Die Zeit rennt

Im wahrsten Sinne des Wortes … gestern hat sie sogar wieder eine Stunde übersprungen. Den ganzen Sonntag hatte ich irgendwie das Gefühl, der Zeit hinterherzulaufen. Der einzige Vorteil, den diese unnütze Zeitumstellung hat, zeigt sich immer im Sommer. Eine Freude für alle Katzenbesitzer. Denn die kleinen Tiger haben eben auch ihren Rhythmus und lassen sich durch so etwas unnützes wie eine Uhr nicht aus dem Gleichgewicht bringen. So hat man dann tatsächlich die Möglichkeit, bis zum Weckerklingeln unbehelligt von Katzenpfotengetrampel aufzuwachen. Leider dauert der Katzen-Jet-Lag in der Regel nicht lange und schon bald, wenn es morgens immer früher heller wird, werden Sie bereits um 5 wieder das allmorgenlich Ritual einleiten.

Ansonsten sportele ich derzeit sehr fleissig durch das Leben. Sonntags und Dienstags gehe ich joggen, und Montags und Donnerstags steht jeweils eine Stunde Pilates an … meine neu entdeckte Wundersportart. Gestern war ich sogar trotz Regen und Sturm laufen. Kai war fassungslos ;-)

Ach ja, und noch ein kleines Detail … *Trommelwirbel* … ich habe ein Kleid *kreisch* … und ich finde es ganz zauberhaft. Kai ist ganz neugierig, aber nach alter Tradition darf er es ja vorher nicht sehen. Die Aufregung steigt langsam ein bisschen … in nur 2 1/2 Monaten ist es schon so weit. Uiuiui :-) Es gibt ja noch so viel zu erledigen und zu überdenken … Schuhe … verflucht … Schuhe … wo kriege ich geeignete Schuhe her, die auch danach noch tragbar sind (also nix weiß!). Ach ich genieße diese Vorfreude so sehr … kann man sich das vorstellen?

Parallelwelt

Nur einen Steinwurf entfernt von unserem beschaulichen kleinen Leben auf der südlichen Mainseite, mit zwei friedlichen Katzen, netten Nachbarn und blühenden Altbauvorgärten befindet sich auf der anderen Mainseite ein Mikrokosmos mit komplett anderen Lebensinhalten. 
Am Freitag Abend hatten wir das große Vergnügen einen Blick vor und hinter die Kulissen des Frankfurter Rotlichtmilieus zu werfen. Zu Kais 50. bekam er von seinen Geschwistern zwei Gutscheine für einen der zahlreichen Stadtevents geschenkt, der sogenannten „Red Light Tour“ durch das Frankfurter Bahnhofsviertel. Geleitet wurde die Tour von Ulrich Mattner, und der hat das wirklich sehr toll gemacht. Man hatte nicht das Gefühl, Teil eines abwaschbaren Touristenprogramms zu sein, sondern bekam einen echten Einblick in die Materie. Er selbst lebt in diesem Viertel und wird überall gegrüsst und anerkannt. 

Angefangen hat die Tour in der St. Tropez Bar, in die man nur reinkommt, wenn man unten klingelt, man gelangt dann in die oberen Räume und befindet sich inmitten einer grölenden Fußballer-Hooligan-Meute, die ganzkörpertätowierte Türsteherin empfing uns mit einem freundlichen, warmherzigen Lächeln und es gab bei einem Glas Sekt erst mal einen kleinen semiprofessionellen Diavortrag mit allerlei Hintergrundwissen über die unterschiedlichen Geschäftsmodelle des Rotlichtviertels. Erst jetzt habe ich wirklich verstanden, wie so ein Bordell funktioniert, und welche Rituale es einer Animierbar einzuhalten gilt. 
Anschließend gab es eine leckere Currywurst mitten im Kiez, gefolgt von einem Backstage Besuch im Puff. Wir waren in der Kantine und konnten dem Bordellbetreiber aus dem Balkan alle Fragen stellen, die man eben so hat, wenn man auf der anderen Seite des Mainufers wohnt. Es gab Einblicke in die aktuelle Preisentwicklung und die scheinbare Normalität, die in dieser Welt existiert. Ob dem allem so ist, ob es wirklich so harmlos ist, ich weiß es nicht. Ich war jedenfalls sehr froh, das Haus anschließend wieder verlassen zu können. Nach dem Gespräch konnten wir noch die Sicherheitszentrale besichtigen, wo wir auf den zahlreichen Überwachungsmonitoren Zeuge wurden, wie die zumeist sehr jungen Männer, in Verhandlung mit den leicht bekleideten Damen traten. 

