Schnibbeleien

Jaja, man ist dann doch keine 20 mehr. Nach dem wirklich aufregenden Wochenende hat es mich ein bisschen umgehauen. Dienstag lag ich dann auch den ganzen Tag auf der Nase. Mein Hals schmerzt und Dr. Kai verordnet mir abwechselnd Gurgelwasser, Hustensaft und Abreibungen. Irgendwie will die Erkältung aber noch nicht so richtig raus … mal abwarten.

Als ich am Dienstag beim Arzt war, war das auch wiederum sehr lustig. Ich habe mir ja durch den exzessiven Sport der letzten Wochen ein kleines Überbeinchen am rechten Handgelenk zugelegt. Sie meinte, das müsse man rausschneiden und ich solle am besten zu einem Chirurgen gehen. Ich erzählte ihr, daß ich jetzt erst mal die Nase voll habe, meine Extremitäten in geordneter Reihenfolge beim Schlächter einzureichen, außerdem würde ich in knapp drei Wochen heiraten und das passe nun wirklich gar nicht. Da hatte ich was gesagt, neugierig erkundigte sie sich nach meinem Glück und wie wir uns kennengelernt haben … sie war ganz fasziniert und ich konnte meiner Ärztin gute Tips geben, welche Platformen sich am besten für das Projekt eignen. Schön, wenn ich helfen kann ;-)

Nichtsdestotrotz habe ich tatsächlich die Gunst der Stunde genutzt, um noch mal beim Hufschmied (Mann in grün) vorbeizuschauen, und ihm nach etwas mehr als einem Jahr nochmal mein Affenbein zu zeigen. Ich fragte, ob da kosmetisch noch irgendwas zu machen ist … weil schön isser ja net, der Fuß. Er meinte … jaja, grundsätzlich könne man das machen, aber die Gefahr, daß der mühsam von Dr. Peng bestickte Hautlappen im schlimmsten Fall auch absterben könnte und ich dann wieder ganz von vorne anfange sei nicht zu verleugnen.
Er sagte dann auch, wäre ich seine Frau/Verlobte/Freundin, würde er mir ganz klar davon abraten.

Nun was soll ich sagen, ich habe zwar nicht vor, mit diesem Mann mein Leben zu verbringen, dennoch habe ich mich entschlossen alles so zu lassen wie es ist. Ich habe mich irgendwie daran gewöhnt und Kai hat mehrfach bekräftigt, mich dennoch zu heiraten ;-)

Und diese Entscheidung fühlt sich gut und richtig an!!!

Wollgroupie

Noch immer bin ich vollkommen geflasht, gehyped … weggetreten … euphorisiert und betört von diesem wundervollen Wochenende in der Hauptstadt. Man muss sich das einfach vorstellen, wenn man etwas wirklich gerne tut, und dann andere trifft, die das genauso gerne tun … und das ganze dann noch in internationalem Rahmen … mit reichlich Zugang zu Wolldrogen aller Art … dann ist das einfach ein unglaubliches Erlebnis. 
So viele tolle Leute habe ich getroffen, aus ganz Europa … Leute, die ich bislang nur aus dem Netz kannte. Einfach immer wieder toll, wenn aus der Virtualität eine Realität wird. 
Als echtes Strickgroupie habe ich auch eine meiner absoluten Lieblingstrickdesignerinnen getroffen. Die, die mit in Singapur damals geholfen hat, mit Jackie zusammenzufinden. Eine wirklich ganz tolle Frau mit einer unglaublichen Ausstrahlung. 
Neben all den anderen zahlreichen Eindrücken, einem Treffen mit der Lieblingscousine, hervorragendem Essen … weinseeligen Abenden und zahlreichen Eindrücken aus der großen Stadt (meene Jüte, Berlin, wat haste dir faändat) war es ein rundherum gelungenes Wochenende.
 

 

Endspurt

Gewitter die Axt … jedesmal wenn ich an das große bevorstehende Ereignis denken, dann macht mein Herz einen riesen Hüpfer. Heute in einem Monat ist es soweit … *kreisch*

Planungstechnisch sind wir aber mittlerweile wieder ein bisschen entspannter. Letzte Woche haben wir uns mit dem netten Besitzer unsere Parylocation getroffen, etwas verpeilt der gute. Aber durchaus nicht ganz konzeptfrei … ein kreativer Kopf eben … habe ich ja vollstes Verständnis dafür.

