganze Menge:

  • ich habe kaum noch Schmerzen und komme daher auch fast gänzlich ohne die blöden Schmerztabletten und Tropfen aus, vielleicht alle 3-4 Tage mal ein paar Tropfen Novalgin
  • ich dusche jetzt wieder ohne vorher den Fuß in eine Mülltüte einzupacken, den Fuß im Wasser genieße ich die tägliche Wäsche noch viel mehr
  • ich habe es bereits geschafft, mir selbst einen Kaffee in der Küche zu zapfen und diesen dann auch noch an den Ort meiner Wahl zu transportieren, das geht mit einer Thermostasse und einem Stoffbeutel, leider ist die Tasse nicht ganz dicht und ich tropfe beim Laufen dann immer ein bisschen ;-)
  • ich habe die Treppenstufen bei Kais Eltern bewältigt (2. Stock) 
  • ich stand neulich auf 2 Beinen! Ok, zugegeben, eher im Kontrapost mit Spiel und Standbein, aber immerhin

So viel zur aktuellen Situation. Mal abgesehen davon läßt auch dieses andauernde Schwindelgefühl und diese ständige Übelkeit nach, aber das hat vielleicht auch mit den Tabletten zu tun.
Nachher gehen wir wieder zum Arzt zur Nachkontrolle, schön wäre es, wenn wir irgendwann mit diesen vermalledeiten Thrombosespritzen aufhören könnten, es gibt nämlich kaum noch Stellen an meinem Bauch, wo es noch nicht blau ist. Gottseidank habe ich mir ein kleines Polster angefuttert, sonst wäre die Oberfläche ja noch viel kleiner ;-)

Damit ich mich dann in meinem Leiden nicht so alleine fühle mit den körperlichen Leiden, hat Kai sich einen (leichten) Bandscheibenvorfall zugelegt. Den trägt der arme schon eine Weile mit sich rum, aber erst letzte Woche hat die Röhre genaueren Aufschluß gegeben. Gerade kommt er wieder von der Spritze … auaaua sagt er.

Ich hoffe nur sehr, daß wir im nächsten Frühjahr (möglicher angepeilter Hochzeitszeitraum) beide wieder fit sind, sonst müssen wir den Schampus am Ende aus der Schnabeltasse schlürfen ;-)

Glückstag

Heute wurde wieder ein Meilensteil auf dem recht steinigen Genesungsweg erreicht. Die letzten Fäden, bzw. Klammern wurden gezogen. Und das war heute weitaus weniger schmerzhaft als am Montag, als ich noch die halbe Praxis zusammengeschrien habe. Also wirklich, sowas ist mir ja noch nie passiert, aber es war wirklich das schmerzhafteste, was ich bisher einem Arzt erlebt habe. Es fühlte sich an, als würde jemand anstatt Fäden, direkte Nervenstränge herausziehen … autschn.

Aber jetzt ist es ja rum, und ich bin sehr glücklich darüber, weil ich jetzt das Gefühl habe, selber diesen Prozess weiter zu beieinflussen. Kleinere Bewegungsübungen im Liegen, ab nächste Woche etwas Belastung, die Narbe hegen und pflegen … dann kommt Krankengymnastik und so weiter und so fort. 

Der Arzt hat mir außerdem eröffnet, daß ich nach jetziger Einschätzung noch den ganzen Mai nicht arbeitsfähig bin. Mir tut das wirklich sehr leid, da ich natürlich, typisch für mich, ein gewisses Schuldgefühl habe … stecke ja schließlich nur in diesem Schlamassel, weil wir die Reise nicht an der Ostsee, sondern im wilden Dschungen Südostasiens verbracht haben. Aber Schuldgefühle nützen eh nix … und Kai findet die dazu noch total unnötig, wahrscheinlich hat er recht.
Heute ist der 17. April … den Tag hätten wir in Adelaide verbracht, wenn dieses Mistvieh nicht so gnadenlos zugeschlagen hätte. Ab morgen wären wir dann bis kurz vor Ende der Reise in Sydney. Dort sind es zur Zeit 25 Grad und es ist sonnig. Herbst in Australien. Wir hätten es so gerne erlebt … egal. Momentan bin ich einfach glücklich, weil diese ganzen Fäden weg sind.

Und dann gibt es ja auch einiges zum drauf Freuen, heute Abend sind wir bei den Griechen obendrüber eingeladen und morgen früh fahren wir nach Alsfeld zum großen Familientreffen … und obendrein … holen wir die kleinen süßen Tiger ab. Ich kanns kaum abwarten!

