Figodamus

Langsam wird mir das Figorakel wirklich unheimlich. War ja vollkommen klar, die Sache zum Schluss mit der Flagge. Er hat uns so viele Zeichen gegeben und wir waren nicht auf Anhieb in der Lage, sie zu deuten. Tatsache ist, er hat mal wieder recht behalten ;-)

Heute ist der letzte Tag meiner Wiedereingliederung, und auch der letzte Tag mit der Bahn. Gestern ist der komplette Zug ausgefallen. Ich musste dann mit der s-Bahn fahren und war letztendlich genau eine Stunde später an der Arbeit :-(
Eigentlich mag ich ja die zugfahrerei … die Gespräche der Generationen im Zug belauschen, das morgendliche Gewimmel am Bahnhof, die Spaziergänge durch den Bad nauheimer Kurpark, zusätzliche Strickzeit. All das ist wirklich nett, was es aber dann doch unerträglich macht, sind diese Unzuverlässigkeit. Hier mal eine halbe Stunde, eine ganze Stunde … und das mindestens zwei mal die Woche. Echt Schade. Am Wochenende werde ich mich wieder ins Auto setzen, nach fünfmonatiger Abstinenz. Hoffentlich kann ich es noch. 

Offene Fragen

Heute morgen hat uns das Figorakel Rätsel aufgegeben. Irgendwie sind seine Zeichen schwer zu deuten. Zunächst ist er direkt zum deutschen Napf gestürmt, schnüffelt … und wendet sich sofort ab, um anschließend das US Töpfchen ratzeputz leer zu futtern. Kein schönes Ergebnis, aber eindeutig! Dachten wir. Kurze Zeit später erfolgen aus dem Flur die bekannten blasebalgartigen Würgegeräusche, wie sie nur im Endlosmagen einer Katze entstehen können. Normalerweise ist lilo für das Frühkotzen zuständig, aber … oh wunder … in hohem Bogen landete das noch weitgehend unverdaute US amerikanische Trockenfutter auf dem alten Eichenparkett. Was ist passiert. Hat das Figorakel nur seine Pflicht getan und ihm hat diese unangenehme Aufgabe schwer im Magen gelegen? Oder bedeutet das am Ende doch ein Unentschieden? 
Fest steht, dass er Minuten später versöhnlich auf der deutschlandflagge lag, die Kai bereits als Vorbereitung für das Freundeviewing dort hingelegt hatte. Wie ist denn das nun wieder zu deuten???
Gute Neuigkeiten gibt es dann doch noch. Am Dienstag nachmittag war ich beim Arzt, um mal wieder Beinchen zu heben … und er war restlos begeistert von dem, was er sah. Und das beste daran, ich darf ab sofort wieder Autofahren!!! Ich bin sehr glücklich darüber. Die übliche mittwochsstörung der Bahn (gestern 25 Minuten wegen Signalstörungen am Bahnhof Ginnheim) gehören bald wieder der Vergangenheit an … Kai freut sich schon, dann darf ich nämlich demnächst auch mal wieder das Auto nach Hause lenken, während er sich dann unbekümmert ein weiteres Schöppchen reinpfeift :-) 

Der Kai.der lässt das Reisen nicht

Jeden morgen am Bahnhof. Das bedeutet auch, jeden morgen neue Reisende zu sehen, beladen teilweise mit überdimensionalen Rollkoffer schauen sie auf Anzeigetafeln, trinken bereits am frühen Morgen ein Gläschen Sekt oder ziehen noch bargeldreserven aus dem Geldautomat. Wie ich Sie beneide ;-) … seit unserem unsanften Abbruch unseres Abenteuers fühlen wir uns immer noch so extrem unausgereist. Nie war unser Fernweh größer als jetzt. 

Aus diesem Grund … und weil mein Arbeitgeber „gefordert“ hat, den gesamten Jahresurlaub für die nächsten 25 Jahre (ok, jetzt übertreibe ich ;-) also für dieses Jahr, bereits am Jahresanfang festzulegen … also nur deswegen … haben wir das letzte Wochenende genutzt, um dieser Forderung nachzukommen :-) Wir freuen uns soooooo!!!! 

