Wie im Flug

Wie es so ist auf Reisen, die letzten Tage vergehen immer sehr schnell, so fühlt es sich wenigstens an. Die letzten Tage haben wir mit ausgiebigem Nichtstun verbracht und den Urlaub und die Wärme genossen. Umso mehr, nachdem die Nachrichten aus Deutschland einen eher wieder merkwürdigen Winter erwarten lassen.

Während ich nun diese Zeilen schreibe, sitzen wir bereits im Flugzeug auf dem Weg in die kalte Heimat. Also halte ich mit diesem Beitrag die Erinnerungen an eine fantastische Zeit wach.

Gestern waren wir noch mal am Strand. Das Bad im kristallklaren Wasser war herrlich. Es war noch einigermaßen warm und die Wellen waren sanft. Von allen Gewässerarten die es so gibt, ist das Meer immer noch mein absoluter Favorit. Vom Rauschen der Wellen kann ich gar nicht genug kriegen. Wenn dann noch der weiche Sand ins klare Wasser führt. Ach ich koennte den ganzen Tag davon schwärmen.

Ein paar mal haben wir uns auch noch ein leckeres Essen gegönnt, wobei man besonders die Papas Arrugadas hervorheben möchte. Die Kartoffeln werden mit wenig Wasser und viel Salz so lange gekocht, bis das Wasser verdunstet ist und eine leichte Salzkruste auf den Schalen entsteht. Zusammen mit den fuer die Kanaren bekannten Saucen, der Mojo Verde und der Mojo Rojo ist das ein absolutes Gedicht. Bei der roten Sauce sollte man allerdings etwas aufpassen, denn der groessere Teil des guten Geschmacks wird durch Unmengen an Knoblauch erzeugt. Eine Aioli ist harmlos dagegen ;-)

So, jetzt setzt sich der Flieger in Bewegung und ich muss in den Flugmodus. Mein Ipad ist gefüllt mit der Morning Show und die Wollvorraete sollten fuer den Flug ausreichen.

Hasta Luego!

Kleines Update zum Schluss. Wir sind wieder gut in Frankfurt angekommen. Die Katzen haben sich gefreut und sind sehr verschmust. Morgen geht der Alltag wieder los.

Montañas del Fuego

Mittwoch habe wir das wahrscheinlich die bekannteste Sehenswürdigkeit von Lanzarote besucht. Den Timanfaya Nationalpark.

Eine wirklich faszinierende Landschaft, die von schwarzen Lavaböden und rot leuchtenden Vulkanen geprägt wird. Der letzte Ausbruch war hier vor ueber 300 Jahren, aber im Park bekamen wir einige kleine Experimente gezeigt, aus denen man erkennen konnte, dass es wirklich sehr heiss ist im inneren unserer Erde.

Einer der Hauptwege im Park kann nicht individuell besucht werden, aber im Eintrittspreis enthalten war eine Busfahrt, von der aus man die faszinierende Natur erleben konnte. Gerne waere ich mal ausgestiegen. Aber das ging eben nicht, und irgendwie ist das ja auch nachvollziehbar.

Nach dem Park sind wir noch zum kleinen Ort „El Golfo“ gefahren, wo wir in einem der kleinen Lokale frischen Fisch verspeist haben, gefolgt von meiner neuen Lieblingsnachspeise „Bienmesabe“.

Zum Abschluss gab es noch einen kleinen Spaziergang zum Lago Verde, dessen Wasser in krassem Grün leuchtet. Die Färbung des Sees entsteht durch eine bestimmte Algenart und bildet einen tollen Kontrast zu den schwarzen Felsen und dem blauen Meer.

Jardin de Cactus

Dienstag mussten wir unseren kleinen geliebten Trailer schon wieder verlassen. Wir waren dort fuer vier Nächte und hatten nun fuer die nächsten 5 eine Unterkunft weiter im Süden gebucht. Genauergesagt das Coral Beach Resort bestehend aus einer Reihe kleiner weisser Häuschen direkt am Meer.

Auf der Fahrt dorthin haben wir noch einen kurzen Stop im kleinen Ort Punta Mujeres eimgelegt. Dort waren wir am Samstag schon einmal, aber es war deutlich weniger Wind und das Meer war ruhiger, so dass wir hofften, die natürlichen Pools besser sehen zu koennen.

