Quarteira

Wir sind wieder in der Gegenwart angekommen. Es ist Sonntag. Unser letzter Urlaubstag, schnüff.

Für die allerletzte Unterkunft gab es ein paar Bedingungen zu erfüllen:

  1. Kurzer Weg zum Flughafen bzw. zur Miewagenstation
  2. Hotel direkt am Meer
  3. Meerblick
  4. Meeresrauschen
  5. Passt ins Budget

Ich bediente also das Buchungskarusell im Internet und fand ein Hotel, welches all diese Kriterien erfüllt. So sind wir also in Quarteira gelandet … und sind uns beide einig, dass es Orte wie diesen geben muss. Damit die vielen Touristen irgendwo Platz haben, sonst wären die ja alle in Alcoutim oder Vila de Milfontes gewesen ;-)

Irgendwie hat es aber auch etwas vertrautes. Es erinnert mich stark an meine Kindheit, als wir in den späten 70ern bzw. frühen 80ern auch in solchen Hotels Urlaub gemacht haben. Das fand ich immer sehr schön. Heute haben wirs dafür gern ein bisschen ruhiger.

Wir freuen uns über das Meeresrauschen am Strand, welches laut uns deutlich in unserem Zimmer im 3. Stock hörbar ist. Es ist eines meiner Lieblingsgeräusche. Die Zimmer sind ausserdem sehr schön. Und morgen früh bekommen wir sogar ein extra frühes Frühstück, weil wir schon um 7 losmüssen,um rechtzeitig den Flieger in die Heimat zu erreichen.

Mein persönliches Urlaubsfazit:

Die letzten beiden Wochen waren wunderschön und sehr harmonisch. Sie haben uns beiden unheimlich gut getan. Das Jahr war bisher sehr intensiv und vieles nicht immer leicht. So hat uns die viele Abwechslung, das Wandern, das gute Essen, das Meer und die Wellen ein gutes Gefühl vermittelt, welches wir hoffentlich noch ein Weilchen bewahren können. Es kommt mir vor, als wären wir zwei Monate unterwegs gewesen. Portugal ist ein besonders schönes Land.

Wir kommen sehr gerne wieder.

Alcoutim

Donnerstag wollten wir in einem Rutsch wieder zurück in den Süden. Das bedeutete eine Fahrt von ca. 4 1/2 Stunden, was eigentlich gar nicht so viel ist.

Es blieben noch insgesamt 4 Nächte des Urlaubs übrig und davon wollten wir drei im Landesinneren verbringen. Wir entschieden uns fuer ein bezauberndes kleines Hotel direkt am Rio Guadiana, dem Grenzfluss zwischen Spanien und Portugal. Der Ort dazu hieß Alcoutim. Ein Kleinod mitten im Land.

Die Lage am Fluss war etwas Besonderes. Gegenüber von der spanischen Seite hörten wir morgens die Schafe mit ihren Glocken. Auf dem Fluss lagen einige Segelboote vor Anker. Ein paar kleine Restaurants im Ort, ein Supermarkt und viel mehr gab es nicht. Eine himmlische Ruhe.

Freitag gnoessen wir den ganzen Tag am Pool und ich strickte was das Zeug hielt. Herr C. las in seinem Buch und dusselte hin und wieder weg.

Samstag fuhren wir mit dem kleinen Fährboot nach Spanien in den Nachbarort Sanlucar de Guadiana. Dort konnte man an einer ueber den Fluss gespannten Zipline fliegen. Das wollte der Herr C. unbedingt machen. Ich nicht so, hatte ja dieses Jahr schon mein Highlight mit dem Paragliden.

Es hat ihm großen Spaß gemacht und dieses Mal durfte ich beobachten, wie er fröhlich jauchzend ueber den Grenzfluss von Spanien nach Portugal schwebte. Danach fuhr er wieder mit dem Boot nach Spanien zurück und wir erwanderten noch ein wenig das kleine weiße spanische Dörfchen.

Es waren schöne drei Tage in Alcoutim. Und als kleines Paradies verdient es auf jeden Fall eine Empfehlung zum Nachmachen.

Azenhas do Mar

Am Mittwoch früh mussten wir unsere gemütliche Camperbehausung leider schon wieder verlassen. Wir konnten das idyllische Plätzchen nur für zwei Nächte mieten. Wir wollten aber noch etwas in der Gegend bleiben, und entschlossen uns, noch mal etwas weiter nördlich zu fahren, um uns noch fuer eine letzte Nacht am wilden Atlantik einzumieten.

