Gefühlssache

Sitze gerade in der bummelnden Straßenbahnlinie 14 auf dem Weg nach Bornheim. Ich finde wirklich Gefallen an der Nutzung des ÖPNV, wenn sie denn mal nicht streiken. Aber in Frankfurt kann man sich ja sehr gut auch ohne Busse umherbewegen. Wir treffen uns gleich in der TG Bornheim für ein Sportstündchen mit anschließendem Saunabesuch. In letzter Zeit hatte das gemeine Faultier wieder etwas Oberwasser erlangt. Aber ich bin ja mit einem sehr hartnäckigen Mann verheiratet, der schlägt es dann immer wieder in die Flucht. Manchmal arbeitet das kleine fiese Tier wirklich mit allen Mitteln, dann vergisst es mir die Sporttasche mitzugeben oder es täuscht eine Erkältung vor. Mal schauen, ob ich es bald wieder besiegen kann.

Gestern hatte ich den Kollegen einen freundlichen Obstkorb als Einstandsgeschenk mitgebracht. Nach der vorweihnachtlichen Fressorgie hatten sich auch alle darüber gefreut. Heute hat dann ein Kollege zum Geburtstag Kuchen mitgebracht, bei uns strenge Tradition … er meinte es sei der Ausgleich der Nahrungsgruppen, so dass wir auch alle mit notwendigem Zucker und Fetten versorgt werden. Eine ganz schwiiiirische Situation für uns Weight Watcher ;-) Da hilft dann nur die Scheuklappen aufsetzen beim Kaffeeholen und immer das Ziel vor Augen haben.

Zeitsprung: Heute ist schon wieder Donnerstag und ich schreibe in der Mittagspause. Sport war fein, Faultier hat gegrummelt. In der Sauna wollte ich eigentlich liegen und entspannen, leider hat so ein Kaffeenerd die ganze Zeit von ölhaltigen Bohnen gesprochen, die den Vollautomaten zubröseln, weswegen er nun einen Siebträger hat. Außerdem wurde anschließend darüber schwadroniert, wo ich Frankfurt es das beste Sushi gibt. So sind wir eben, wir Städter, es zählen immer nur die wichtigen Dinge im Leben ;-)

Weitesgehend entspannt sind wir dann später gemeinsam nach Hause gefahren. Heute Abend ist wieder das Treffen meiner Gewichtsfreunde. Ich freue mich schon, mal sehen, was die Waage dieses Mal zu sagen hat. Vom Feeling her habe ich ein gutes Gefühl (Fußballerweisheit, frei nach Andi Möller ;-)

La Bohème

Gestern Abend sind wir bei dichtem Schneetreiben (Schneedecke mindestens 0,3mm dick ;-) in die Frankfurter Oper gestapft, um uns dort ‚La Bohème‘ von Puccini anzuschauen und ich muß sagen, es war ganz fantastisch. Wahrscheinlich werde ich auf meine alten Tage tatsächlich noch zum Opernfan. Die Melodien sind meines Erachtens für das ungeübte Klassikohr recht eingänglich und die Handlung bedarf keines ausserordentlich fortgeschrittenen Intellekts … armer Künstler verliebt sich in Nachbarin namens Mimi, diese ist furchtbar krank und wird zu allem Überdruß auch noch vom armen Schlucker verlassen. Der tut das freilich nur, weil er ihr eine bessere medizinische Betreuung durch einen reichen Schnösel zukommen lassen möchte. Wie es der Zufall so will (Rosamunde Pilcher hätte sich das nicht besser ausdenken können) hört die Verlassene das Gespräch des altruistischen Liebhabers und dessen ebenfalls mittellosen Künstlerfreund mit und die Welt ist wieder in Ordnung. Der letzte Akt endet leider tragisch. Wie gesagt, es geht ja hauptsächlich um die Musik und die kann man sich sehr gut anhören.

In meinem ersten Übermut habe ich sogar gedacht, man könnte sich in die Thematik ein bisschen mehr einarbeiten und öfter mal eine solche Veranstaltung besuchen. Mal schauen was draus wird. Wir sprechen uns.

Das Opernhaus in Frankfurt ist aus einer Zeit, in der die Menschen entweder noch bedeutend kleiner waren, oder das Thema Venentrombose kein gesellschaftliches Thema war. Ich persönlich fand es dann doch etwas eng bestuhlt, zumal wir leider nur noch Karten im 3. Rang außen bekamen, und man dort den Kopf nach links verdrehen, und sich über die Brüstung lehnen muß, um überhaupt das ganze Bühnenbild sehen zu können. Da haben wir hoffentlich beim nächsten Besuch etwas mehr Glück.
Nichtsdestotrotz, so ein Opernabend ist etwas schönes und hat uns beiden sehr viel Spaß gemacht … und beim nächsten Mal haben wir sicher auch ein besseres Timing und schaffen es, den Pausensekt nicht erst beim dritten und letzten Gong zu erhalten ;-)

Rückblick 

So ein Jahresrückblick gleich zu Beginn eines Blog kann ja auch eine gute Gelegenheit sein, sich wieder ein bisschen in den Schreibfluss einzumummeln.

So habe ich vorhin ein paar Bilder ausgewählt und gewähre kleine Einblicke in mein/unser persönliches 2016.

Das Jahr haben wir im kleinen Kreis sehr gemütlich in unserem Zuhause in Frankfurt angefeiert. Ich war noch etwas angeschlagen von einer Operation und so haben wir es eher ruhig angehen lassen.

Das Foto entstand auf einer unsere Baustellen, welche dieses Jahr im Februar mit einer größeren Abbruchmassnahme begonnen hat. Das ganze Jahr hat mich die Arbeit dort begleitet.