Später haben wir dann noch zwei der sogenannten Animierclubs besucht. Wir wurden überall freundlich empfangen, durften echten Poledancerinnen zuschauen (wirklich sehr beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit man sich an einer solchen Stange bewegen kann!) und es gab sogar einen echten Männerstrip zu sehen. Holla die Waldfee. Es war auf jeden Fall hochinteressant, dem Treiben direkt zuzuschauen, wie sich die Männer von den blutjungen Damen einlullen lassen, nur um dann für ein paar Minuten ins Separée zu dürfen, alles in allem für eine Flasche Schampus, die je nach Lust und Laune zwischen 300 und 1000 Euro kosten kann. Verrückte Welt. 

Gegen Mitternacht verließen wir fröhlich das bunte Ambiente über den Holbeinsteg, in unsere kleine, immer ruhiger werdende Parallelwelt. Schon komisch, zu wissen, daß Abend für Abend in unmittelbarer Nähe von uns immer der gleiche Film abgeht. 

Fazit: Die Tour ist uneingeschränkt empfehlenswert, es hat großen Spaß gemacht. 

Himmel über FFM

Au Backe. Heute morgen, als ich das Haus verlassen habe, tösten die Hubschrauber über den Frankfurter Himmel und es roch nach verbranntem Plastik. Die ganze Woche schon mußte man sich auf Verkehrsbehinderungen im Frankfurter Stadtbereich einstellen und heute scheint es dann richtig dicke zu kommen.
Naja, die Fahrt in die Kurstadt war eigentlich recht entspannt. Etwas mehr los auf der A5 in beiden Richtungen, ansonsten ging es. Heute Abend hätte ich eigentlich einen Termin um 6 in der Stadt, um dann später um 7 heimzukommen, müßte ich einmal quer durch. Kann sein, daß ich mir das heute erspare. Ich verfolge einfach weiter die Tickermeldungen.

Unser kleiner Weekend-Getaway scheint nun auch schon wieder eine Ewigkeit her. Ich habe Sehnsucht nach dem blauen Meer *schnüff*. Und die harte Realität des Büroalltags hat mich in seiner vollen Dimension schon wieder komplett eingesaugt. Lustig ist das gerade nicht.

Aber der Tag heute ist definitiv viel zu schön, um sich über solche Kinkerlitzchen zu ärgern!

Expedia

Gestern Vormittag hatte Kai einen Termin … eine Art Pflichtveranstaltung, als Voraussetzung für dieses kleine feine Wochenendangebot. Ich bin sogar mitgekommen, da ich auch gerne den Blick hinter die Kulissen einer solchen Hotelanlage werfe. Und es war tatsächlich ganz interessant. 

Später sind wir dann mit dem Mietwagen ein bisschen über die wolkenverhangene Insel gefahren, haben uns unter anderem das kleine Örtchen Estellenç und die leider schon fast endende Mandelblüte angeschaut. 
Abends gab es dann ein sogenanntes Galadiner im Kreise der anderen Expedienten. Das war sehr schön und das Essen ließ keine Wünsche offen. Sooo lecker. 

Heute zeigt sich das Wetter wieder von seiner schönen Seite. Blauer Himmel bei kühlen 14 Grad. Wir werden sicher gleich noch ein bisschen wandern gehen und heute Abend geht dann der Flieger zurück in die neue Arbeitswoche. 

Man spricht deutsch

Um viertel nach 2 klingelte gestern Morgen bereits der Wecker. Es war sooooo früh, dass uns sogar der indische Taxifahrer mit „Guten Abend“ begrüßte. Aber so ein Charterflugzeug in unser 17. Bundesland wartet nun mal nicht. Und so kam es also, dass wir bereits um 7 in der Früh mallorquinischen Boden betraten. 
Schnell haben wir uns unseren kleinen putzigen Mietwagen gesichert und sind ins nur wenige Kilometer entfernte Galatzõ Maritim Hotel in Peguera gebraust. 
Nobel geht mal wieder die Welt zu Grunde. Unser Zimmer war natürlich noch nicht bereit und so gab es erst mal ein Frühstück. Bereits das 2. des Tages. Ok, das dritte, wenn man die Gummisemmel aus dem Flieger mitzählt, aber die hatte  ich sowieso an Kai abgetreten. Nach dem Frühstück habe ich mich erst mal auf einer Liege mit fantastischer Aussicht über die Bucht positioniert, und mein überzogenes Schlafkonto aufgetankt. Kai hat derweil die sehr weitläufige Hotelanlage erkundet. Hier gibt es wirklich ein tolles Angebot und eine schöne gepflegte Anlage. 

Am Mittag sind wir dann in Peguera von einer Bucht zur anderen gewandert. Der Ort selbst ist eher … hm … wie sag ich es höflich … nicht so ganz mein Geschmack. Er ist jedenfalls fest in deutscher Hand und am kleineren Sandstrand türmen sich die Bettenburgen. Weiter oben am Hang wurde dann aber schon etwas schonender gebaut und wir haben ganz wundervolle Buchten und Ausblicke entdeckt, die Mallorca zu Unrecht den Ruf der sogenannten Putzfraueninsel eingebracht haben. Wer einmal in der Sierra de Tramuntana gewandert ist, wird sowieso schnell vom Gegenteil überzeugt. Es ist wirklich eine traumhaft schöne Insel. 