Auf dem Weg dahin wollten wir eigentlich Sintra anschauen, aber irgendwie stimmte etwas nicht. Mag es daran gelegen haben, dass ich irgendwie müde war, oder mir war schlecht oder was auch immer. Sintra und ich klickten nicht … unten im Ort gab es nur große Riesenparkplaetze und das ließ erahnen, dass die Burg oberhalb des Ortes umso überfüllter war. Herr C. hatte es auch das Neuschwanstein Portugals genannt. Vielleicht ein anderes Mal. Wir fuhren weiter ans Meer.

Unsere Unterkunft fuer die Nacht lag direkt hinter dem Praia das Macas. Auf den Bildern in Internet sah sie sehr hübsch aus. Was sie auch war. Es gab eben nur keine seitlichen Fenster im Zimmer und die Toilette war in einer Ecke des Raumes, abgetrennt durch einen Duschvorhang. Nur gut, dass wir schon ein Weilchen zusammen sind ;-)

Dafür gab es eine Dachluke. Immerhin, und es war ja auch nur fuer eine Nacht.

Tagsueber sind wir zu Fuß nach Azenhas do Mar gelaufen. Der Weg dorthin war toll und der Ort noch viel besser. Traumhaft schön und dramatisch in die Felswand eingearbeitet, schmiegten sich die weiss getünchten Häuser aneinander. Unterhalb befand sich ein natürlicher Meerespool, nur abgetrennt durch eine Mauer. Das sah wirklich wunderschön aus, die Fotos sollten dies bezeugen.

Abends gab es dann einen der dramatischsten Sonnenuntergänge des gesamten Urlaubs. Tiefrot verschwand die Sonne hinter einer Wolkenwand. Wir fanden direkt am Meer ein kleines Restaurant, welches uns erlaubte, das fantastische Farbenspiel noch etwas länger zu beobachten. Dazu gab es leckeren Bacalhao a Bras, ein portugiesischen Gericht, bestehend aus gezupftem stockfisch, Ei, Zwiebeln und gebratenen Kartoffelsticks. Lecker.

Lissabon

Dienstag haben wir einen Tag in Lissabon verbracht. Eine absolut wunderschöne Stadt und fuer mich eine der schönsten Großstädte Europas.

Morgens sind wir erst mit dem Auto nach Caxias an die Küste gefahren, haben uns dort sauber weggeparkt, um anschließend einen der Vorortzüge mitten ins Herz der Stadt zu nehmen. Das ging alles sehr unkompliziert. Vom Bahnhof Cais de Sodre konnten wir dann auch direkt loslaufen und eintauchen in das Gewusel der Straßen.

Zugegeben, Lissabon scheint ein bisschen unter dem argen Massentourismus zu stöhnen. Alleine drei grosse Kreuzfahrtschiffe lagen an diesem Tag vor Anker. Die großen Strassen waren vollgestopft mit Menschen. Da half nur, in die Seitengassen auszuweichen. Da gibt es ja bekanntlich auch immer viel schönes zu entdecken.

Einen kleinen Stop mussten wir einlegen. In eines der in der Szene bekanntesten Wollgeschäfte der Stadt. Der Retrosaria Rosa Pomar. Der wunderschöne Laden war im 2. Stock eines Altbaus und von der Straße kaum zu sehen. Herr C. harrte geduldig aus und ich beschränkte mich auf nur zwei Knäuel feinstes Garn. Geht doch ;-)

Den restlichen Tag ließen wir uns planlos durch die Gassen der Alfama treiben und genossen die vielen schönen Ausblicke, die die Stadt zu bieten hat. Feststeht, ein Tag reicht nicht. Da müssen wir noch mal wiederkommen.

Auf dem Rückeg sind wir dann ausversehen in den Expresszug eingestiegen und der ist an unserem eigentlichen Stop vorbeigefahren. So mussten wir an einem anderen Bahnhof umsteigen. Wir zeigten auf einen stehenden Zug am anderen Gleis und fragten den Schaffner. Herr C. Versuchte es als erstes: „Kaksias?“ Der Schaffner schaute verwundert … Dann ich: „kaschjas?“… Keine Regung. Dann klärte sich der Blick. „Caschiiiiaj!“ so wars also richtig. Caxias wird es geschrieben.