Es war Ebbe, so dass sie meisten davon eher leer waren. Aber schoen war es trotzdem anzuschauen.

Weiter ging die Fahrt zum nächsten Inselhighlight, dem von Cesar Manrique gestalteten Jardin de Cactus. Ein zauberhafter Ort, wo man Kakteen aus aller Welt anschauen kann. Und wahnsinnig fotogen war es ausserdem.

Der letzte Abschnitt der Fahrt führte vorbei an den „Weinbergen“ von Lanzarote. Wobei Berge natuerlich ein irreführender Begriff ist. Denn viele der Weinreben wachsen etwas tiefergelegt im schwarzen Boden, umgebend von schützenden kleinen Mauern. Ich nehme mal an, dass dies wegen der starken Winde hier auf Lanzarote so gemacht wird.

Am Nachmittag erreichten wir dann unsere neue Unterkunft und verbrachten den Rest des Tages mit ausgiebigem Relaxprogramm bestehend aus gemütlichen kochen und leckerem Essen, leichtem Stricken und den Sonnenuntergang auf der Terrasse anschauen.

Famara Beach

Am Montag sind wir zum Famara Strand an der Westseite der Insel gefahren und haben dort einen langen ausgiebigen Strandspaziergang gemacht. Diese eher raueren Seiten werden meist von den Surfern okkupiert und es herrscht dort eine ganz bestimmte Atmosphäre. Fern vom Massentourismus gibt es eher kleinere Beachbars, Surfshops und tolle Strände. Es ist wundervoll, die Surfer zu beobachten. Vor allem die Kitesurfer. Keine Ahnung wie die das hinkriegen aber es sieht toll aus.

Am Abend haben wir dann noch einen letzten Sonnenuntergang auf dem noerdlichen Inselteil genossen, bevor es am nächsten Tag in Richtung Süden ging.

Stricken in Spanien

Weil ich gerade so schoen am Schreiben bin, hier noch ein kleiner Rueckblick aus der letzten Woche, die ich bei meiner Freundin Frau H. auf dem spanischen Festland verbracht habe.

Kennengelernt haben wir uns vor ueber 6 Jahren bei einem Stricktreffen in Paris, wo wir uns mit 10 Frauen aus ganz Europa getroffen haben. Die daraus entstandene WhatsApp Gruppe gibt es immer noch und die Menschen dort sind zu einem festen Bestandteil meines Lebens geworden. Frau H. und ich sind seitdem beste Freundinnen. Es gibt einige Dinge die ums verbinden und in der kurzen Zeit die wir uns kennen, haben wir schon so mache Hoehen und Tiefen des Lebens geteilt.

Frau H. wohnt etwas oberhalb an einem Huegel in einem kleinen gemütlichen Häuschen, von dessen Dachterrasse man einen tollen Blick aufs Meer hat. Die Lage ist in der Nähe des Ortes Javea und auch hier möchte man am liebsten sofort einziehen.

Sonntag ist dann noch eine weitere Freundin dazugekommen. Frau G. lebt in Hamburg und ist ebenfalls fester Bestandteil unser kleinen europäischen Strickgemeinschaft.

Die gemeinsamen Tage waren geprägt von Freundschaft, viel Strickzeit, langen Strandspaziergaengen, gutem spanischen Essen, dutzenden Cafe von Leche aber vor allem eins, erzählen, erzählen, erzählen.

Normalerweise sehen wir uns ein bis zweimal im Jahr, aber Corona hat das natuerlich in den letzten beiden Jahren nicht zugelassen. Umso schoener war jetzt die gemeinsame Zeit.

Abends haben wir so lange gequatscht, bis uns fast die Augen von alleine zugefallen sind und morgens ging es direkt wieder, sobald nur eine von uns aufgestanden ist und Kaffee gemacht hat.

Die gesamte Woche ist auf der einen Seite wie im Flug vergangen, aber im Rueckblick kommt es einem doch viel länger vor. Und man kann sich vorstellen, dass beim Abschied am Freitag auch das eine oder andere Traenchen geflossen ist.