Im März konnten wir dann endlich unserem allerliebsten Hobby den notwendigen Raum geben. Reisen. Zunächst haben wir ein wunderschönes Wochenende in Porto verbracht. Die Temperaturen waren sehr frühlingshaft und wir haben es sehr genossen.

Gleich im Anschluss haben wir einen Gewinn eingelöst, denn Herr C. macht in Tourismus, und da kann man mit etwas Glück auch mal eine wirklich tolle Reise gewinnen. Eine Woche im 5 Sterne Hotel auf Koh Samui in Thailand. Wobei das obere Bild das für mich viel liebenswertere authentische Land zeigt, nämlich eine der tausenden von Garküchen am Straßenrand, wo man für sehr wenig Geld wirklich ausgezeichnet essen kann. Restaurantechnisch und vom Ambiente ist das kaum zu überbieten.

Auf dem Rückweg haben wir noch einen 4-tägigen Zwischenstop in Singapur eingelegt. Dieser lag mir ganz besonders am Herzen, da ich dort vor zwei Jahren wirklich schicksalhaftes erlebt habe. Vielleicht irgendwann mehr dazu. Singapur war heiß und toll, nicht zuletzt wegen der Hawker Stores mit allen Köstlichkeiten, die die asiatische Küche zu bieten hat.

Im April hat mich dann meine Strickleidenschaft nach Amsterdam geführt, dort habe ich mich mit neun anderen zauberhaften Frauen aus ganz Europa getroffen, um wieder nach Herzenslust zu stricken, zu lachen, und einfach eine ganz tolle Zeit miteinander zu verbringen.

Anbei ein Bildchen von einem Besuch im Mai in meinem absoluten Lieblingswollgeschäft, dem Atelyeay in Mönchengladbach, hier passt einfach alles zusammen, das Angebot, die Räumlichkeiten, die Besitzerin. Einfach toll.

Hier kommen wir schon zu einem meiner absoluten Lieblingsmomente im ausgehenden Jahr. Dem Sonnenuntergang irgendwo auf dem Meer, Dänemark nicht weit weg. Wir haben nämlich unseren ersten Hochzeitstag ganz standesgemäß auf einer kleinen Schnupperkreuzfahrt auf der Queen Elisabeth von Kiel nach Southhampton verbracht.

Im Juli haben wir dann ein paar Tage in der süditalienischen Metropole Neapel verbracht. Irgendwie dachte ich beim Durchqueren der kleinen bunten Gässchen immer wieder, daß gleich Sophia Loren laut schimpfend aus einem der Häuser läuft und einen Teppich ausklopft, während Marcello Mastroianni … ok, ich schweife ab. Lustig übrigens, daß Sophia Loren tatsächlich gerade in der Stadt war.

Ein kurzes Wochenende hat uns Ende August dann in die Weltstadt Wolfsburg gebracht. Wirklich sehenswert ist dort das Phaeno, in dem von Zaha Hadid entworfenen Gebäude gibt es wirklich tolle Dinge zum Mitmachen und Entdecken.

Der Sommer in Frankfurt war in diesem Jahr wirklich sehr schön, das Bild zeigt den Sonnenuntergang vom völlig überfüllten Mainufer, wo auf der anderen Seite das HR Synphonieorchester Auszüge von Leonard Berstein und George Gershwin zum besten gegeben haben.

Huch, sind wir schon wieder im September? Ja? Dann sind wir jetzt auch schon wieder in Kopenhagen, eine ganz fantastische Stadt, die ich mir in jedem Fall noch einmal genauer anschauen muß. Denn so viel gesehen habe ich davon leider nicht. Warum. Man kann es schon ahnen, das zweite Treffen der Strickfrauen stand an.

Anfang Oktober ging es dann mit Herrn C. über Athen auf den Peloponnes. Wir hatten tolles Wetter und konnten dort wirklich schöne 2 Wochen verbringen. Etwas getrübt hat allerdings die erste große Erkältungswelle für dieses Jahr. Die Rüsselseuche hat mich gleich zu Beginn des Urlaubs niedergestreckt. Anstatt viel zu wandern gab es also eher einen ruhigen Urlaub mit viel Ruhe. Ist ja auch schön :-)

November … eine kleine Reise auf dem Flussschiff hat uns nach Amsterdam verfrachtet. War das schön. Wie … eine Flusskreuzfahrt ist … angestaubt, was für ältere, spießig?

Mag sein, wenn man von dem Alleinunterhalter in der Bordbar mal absieht, aber ein beheizter Pool auf dem Oberdeck, dort schwimmen bei 0 Grad und die Lichter am Ufer an sich vorüberziehen lassen? Wir fandens toll.

Im Dezember haben wir uns in der Jahrhunderthalle zuerst die Pet Shop Boys und dann später noch die zauberhafte ZAZ angeschaut. Beides wirklich hervorragende Konzerterlebnisse.

Und schon sind wir wieder in der Gegenwart. Während ich also hier im Wohnzimmer meiner Eltern in meiner alten Heimat Alsfeld sitze, hacke ich diese Zeilen in den Laptop. Heiligabend war wirklich schön. Heute ist der 2. Feiertag und morgen geht es wieder zurück an den Main. Für das Jahresende setzen wir dann noch mal zum Endspurt an. Morgen und übermorgen Abend Geburtstage und ab Donnerstag geht es dann über einen Zwischenstop am Bodensee bei Frau K. in die Schweiz zu Frau E. Dort werden wir dann in den Bergen Silvester feiern. Schnee wäre schön. Hoffen darf man ja.