Gelesen kann man portugiesisch sogar ein bisschen verstehen, aber wenn es gesprochen wird. Unmöglich. So wundervoll und bezaubernd der Klang der Sprache auch ist, aber wie ein menschlicher Gaumen diese Laute formen kann, ist mir unerklärlich ;-)

Vila Nova de Milfontes

Der gestrige Tag war klein und leise aber dafür umso schöner. Nichts besonderes. Einfach nur ein bisschen treiben lassen.

Der Himmel war blau als wir aufwachten und das bedeutete erstmal ein ausgiebiges Frühstück auf unserer putzigen Terrasse mit Blick aufs Wasser.

Später sind wir in den Ort gefahren. Es war Sonntag und daher sehr ruhig. Es waren zwar vereinzelt ein paar Geschäfte geöffnet, aber der Trubel blieb aus. Wir sind die Treppen runter ans Wasser gelaufen und an einer kleinen Anlegestelle mit Fährbetrieb fielen uns auf einmal mehrere Katzen auf. Die Tür zum kleinen Kassenhäuschen der Fähre war leicht geöffnet und darin waren noch viel mehr Katzen. In allen Größen und Farben maunzte es. Der Kopf einer Frau lugte plötzlich hervor. Die sehr nette Portugiesin erzählte uns, dass sie sich um die etwa 15 Katzen kümmert und sie regelmäßig füttert. Sie gibt ihnen bei Bedarf Medizin und sorgt dafür, dass sie kastriert werden. Eine ist ihr allerdings wieder durchgegangen und daher gibt es auch wieder junge Kätzchen. Die Szene war so rührend, dass ich ihr einen Schein in die Hand drückte… fuer etwas mehr Futter. War so ein Reflex. Daraufhin war sie so erstaunt und erfreut, dass sie sich unbedingt revanchieren wollte. Sie lud uns zu einer privaten Bootsfahrt durch die Bucht ein. Das war natürlich etwas ganz besonderes.

Später sind wir dann noch zu Fuß nach ganz vorne ans offene Meer gelaufen und haben mal wieder die fantastische Natur genossen. Wirklich Wahnsinn und dieses Vila Nova de Milfontes kann man uneingeschränkt auch für einen längeren Aufenthalt empfehlen.

Durch die einmalige Lage an einer Flussmündung gibt es wundervolle Strände mit ruhigem Gewässer und weiter draußen tost das Meer fuer die Surfer. Man kann stand up boards mieten oder Kayaks, es gibt Restaurants und Cafés … ein toller Ort zum Ferien machen.

Auf unserem Strandspaziergang haben wir dann direkt am Meer ein auf Stelzen gebautes Restaurant entdeckt. Hier gab es dann endlich die von Herrn C. so lange herbeigesehnten frisch gegrillten Sardinen.

Wir ich schon eingangs sagte. Ein ruhiger Tag, nix besonderes, aber wirklich schön und abwechslungsreich.

Odeceixe

Es scheint eine Gesetzmaessigkeit des Reisens zu sein, dass das Gepäck bei gleichbleibender Menge immer voluminöser wird. Irgendwie war der Kofferraum auf einmal komplett voll, als wir uns auf dem Weg zu unserer nächsten Unterkunft machten.

Nachdem wir ein letztes Mal die nervige Dauerampelbaustelle in Aljezur passierten fuhren wir weiter nach Odeceixe, bzw. dem vorgelagerten Strand. Dieser besteht aus ein paar Häusern, die sich malerisch an einen Hügel schmiegen. Der Strand hat eine Besonderheit, er liegt einer Flussmündung, und ist daher fast komplett von Wasser umgeben. Hier in Portugal gibt es relativ ausgeprägte Gezeiten und das Meer kann sich gewaltig zurückziehen. Das kann besonders in den kleinen von steilen Felswänden umgebenden Buchten gefährlich werden. Als wir dort waren, war der komplette Strandabschnitt wie der Buckel eines Wals komplett freigelegt. Die Kulisse war mal wieder fantastisch. Es war besonders schön, ein paar Hunde zu beobachten, wie sie den weiten Auslauf genossen.