Ruhige Wochenende zuhause sind momentan allerdings eine Rarität. Am kommenden Wochenende bin ich schon wieder unterwegs. Dieses Mal in Berlin und ganz ohne Kai. Dafür aber mit hunderten verrückten Strickerinnen. Denn Berlin lädt zum großen Wollfestival ein … ich freue mich wie Harry darauf. Zwei Tage treffen sich Wollverrückte aus ganz Europa, es gibt zahlreiche Workshops und Aussteller und natürlich ganz viele kleine Veranstaltungen am Rande. Und das ganze in unserer Hauptstadt. Morgen muß ich packen, natürlich noch etwas Platz im Köfferchen für die Beute lassen. Ach wie ich mich freue. Am Wochenende danach machen wir einen Tanzkurs (kurz + intensiv) … ob es was nützt und ob wir dann an der Feier ein kleines Eröffnungstänzchen wagen … wir werden sehen. Jedenfalls wollten wir das sowieso schon eine Ewigkeit machen. Danach ist dann Pfingsten, wo wir hoffentlich nichts größeres geplant haben … dann ein Wochenende in Alsfeld um dort die letzten Vorbereitungen zu treffen … dann Hochzeit, Party, Flitterwochen …

Und danach … startet das Eheleben, ich bin sehr gespannt ;-)

Grüner werds net

Gestern Abend haben wir eine ganz große Portion Frankfurter Lokalkolorit genossen. Wir waren nämlich auf dem jährlich stattfindenden Grüne-Soße-Festival auf dem Rossmarkt. Wir waren wirklich beide rundum begeistert von dieser Veranstaltung. Ein gelungenes Fest, auf das wir im nächsten Jahr gerne wieder gehen. Der zentrale Punkt besteht darin, daß am Ende des Festivals die beste Grüne Soße der Stadt gewählt wird.

Zu Beginn meiner Zeit war diese grüne Matschepampe für mich wirklich gewöhnungsbedürftig. Ich kannte die Soße nur von den Kochkünsten meiner Mutter, die diese im Prinzip vollkommen anders interpretiert hatte, was aber immer sehr sehr lecker war. Hier mußte man sich plötzlich an die Religion der 7 Kräuter gewöhnen … und Dill, nein Dill kommt ganz sicher nicht rein.
Das ganze funktioniert so, daß an sieben Abenden hintereinander jeweils 7 grüne Soßen von diversen Frankfurter (manche kommen auch aus Offenbach ;-) Gastronomen verköstigt werden, jeden Abend gibt es einen Gewinner. Am allerletzten Abend treten diese 7 dann noch einmal gegeneinander an … und die beste grüße Soße der Stadt wird gekürt. Im letzten Jahr hat übrigens ein Koch aus Eritrea gewonnen :-)

Gewürzt wird der Abend mit allerlei Comedy und Musik … und auch wenn die Art Humor manchmal gewöhnungsbedürftig ist … und auch wenn ich die Hymne „Über 7 Kräuter mußt du gehen“, übelst gereimt auf die Melodie von Peter Maffay … also wenn ich diese Hymne nicht mitsingen konnte und wollte (bin wahrscheinlich zu verklemmt), war es ein rundum gelungener Abend, der sehr viel Spaß gemacht hat.
Ich habe übrigens die spätere Siegersoße gewählt, die von Apfelwein Wagner, einer Frankfurter Institution. Die hat mir, und vielen anderen wahrscheinlich deswegen am besten geschmeckt, weil sie sehr harmonisch war, es hat nicht wirklich ein Kraut oder ein Gewürz vorgeschmeckt. Kai sagt nun, mein Geschmack sei eben Massenkompatibel … und er sei der wahre Kenner ;-)
Eine z.B. hat derart süß geschmeckt, daß ich sie fast nicht essen mochte, eine andere wiederum schien mir versalzen und die von den jungen, hippen Gastronomen bestand im Wesentlichen aus Mayonnaise.