Nur gut, dass ein baldiges Wiedersehen schon beschlossene Sache ist und dieses vermalledeihte Virus uns nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht.

Herbst auf Lanzarote

Heute ist bereits Montag und bislang fehlte mir ehrlichgesagt die Lust, mal etwas ueber unsere kleine Herbstreise zu schreiben. Aber jetzt ist es sehr ruhig, die Sonne ist gerade aufgegangen und ich habe bereits Kaffee gemacht. Während wir nun also gemütlich in unserem kleinen Wohnmobil sitzen, kann ich nun endlich mal ein bisschen erzählen.

Ich habe bereits die letzte Woche auf dem spanischen Festland verbracht, wo ich meine liebe Freundin Frau H. besucht habe. Herr C. ist letzten Freitag direkt von Frankfurt nach Lanzarote geflogen und ich bin dann am Abend angekommen. Ein schoenes Gefühl, vom Gatten so fern von der Heimat am Flughafen abgeholt zu werden.

Wir haben uns also nun seit Freitag auf der Finca La Fuentecilla eingemietet und dort einen kleinen wundervollen Trailer bezogen. Wir beide träumen ja immer mal wieder davon, uns eines Tages ein eigenes Wohnmobil zuzulegen und damit Europa mehr zu bereisen. Bis dahin probieren wir das Vanlife immer mal wieder an verschiedenen Standorten aus. Und ich muss sagen, es gefällt uns. Was uns jetzt allerdings auch aufgefallen ist, ein Bett im Alkoven kommt nicht in Frage. Buh ist das gruselig eng zu zweit, wie gut das es unten noch das ausklappbare Bett gibt. Ach ja, und das nächtliche Kraxeln auf der Leiter brauche ich auch nicht mehr unbedingt. Man wird ja nicht jünger.

Samstag haben wir uns ein bisschen auf dem nördlichen Teil der Insel umgeschaut. Wir sind hoch zum Mirador del Rio gefahren, von dem aus man einen fantastischen Blick entlang der Küste und auf die Nachbarinsel La Graciosa hat. Das Besondere ist aber dort die Architektur. Gestaltet wurde der Mirador vom bekannten Sohn der Insel, dem Künstler und Architekten Cesar Manrique. Mit seinen in die Natur eingebetteten Bauwerken hat er der Insel seinen ganz persönlichen Stempel aufgedrückt.

Im Mirador del Rio wurden vor ueber 40 Jahren viele Szenen eine meiner Lieblingsserien aus der Kindheit gedreht, Timm Thaler mit Tommi Ohrner und Horst Frank. Sehr faszinierend dass ich mich noch so gut daran erinnern konnte. Der Raum mit den grossen Fenstern ist wirklich sehr markant und wunderschön. Man möchte sofort einziehen.

Anschließend habe wir uns ein weiters Inselhighlight angeschaut. Die Anlage Jameos del Agua wurde ebenfalls von Manrique gestaltet und strahlt einen herrlichen 70er Jahre Charme aus und ist dennoch überraschend zeitlos. Die Anlage ist eingebettet in ein Hoehlensystem und beherbergt unter anderem einen unterirdischen Konzertsaal. Es ist wirklich etwas Besonderes und die Atmosphäre ist fantastisch.

Spaeter sind wir noch ein bisschen die Küste entlanggefahren. Wir haben den einen oder anderen Stop eingelegt und die wilde Brandung beobachtet. Lanzarote ist karg aber wirklich faszinierend schoen. Eine ganz andere Landschaft sieht man hier. Das kommt natuerlich daher, dass die Insel von Vulkanen und Lava geprägt ist. Der Boden ist vorwiegend schwarz und überall wachsen Kakteen und Palmen.

Die letzten beiden Tage war es sehr windig. Obwohl es gestern zum Beispiel angenehme 25 Grad warm war, ließ einen der starke Wind schnell ins Frösteln kommen.

Heute morgen wurden wir vom entfernten Krähen eines Hahns und dem Gejaule der Hunde unten im Ort Haria geweckt. Irgendwie ist mir erst gar nicht aufgefallen, dass man das nur wahrnimmt, weil der Wind aufgehört hat. Lustig. Aber heute ist es fast windstill. Der Himmel ist blau und es verspricht ein großartiger Tag zu werden.