Nach dem Besuch am Strand haben wir dann noch das eigentliche Örtchen Odeceixe angeschaut. Anschließend ging es weiter nach Vila Nova des Milfontes. Ebenfalls an einer Flussmündung gelegen.

Hier haben wir dann ein echtes Paradies gefunden. Etwas weiter hinten im Land und dennoch am Fluss gelegen, befindet sich das Moinho da Asneira. In traumhafter Lage direkt am Wasser bezogen wir ein kleines Studio Appartement mit separatem Schlafzimmer und kleiner Küche. Zu den Bewohnern der Anlage gehören eine betagte Bassetthündin, die ich Frida getauft habe und zwei rot weiße Katzen, die ich die Moinho Brüder nenne.

Der groesste Nachteil an dem stimmungsvollen Ambiente ist, dass ich heute kein bisschen Verlangen hatte, es zu verlassen. Aber das passte perfekt, denn draußen hat es aus Kübeln geschüttet. Es war sehr gemütlich.

Monchique

Von heute gibt es eigentlich gar nicht viel zu berichten. Der Himmel war den ganzen Tag bedeckt und es hat immer mal wieder geregnet. Eigentlich hatten wir gerne mal wieder einen Strandtag eingeschoben, aber das war wohl nix.

So haben wir uns kurzfristig zu einer Fahrt ins Landesinnere entschlossen, genauergesagt nach Monchique. Ein kleines malerisches Bergdoerfchen, das vor allem wegen der Thermen (Caldas de Monchique) und dem Obstschnaps, dem Medronho bekannt ist.

Ich mag aber vor allem die kleinen malerischen Häuserhaufen, in denen es immer wieder so viel zu entdecken gibt, daß mein Hobbyfotografinnenherz höher schlägt.

Carrapateira

Gestern früh musste ich mich erstmal ausgiebig ueber den völlig verpeilten Aushilfskellner amüsieren. Wir hatten in unserem Gästehaus das Frühstück dazugebucht. Gegen 9 Uhr war der Raum gut gefüllt und der junge Mann, im echten Leben wahrscheinlich ein Surfer, schlurfte mit einem Tempo umher, dass man ihm beim Laufen sprichwörtlich die Schuhe haette besohlen können. Aber immerhin sah er dabei sehr hip aus. Braungebrannt, lockiges Haar und natürlich der obligatorische Vollbart. Wie man aber Tische so abräumt, dass man dabei nicht jede handgetöpferte Tasse einzeln in die Küche tragen muss, das hat ihm keiner beigebracht. Aber vielleicht waren es ja auch die halluzinogenen Pilze vom Vorabend. Ups. Ich glaube ich schweife ab ;-)

Wir haben uns fuer gestern einen der vorgeschlagenen Rundwege der Rota Vicentina vorgenommen. Der mit rot gelben Streifen markierte Weg begann in Carrapateira. Dort konnten wir parken und direkt losmarschieren. Es ging durch die sandige Dünenlandschaft und das Laufen auf dem weichen Sand forderte einiges ab. Kurz vor dem Meer tuermten sich dann die Dünen auf und gaben anschließend den Blick auf einen der tollen Strände der Atlantikküste frei. Gleiches Bild mit zahllosen Surfern und hohen Wellen, aber immer wieder schön und faszinierend zu beobachten. Der weitere Weg führte die ganze Zeit oberhalb der Klippen entlang und erlaubte immer wieder durch mit Stegen erreichbare Aussichtspunkte freie Sicht auf die tosenden Wellen.

Unterwegs gab es noch Rast in einem Reaustaurant am Wegesrand und nach einiger Zeit erreichten wir wieder das geparkte Auto. Den Rest duerfen dann die Bilder erzählen.

Surfers Paradise

Gestern war Reisetag und wir haben unsere erste Station verlassen. Es soll auf dieser Reise die Küste weiter aufwärts gehen. Eine Gegend, die auch ich noch nicht kenne, bzw. bisher nur kleine Ausschnitte davon. Auf Empfehlung meiner portugiesischen Strickfreundin, gut wenn das Stricken die Sicht auf Europa ausweiten kann. Ich freue mich immer wieder darueber.