Lichtblicke

Wirklich entspannt waren die letzen Tage leider auch wieder nicht. Ich stand unter dem Einfluss eines neuen Medikaments mit einem gewissen Kodeinanteil. Gegen die Schmerzen geholfen hat es den ganzen Tag wunderbar. Die Nebenwirkungen waren aber äußerst unangenehm … Herzrasen, Schweißausbrüche, Schlaflosigkeit in der Nacht, Kraftlosigkeit am Tag. Es hat mindestens 24 Stunden gedauert, bis das Medikament des Grauens meinen Körper wieder verlassen hat. 


Überhaupt kein Vergleich zu heute. Alles ist so viel besser. Das krückenhumpeln geht etwas leichter vom Fuß  … und dank des Wannen-Boogie-Boards, eine Leihgabe der Nachbarn (aka „the greeks“), konnte ich heute sogar noch etwas komfortabler duschen. 

Irgendwann heute Vormittag war dann die Laune so gut, dass ich sogar bereit war, dem Grauen, dem Unvermeidlichen, in die Augen zu blicken. Dem aufgelaufenen Poststapel! 
Man kennt das ja schon nach 2 Wochen Urlaub … aber nach 9 Wochen Abwesenheit? 
Egal … richtig schlimmes war nicht dabei … und nur e-i-n-e Mahnung … und da MUSS es sich einfach um ein Missverständnis handeln ;-)

Irgendwie drollig ist auch der Brief der DAK, die damit auf  meinen Aufenthalt in der Uniklinik reagierten. Per Einheitsformular sollte ich den Unfallhergang schildern. Falls es irgendwo noch jemanden gibt, den man vielleicht in Regress ziehen könnte … vielleicht den Häuptling des Stammes der Makaken?

Heute Mittag waren wir das erste mal mit meinem schicken Leihrollstuhl am Main. Und das war einfach ein Genuss. Glasklare warme Frühlingsluft … draußen sein … nach so langer Zeit … ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Schade dass hier unten schon die ganzen schönen Frühlingsblüher ergrünt sind. 



Heute Nachmittag hatten wir Besuch aus Bockenheim mit dem kleinen vierjährigen P. der natürlich von der ausgeklappten Sofalandschaft ganz begeistert war … wir Erwachsenen wurden dann allerdings immer leicht unruhig … wenn er sich gefährlich nah an meinem hochgelagerten Bein aufhielt. 

Interessant auch hier wieder, wir hatten ja schon ein paar Besucher, anstatt stolz unsere 3000 schönsten Reiseschnappschüsse zu präsentieren  rückt Kai immer sofort die Multicolor Abzüge aus dem Operationssaal heraus … und ich bring es immer noch nicht übers Herz, mir diese genauer anzuschauen.

Bloggen werde ich diese Bilder nicht, wer also ein bisschen Splatter und Blut abhaben möchte, der muss uns schon besuchen kommen :-) 


Zurück in der Heimat

Da hier so langsam die Leitungen heißlaufen, und sich die Nachfragen nach meinem Gesundheitszustand häufen, schreibe ich doch noch mal schnell einen Beitrag … aus dem Bett … vom iPhone. Bin ich ja nun gewohnt :-) 

In den letzten Tagen war mir einfach nicht  danach.

Die letzten Tage waren hart. Das muss ich einfach mal so sagen. Die Reise war wirklich sehr anstrengend, ich konnte trotz Businessklasse meine Beine nicht richtig hochlegen, die Schmerzen waren groß. Direkt aus dem Flugzeug ging es per Krankenwagen in die Uniklinik und wir sind knallhart auf dem Boden deutscher krankenhausrealität gelandet. Unfreundliches, überlastetes und leicht zickiges Personal gepaart mit fragwürdigen hygienevorschriften. So wurde isoliert, da ich aus einem asiatischen Krankenhaus kam, durfte in der Notaufnahme nicht die Toilette benutzen und sollte meine Notdurft auf dem eimerstuhl verrichten … dort war dann aber noch das Geschäft des Vorgängers drin :-) 
Das war ein ordentlicher Kulturschock. 
Am Dienstag durfte ich dann aber nach hause und dort … da wurde es mir dann erst einmal so richtig bewusst, wie wenig ich im Moment machen kann. Der Kai ist dabei wirklich eine riesengroße Unterstützung und es ist so schön, dass er mir hilft. 
Langsam gewöhne ich mich an die Krücken, ich habe mächtig Muskelkater in den Armen. Aber es klappt immer besser. 
Heute waren wir beim Arzt zum Verbandswechsel. Wir gehen jetzt in eine chirurgische Ambulanzpraxis direkt bei uns in der Nähe. 
Montag und Mittwoch werden die ca. 60 Fäden und metallklammern gezogen … in zwei Etappen. Davor hab ich mächtig schiss, freue mich aber auch drauf, weil die Dinger echt ganz schön piesacken. 
Mit etwas Glück bekommen wir morgen einen Rollstuhl, den wir über die Kasse für die nächsten Wochen ausleihen können. Dann können wir auch mal etwas längere strecken im Freien bewältigen. Kai arbeitet sich derweil geduldig durch die ganze Post, organisiert und kauft ein, kocht, putzt und gibt mir meine tägliche Thrombosespritze … autschn. Dafür kann ich im gar nicht dankbar genug sein. 
Sämtliche Ärzte in Deutschland haben die Arbeit an meinem Fuß gelobt, und dass das sehr gut gemacht worden wäre. Wir sind darüber sehr froh. Ich habe auch immer wieder mehrfach gesagt bekommen, welches Glück ich gehabt habe, es hätte alles viel schlimmer kommen können. 
Und ja, ich habe schrecklich geweint, als ich diese grosse Narbe gesehen habe, aber ich weiß auch, dass da überhaupt noch ein Fuß ist … mit dem ich hoffentlich bald wieder werde laufen können. 

