Buchstabensuppe

Donnerstag morgen begann mal wieder mit einem gebuchten Programmpunkt. Es gibt einfach Dinge, die muss man vorher reservieren, sonst hat man keine Chance. So hatten wir also um 10 eine Tour im Neon Bone Yard gebucht. Dort werden viele alte und sehr bekannte Las Vegas Schilder ausgestellt. Ich hatte mich schon lange darauf gefreut, weil ich einfach ein großer Fan von Reklameschildern und Buchstaben bin. 

Es war wirklich toll, wir bekamen auch einiges von der Geschichte der alten Hotels + Kasinos erzählt, zum Beispiel dem Stardust oder dem Sahara. Ich war begeistert und hab mal wieder geknipst, als gäbe es kein Morgen. Es war unglaublich heiß und wir bekamen Schirme mit auf die Tour. So ist Herr C. wie ein Kabelträger ständig mit dem Schirm hinter mir hergelaufen, weil ich wie ein kleiner Hundewelpe überall rumgerannt bin. 

Danach wollten wir eigentlich weiter in die nahegelegene Wüste fahren und noch ein paar rote Steine gucken, aber uns allen ist der enttäuschte Gesichtsausdruck vom kleinen P. Nicht entgangen und so wurde kurzerhand umentschieden, an den Hotelpool zu gehen. Dort hatten wir richtiges Glück und ergatterten eine Lounge Ecke mit Sofa im Schatten direkt am Pool. Der Nachmittag war traumhaft und wir Erwachsenen orderten einen Eimer mit Eis und leckerem Corona und tranken auf den Teenager, dass er uns so einen schönen Nachmittag beschert hat. 

Später am Abend haben wir uns dann nochmal ins Gewühl gestürzt und haben uns die Wasserspiele am Bellagio Hotel angeschaut und das Paris Hotel. Weil es dann aber doch zu viel war sind wir etwas außerhalb gefahren und haben ein tolles japanisches Lokal entdeckt, wo wir bei leckerem Sushi und japanischem Bier auf den wunderschönen Tag angestoßen haben. 

Ankunft in Vegas

Die letzte Nacht im Zelt war angenehm und gar nicht so kalt wie vermutet. Wir sind schon wieder sehr früh aufgewacht und schon kurze Zeit später blitzten die ersten Sonnenstrahlen hinter der Felswand hervor. Wir haben den letzen Kaffee aus der Tüte gequetscht und den Kocher angemacht … der dann auf halber Strecke abgesoffen ist. Waaaaah. Das Benzin war alle! Naja, dann haben wir den Kaffee eben lauwarm zuende gebrüht und gleich auf dem Rückweg nochmal bei dem tollen Coffee Shop vom Vortag angehalten :-) 

Vorher haben wir aber noch eine kurze Wanderung auf dem ca. 3 Kilometer langen Shakespears Arch Trail gemacht. Der war nochmal wunderschön und wir könnten viele schöne Bilder machen. 

Die Strecke nach Las Vegas führte vor der Autobahn noch mitten durch die Berge, wo wir nicht schlecht staunten, als links und rechts der Strecke auf einmal überall noch Schnee lag. Als es dann in Cedar City auf die gut ausgebaute Autobahn ging, erreichten wir in Windeseile die Glitzerstadt Las Vegas. Da es aber erst mittags war, war die noch in einem dunstigen Schleier verhüllt. Gegen halb vier erreichten wir das SLS Las Vegas Hotel direkt auf dem Las Vegas Boulevard … dem sogenannten „Strip“. Parken ist in den ganzen Hotels kostenlos und wir packten schnell einen Teil unserer Siebensachen zusammen und gingen zum Check In. Laute Musik empfing uns und sehr viele Menschen. Was ein Gegensatz. Unser Zimmer im 11. Stock erreichten wir natürlich über den Aufzug. Man kam sich auf einmal seeeehr schmutzig vor zwischen all den frisch gewaschenen Leuten. Und so mitten im kleinen Aufzug … auweia. Im Zimmer wurde dann erst mal der Outdoor Film auf der Haut weggeduscht und mit ein paar frisch gewaschenen Klamotten kam man sich schon wieder wir ein Teil der Gesellschaft vor. 

Nachdem wir uns ein bisschen im Hotel umgeschaut haben, Pool, Kasino und Menschen bestaunt haben, war es schon wieder Zeit, unsere drei San Franciscaner vom Flughafen abzuholen. War das eine Wiedersehensfreude. Wir hatten das alles vorher schon von Deutschland aus organisiert. Wir sind zurück ins Hotel und haben uns dann nach einem leckeren Burgerabendessen ins Nachtleben gestürzt. 

Las Vegas ist schon eine verrückte Stadt, plötzlich steht man mitten in Venedig. Das Hotel „Venetian“ ist mit so vielen Details erstellt … wäre bestimmt lustig gewesen, als Architektin daran mitzuarbeiten. Naja, es ist eben eine Illusion … lustig sind dann die Touristen, die das echte Venedig noch nie gesehen haben … und wenn sie dann das erste Mal dorthin kommen, dann sagen sie, das sähe ja aus wie in Vegas ;-) 

Irgendwann waren wir dann alle kaputt, denn man läuft und läuft, ohne es wirklich zu merken. Eine kurze Taxifahrt später waren wir zurück im Hotel und sind vollkommen erschöpft in die fluffig weichen Hotelbetten gefallen.