Da die neue Unterkunft erst nachmittags verfügbar war, sind wir erstmal durch Aljezur an den Praia de Amoreira gefahren. Ewig lang fuerte eine holprige Straße durch weite Felder und Dünen, bis sich auf einmal ein fantastischer Strand auftat. Ein Paradies fuer Surfer offensichtlich. Denn die Camper reihten sich aneinander wie auf einer Perlenschnur und im Wasser sah man die kleinen Punkte in ihren Neoprenanzügen, wie sie gemeinsam geduldig auf die perfekte Welle harrten. Der Atlantik donnerte gewaltig und es war einfach wunderschön. Die gesamte Atmosphäre hatte etwas magisches. Passend dazu gab’s auch ein kleines Café direkt am Meer und wir machten dort Mittagspause, es gab leckeren Thunfischsalat mit wagenradgrossen Tomatenscheiben.

Danach folgte noch ein Spaziergang entlang der tosenden Wellen und die Fahrt zurück ins Land, um den Fluss herum, und wieder Richtung Meer zum Arrifana Strand. Dort im Hinterland befindet sich unsere zweite Unterkunft dieser Reise. Das Utopia Guest House. Eine liebevoll umgebaute Villa umgeben von ein paar vereinzelten Häusern und Strässchen. Ruhe. Wie schön. Überall im Haus gibt es selbst gebasteltes aus Treibholz und Muscheln. Uns gefällts.

Abends war dann noch ein Spaziergang vor zum Praia de Arrifana angesagt. Knapp eine dreiviertel Stunde Fußweg hieß das. Doch am Ende wurden wir weit oberhalb des in malerische Felsen eingebetteten Strandes mit einem spektakulärem Sonnenuntergang belohnt.

Am Ende der Welt

Nachdem wir gestern den ganzen Tag faul am Strand herumlagen war heute wieder ein bisschen mehr Bewegung angesagt. Wir sind zunächst mit dem Auto in Richtung Sagres gefahren. Auf dem Weg hielten wir an einer bunt dekorierten lokalen Töpferei an. Das Fotoherz schlug höher. Der Kombination aus Willenskraft, Marie Kondo und der Tatsache, dass wir nur mit Handgepäck fliegen, ist es zu verdanken, dass ich ausser ein paar Fotos nix mitgenommen habe. Ich liebe nämlich diesen Toepferkram.

Ein paar Kilometer weiter westlich haben wir das Auto abgestellt, und sind auf einen der vielen Rundwanderwege gegangen, die auf der Webseite der Rota Vicentina vorgeschlagen werden.

Unser Weg führte zunächst direkt zum Cabo de Sao Vicente. Dem südwestlichen Punkt des europäischen Festlandes. Hier waren wir natürlich nicht alleine. Als wir dort ankamen, tat das Wetter sein allerbestes, um echtes Ende der Welt Feeling aufkommen zu lassen. Dunkle Wolken, ein heftiger Wind und einsetzender Regen trieben uns direkt in ein Lokal zur Kaffeepause.

Eigentlich hatten wir den Wandertag schon aufgegeben, aber es klarte kurze Zeit später wieder auf und wir konnten weiter Richtung Norden marschieren. Ueber steinigen Boden ging es immer an der wilden Küste entlang. Ein wirklich traumhaft schönes Stückchen Erde. Und irgendwann waren wir dann auch wieder in totaler Einsamkeit.

Nach der tollen Wanderung fuhren wir auf dem Rückweg noch in Salema vorbei. Ein kleines Oertchen an der Algarve, welches in meinem ca. 20 Jahre alten Reiseführer unter anderem als Ort der 100 Katzen beschrieben wird. Stimmt auch heute noch. Wohlgenährte Minitiger, streunen ueberall fotogerecht durch die weissgetünchten Gässchen und die Bewohner sorgen mit überall hermstehenden Naepfen fuer das leibliche Wohl der Tiere.

Barfuss liefen wir zurück durch den Sand und freuten uns ueber den gelungenen Tag.

Das Abendessen war ein weiteres Highlight. Ich erinnerte mich an ein bestimmtes Lokal noch von vor 10 Jahren, und bisher war es jeden Abend voll, seit wir hier sind. Heute jedoch war auf der Gasse alles frei. Lag wohl am Wetter, es wird doch etwas kühler am Abend. Der Grill ist direkt am Eingang und wir bekamen je eine frische Dorade zubereitet. Als Nachtisch gab es noch einen leckeren Brownie, je ein Bica und zwei Glas Portwein auf Kosten des Hauses.