Viel Lärm um Nichts

Am gestrigen Tag waren wir beide einfach nur glücklich. Wir haben uns so sehr darüber gefreut, dass es nun endlich bald nach Hause geht. Glück bedeutet für mich eben nicht nur an den tollsten Plätzen der Welt zu sein, und schon gar nicht, in Unmengen von Geld zu schwimmen. Das kleine Glück kommt oft unverhofft. Und gestern zeigte es sich, indem Kai ganz entspannt neben mir am Bett saß, während ich ein Nickerchen machte … später, als ich es wieder schaffte, einmal die ganze Station auf Krücken zu umrunden … 

… und danach, als wir mit dem Rollstuhl durch die Lobby fuhren, damit ich den Kaffee, den Kai mir jeden morgen mitbrachte, dann auch einmal persönlich in Empfang nehmen konnte. 

Auch danach, als wir in der Lobby auf Christina trafen. Sie arbeitet hier im Krankenhaus als Concierge und hat mich oft im Krankenhaus herum gefahren, wenn ich zu irgendwelchen Terminen musste. Sie ist in Singapur geboren, hat unverkennbar indische Wurzeln und ist eine sehr gläubige Christin. Sie hat mich so sehr gerührt, weil sie mir immer wieder erzählte, wie sie mich jeden Abend in ihre Gebete einschließt. 
Eine wirklich sehr liebe Person, und eine von den Personen, die ich richtig vermissen werde, wenn es heimgeht. Ja, absurderweise kann ich diesem Krankenhaus auch viel positives abgewinnen. Die Menschen hier sind einfach alle sehr herzlich, absolut hilfsbereit, nie wirklich mürrisch und es gab auch viele persönliche Gespräche. 

Später am Nachmittag tauchte dann die Ärztin aus Deutschland auf, die uns auf dem Flug in die Heimat begleiten wird. Sie ist nur ein Jahr älter als ich und wir haben uns auf Anhieb verstanden. Für den morgigen Flug hat sie mir auch gestattet, mal ein Gläschen sekt oder Bier zu trinken, und ich würde es niemals wagen, den Rat einer Ärztin nicht zu befolgen ;-)

So, jetzt dann aber mal genug gesäuselt. Ist ja nicht zu aushalten, kommen wir also jetzt zum Action Teil. 
Gestern Abend so gegen 7, bemerkte ich einige rot-bräunliche Flecken auf dem Kissen, auf dem immer mein Bein lagert. Kai half mir, die Beinschiene abzulegen und wir stellten relativ entsetzt fest, dass der Verband in der gesamten Fersengegend mit einer gleichfarbigen Flüssigkeit durchtränkt war, die wirklich ekelhaft gerochen hat. Aufgeregt klingelte ich nach der Schwester. Als diese zu zweit kamen und auch noch genauso ratlos wirkten und etwas von Eiter und Entzündung murmelten, verlangten wir, am selben Abend noch einen Arzt zu sehen. Zunächst kam Frau Dr. Koh, sie konnte den Verband nicht öffnen und packte erstmal ratlos ihr Waffenlager aus. Sie drohte, den unbekannten Feind sogleich wieder mit intravenösen Antibiotika zu beschießen. Es war zum verzweifeln, schon wieder am Tropf, was ist mit Sonntag? Können wir dann immer noch heim?
Wir waren beide dementsprechend unruhig. Ich bekam erst mal Blut abgenommen. 
Später um 9, ich war gerade ein bisschen eingedusselt, kam dann endlich Dr. Peng. Er packte das Bein aus und gab sogleich Entwarnung. Es war wohl etwas altes Blut, was rausgesickert ist und das hat sich unten in der Ferse gesammelt. Die Ferse war wohl total aufgeweicht. Das Bein war über und über mit Pusteln übersäht, aber die kamen ja bloß von dem Hautpilz (hatte ich davon noch nicht erzählt, ja … mich hat ein hautpilz überfallen, aber nach so vielen Antibiotika scheint das nicht ganz unnormal, wird gerade mit Puder und Medikamenten bekämpft.) 
Also wurden die Narben gereinigt, wieder neu verbunden, und alles war wieder gut. Uns ist ein riesengroßer Stein vom Herzen gefallen. Was für ein Drama!!!
Und nun zum Abschluss, zur Beruhigung, noch ein paar Fotos von Kais Stadtspaziergang. 