Gestern haben wir auch ordentlich Kilometer gemacht. Fast 10 waren es am Ende des 13. März 2015. We came a long way … Denn genau gestern vor einem Jahr war es, als unser Leben für einen kurzen Moment aus den Fugen geriet. Es war Affentag. Sogar ein paar Tränen sind mir gestern über die Wangen geflossen, als mich die Erinnerung für einen kurzen Moment übermannt hat. Ich kann sagen, dass beide Füße wieder voll funktionsfähig sind … ich laufe ohne zu humpeln, ich gehe joggen … Kleinere Wanderungen sind möglich, und es vergeht kein Tag, an dem mir diese wundervollen Fähigkeiten nicht bewusst sind. Gestern sagte Kai, weißt du noch, als ich dir letztes Jahr im Krankenhaus gesagt habe, dass irgendwann der Tag kommen wird, an dem du dem ganzen auch etwas positives abgewinnen kannst? Es scheint so, als war gestern dieser Tag. Und um das ganze noch dramaturgisch abzurunden: gestern, also genau ein Jahr später standen wir das erste mal wieder am blauen Meer *schnief*. 

Aufreger der Woche

Gestern war mal wieder einer dieser Tage, an denen ich die ganzen architektonischen Klotten hätte hinschmeissen können. Ich möchte fast sagen, so einen Hals hatte ich lange nicht mehr. Meine Zuneigung zu Ämtern und Behörden wird sich auch weiterhin in streng limitierten Grenzen halten! Nur Kais beruhigenden Worten habe ich es zu verdanken, daß ich heute Nacht überhaupt schlafen konnte *beißtindietischkante*.

Ansonsten läuft aber gerade alles ganz dufte. Am Samstag habe ich mich im Turnverein angemeldet … genauergesagt bei der TG Bornheim e.V. Ich gehe ja nun schon seit Februar dreimal die Woche ein Laufründchen am Main drehen … aber irgendwie wollte ich diese sportlichen Bemühungen noch weiter ausbauen. Und so kam es, daß per Zufall bei einem Essen mit Freunden, mal wieder das Thema Fitness aufkam … so erhielt ich den Tip mit der TG Bornheim.
Verkehrstechnisch für mich sehr gut an der 661 gelegen ist der Sportcenter dort einfach unglaublich. Schöne, große, helle und vor allem saubere Trainingsräume, gigantische Umkleiden und ein Wellnessbereich, der seines Gleichen sucht. Mit Panoramasauna mit Blick über Frankfurt. Unglaublich. Am Samstag war Tag der offenen Tür, da gab es noch den Aufnahmebeitrag und den ersten Monat geschenkt. Und jetzt kann ich wieder nach Herzenslust zu wilden Rhythmen in diversen Hüpfkursen meine Kondition wieder aufbauen. Ein paar Einheiten zur Muskelkräftigung schaden sicher auch nicht. Ausschlaggebend ist aber der Preis. Für 9,- Euro im Monat biste dabei. Für die Nutzung von Fitnessstudio und Wellness und Parkplatz entfallen weitere 30,- Euro. Ich bin begeistert.

Gestern hatten wir einen Fliesenleger da, der hat in unserer Küche einen Fliesenspiegel aus wunderschönen weißen Fliesen im Format 10/20cm gelegt … im Halbverband. Ein Traum.
Heute bekommen wir unser neues Sofa geliefert. Wie? Sofa? Was? Naja, neulich wollten wir in den Zoo, und weil die Schlange so lang war, sind wir in der Stadt gewesen und haben … schwups … ganz ausversehen … ein neues Sofa gekauft. Am Sonntag wurde das alte abgeholt, das Kai in Windeseile in den örtlichen Kleinanzeigen vertickert hat. Bin sehr gespannt auf heute Abend.

So … und jetzt mal wieder arbeiten … und tiiiiiiiieeef Luft holen. Die tun doch nix. Die wollen nur spielen :-D

Außen vor

Da habe ich mich doch tatsächlich ausgesperrt. Zum Joggen nehme ich immer meinen Wohnungsschlüssel vom Schlüsselbund. Nur dass ich dieses Mal den gesamten Bund mit nach draußen genommen habe. Ohne den Zugang in mein Zuhause. Auf der anderen Seite der Wohnung schabt Figo ungeduldig an der hölzernen Altbautür. Der arme. Weint gar furchterregend. Jaaaa.  Frauchen kommt gleich. 

Naja. Das Herrchen sollte hoffentlich auch gleich nach Hause kommen. Dienstags ist er immer beim Sport. So gegen 8 sollte er hier sein. Hoffentlich. Aaaasaaaa!!!