Eskortservice

Noch dreimal schlafen. Liege noch wach im Bett, es ist jetzt genau 23.00 Uhr. Bis eben habe ich noch Film geschaut und dabei gestrickt, darüberhinaus habe ich die Zeit einfach vergessen, ein echter Flow sozusagen ;-)

Heute hat die Versicherung noch mal angerufen, und die Anreise für Sonntag noch mal bestätigt. Haben jetzt auch die genauen Flugdaten. 
Ulkigerweise fliegen wir wieder mit Emirates, mit denen sind wir ja auch schon hergeflogen. Hier schließt sich ein Kreis. Wir werden dabei einen Zwischenstop in Dubai haben, aber ich bin ja nicht alleine. Außer Kai wird mich nämlich noch eine Ärztin aus Deutschland begleiten. Diese kommt am Samstag hier an und wird mich sicher auch hier im Krankenhaus besuchen. Sie wird dann während des gesamten heimtransportes nicht von meiner Seite weichen. Die Versicherung besteht drauf, und mir solls recht sein. 
Die Ärztin und ich werden in der Businessclass fliegen, damit ich das Bein hochlagern kann. Mein armer Kai muss leider auf den billigen Plätzen sitzen, da sie ihn ja, wie deutlich betont wurde, auf Kulanzbasis mitnehmen. Wir sind dennoch total froh, ich hoffe, dass wir uns während de Fluges auch mal sehen können. 
Montag früh um 8.50 soll der Flieger auf dem Frankfurter Flughafen landen. Dann gehts direkt mit dem Krankenwagen weiter in die Uniklinik. Und was dann kommt … keine Ahnung. 
Kai kränkelt zur Zeit ein bisschen. Er hat sich wahrscheinlich durch den permanente Wechsel von feuchtheißer Luft und eisschrankgekühlten Klimaanlagen irgendwas eingefangen.  Der Arme lag fast den ganzen Tag in seinem Hotelbett. Und ich kann so gar nichts für ihn tun :-( 
Ich hoffe nur sehr, dass es ihm bald wieder besser geht. 
Heute Mittag war er kurz hier und wir haben die Zeit für einen kleinen Ausflug mit dem Rollstuhl genutzt. Schon eine interessante Erfahrung. Die Menschen verhalten sich alle sehr rücksichtsvoll. Mal gespannt, wie das in Deutschland sein wird. 
Auf Krücken Haben wir auch geübt. Immerhin schon 2 x eine Runde durch die ganze Station. 
So genug gelabert. Ich versuchs jetzt mal mit schlafen. 
PS. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, wie sehr wir uns auf Zuhause … ok … bin ja schon still. 

Home Sweet Home

Heute gibt es dann mal endlich echte gute Neuigkeiten. Kein Aprilscherz :-)

Gestern Abend hat die Versicherung angerufen, um uns mitzuteilen, dass ich höchstwahrscheinlich am Sonntag Abend in einem Flugzeug in Richtung Frankfurt sitzen werde, eskortiert von einem Arzt, der extra zwei Tage vorher aus Deutschland eingeflogen kommt. Aber das allerbeste, Trommelwirbel, Kai darf mit. In den gleichen Flieger. Wir waren gestern Abend wirklich total aus dem Häuschen und freuen uns wie verrückt. Ich bin so dankbar, dass wir diese „Reise“ nun gemeinsam beenden können, und auch, dass Kai bei mir sein wird. Denn ich werde wohl in jedem Fall nochmal 1-2 Tage in Frankfurt zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben müssen. 
Dann werden wir auf jeden Fall für ein paar Tage in Alsfeld sein, meine Eltern besuchen, und die süßesten aller mietzekatzen wieder in unsere Obhut nehmen. 
Gestern nachmittag war hier dann auch noch mal echtes Tohuwabohu, zwei Physiotherapeutinnen waren da, und haben mir Krücken gebracht, und gezeigt, wie man damit läuft. Lustigerweise hatten sie zuerst diese hohen Dinger angeschleppt, die die bis unter die Achseln gehen … sahen aus, wie für Kriegsveteranen. Gottseidank bekam ich dann welche, die mir schon von meinem Skiunfall vor 8 Jahren vertraut sind. Außerdem wurde nochmals die beinschiene angepasst, Jacky war nochmal da und wir haben gemeinsam Bubbletea getrunken. Fffflp. 
Das alles zwischen dem ganz normalen krankenhauswahnsinn. Freuen uns danach auf jeden Fall auf ein paar friedlich Tage in unserem trauten Heim. 

Fuss hoch, Leinen Los!

Heute morgen gibt es hervorragende Nachrichten, ich kann am Mittwoch das Krankenhaus verlassen. Weil der Flug aber erst am Samstag geht, hat die Versicherung soeben bestätigt, dass Kai und ich in der Zwischenzeit in einem 5-Sterne-Hotel untergebracht werden. Gleich am Donnerstag werde ich dann auf meinen persönlichen Wunsch in den Zoo von Singapur gebracht und dort mit so einem speziellen Mobil bekommen wir dann alles gezeigt. Anschließend werden wir zu einem sehr großen Einkaufszentrum gebracht und dürfen dort nach Herzenslust Shoppen. Alles auf Kosten der Versicherung. Versteht sich! 

Lauter Plattenscratch!!!
April April :-)
Ok, zugegeben, das war jetzt etwas an den Haaren herbeigezogen. Tatsache ist aber … und jetzt ganz in echt, dass Dr. Peng gestern hier war und bestätigt hat, dass von seiner Seite nichts gegen eine Entlassung am morgigen Mittwoch spricht. Jetzt haben wir aber noch keine Ahnung, wie und wann der Heimtransport erfolgen kann, ob mit oder ohne Arzt, ob mit oder ohne Kai. Wir wissen es noch nicht. 
Das allerwichtigste, die Heilung der Wunde scheint gut zu funktionieren. Dr. Peng meinte, es sei alles im Soll. 
Nichtsdestotrotz war ich gestern zutiefst schockiert beim Anblick meines Fußes. Ich habe leider ausversehen den Kopf angehoben. Es sieht ein bisschen so aus, als hätte jemand ein halbes Ei unter meine Haut genäht. Das Transplantat ist noch sehr stark geschwollen. Natürlich sieht so etwas frischoperiertes immer noch etwas schlimmer aus. Mit all den Fäden und dieser roten Farbe. Aber ich habe mich ernsthaft gefragt, wie dieser Fuß jemals wieder in einen Schuh passen soll. 
In jedem Fall werde ich zuhause den Fuß noch für ca. drei weitere Wochen hochlagern müssen. Krücken bekomme ich anscheinend heute, aber dann darf ich höchstens eine halbe Stunde am Stück darauf herum humpeln. Dann muss das Bein wieder hoch. 
Somit stellt sich mir die Frage, wie wir auch mal länger das Haus verlassen können. Mal schauen, ob wir von irgendwo einen Rollstuhl leihen können. 
In jedem Fall haben wir uns ein Ziel gesetzt. Im Oktober ist ja immer der Marathon auf Mallorca. Und da gibt es auch eine 10 Kilometer Distanz. Da wollen wir hin. Das ist das Ziel. Sowohl Dr. Peng, als auch der sehnenspezialist, Dr. Tan halten das für machbar, je nach meinem Befinden. Wenn ich allerdings merke, das es nicht geht, dann lasse ich es. Aber alleine die Vorstellung, mit diesem Fuß überhaupt wieder jemals laufen zu können … ich glaube wir brauchen jetzt solche kleinen, vielleicht etwas albernen Dinge, auf die wir uns wieder ordentlich freuen können. 
Wie man vielleicht merkt, heute ist ein wirklich guter Tag. Momentan habe ich auch keine Schmerzen, und die Aussicht, bald wieder alle zu sehen, Familie, Freunde … und natürlich unsere kleinen Tiger … einfach nur Vorfreude. 
Meine Mama hat sogar schon damit angefangen, die Betten für uns zu beziehen. 
Mal schauen, wie wir nach Alsfeld kommen. Fuß hoch … hmm … Vordersitz ausbauen? Naja, wie sagt man, kommt Zeit, kommt Rat.