Große Erwartungen

Gestern Morgen hat Kai den Hochzeitskaspar gefrühstückt. Spontan hatten wir uns nämlich am Feiertag dazu entschlosssen, am Samstag in meine Heimat Alsfeld zu fahren, um mit meinen Eltern beim gemeinsamen Familien-Viewing unsere Mannschaft im fernen Brasilien zu unterstützen. 
Alsfeld … ja, da war doch was – richtig … wir wollen im nächsten Jahr heiraten. 
Daß die Hochzeit mit 99,99%iger Wahrscheinlichkeit in Alsfeld stattfinden soll, hatten wir uns nämlich schon vor längerer Zeit überlegt und sind uns auch beide einig darüber. Für mich sowieso schön, da mich mit der Kleinstadt in Oberhessen, in der ich geboren und aufgewachsen bin immer noch emotional viel verbindet. Und Kais Geburtsort Sao Paolo … das wäre wahrscheinlich zu teuer ;-)
Zugegeben, wir leben beide in Frankfurt … aber aus irgendeinem Grund … also Freunde nun kommt schon … um auch den letzten Zweifler zu überzeugen, hier unten ein Bild vom historischen Marktplatz als kleines Häppchen :-)
Wie schon erwähnt, wachte Kai gestern auf und fing plötzlich an von diesem Tag zu reden, als Anforderungsmanager ist die grundsätzliche Aufgabenstellung schnell erfaßt: am Ende dieses Tages wollen wir rechtmäßig verbundene Eheleute sein. Aber der Teufel steckt wie immer im Detail, wann, wo, wie, wieviel … hinter jedem kleinen Wörtchen stecken unendliche viele Möglichkeiten und Ideen. 
Samstag vormittag sind wir es dann angegangen, viertel vor 2, kurz vor Geschäftsschluß in Alsfeld sind wir beim örtlichen Juwelier eingelaufen, um uns Eheringe anzuschauen ;-) Jetzt mal echt, scheint knapp, aber ob man es jetzt glaubt oder nicht, wir wurden fündig … so fündig sogar, daß wir beide uns innerhalb von 5 Minuten einig waren und sie dann trotzdem noch nicht bestellt haben. Aber wenn man dann einen Ring am Finger trägt, bei dem man sofort weiß, der und kein anderer! Ich denke die Sache ist klar. Nächster Punkt, die Location. Das wird schon schwieriger. Mein Herz schlägt für ein halb verfallenes Schloßambiente hoch auf dem Hügel am Rande von Alsfeld. Dort gibt es einen Raum mit der notwndigen Infrastruktur, einen tollen Freibereich … und wenn jeder Gast einen Nudelsalat mitbringt, dann hätten wir auch alle was zu essen;-) Getränke auf Kommission vom Schluckspecht … ein paar Kerzen und ein bisschen Deko … Herz was willste mehr. 
Als nächster Punkt, und das ist tatsächlich gar nicht so einfach … die Gästeliste … *hust* … wir haben nur mal die Personen aufgeschrieben, die uns beiden wirklich wichtig sind … aber jetzt mal echt, alleine für die Caminadas muß man ja die Alsfelder Stadthalle bereitstellen ;-) … aber egal … hauptsache wir können ein Ereignis feiern, das uns beiden sehr am Herzen liegt, mit einem ganzen Haufen Menschen … die uns sehr am Herzen liegen :-)

Mittwochsdefekt

Ich würde sagen, dass Figorakel hat ganze Arbeit geleistet. Er hat nicht nur den Sieger herausgeschmeckt, er hat sogar den exakten spielverlauf vorhergesagt. Indem er nämlich zunächst zielsicher zum portugiesischen Napf gestürmt ist, hat er die erste und einzige große Chance von Ronaldos Mannen erkannt, danach bediente er sich aber ausschließlich aus dem Napf mit der deutschen Fahne. Klar, dass er den dann nicht mehr aus den Augen gelassen hat … Merkste was ;-)?

Kai dafür am gestrigen Abend: 

Ich sitze derweil mal wieder am Bahnhof und kann nur mit dem Kopf schütteln. 20 Minuten Verspätung wegen einer technischen Störung des Zuges. Wie letzten Mittwoch … und den Mittwoch davor … kann man hier schon von einer geheimnisvollen Serie sprechen? Ich werde das im Auge behalten … ich habe ja noch einen Mittwoch. 
Heute Nachmittag will ich mal wieder zum Arzt, zur Nachkontrolle. Außerdem würde ich gerne wissen, ob das Autofahren so langsam wieder gestattet ist. Das wäre nämlich sehr schön. Ein weiteres Stück Unabhängigkeit! 

Figorakel

Hier nun das, zugegebenermaßen, äußerst dilettantisch gedrehte und nicht ganz unparteiische ;-) Video des Figorakels. Figo, der ja nach Luis Figo benannt wurde ist sogleich zielstrebig auf das Töpfchen von Portugal zugestürmt … aber er ist eben auch nur eine Katze und läßt sich sehr leicht manipulieren … könnte aber auch den Sieg für Deutschland durch einen ungerechtfertigten Elfmeter bedeuten ;-)

Kunstgriffe

Am letzten Wochenende hatten wir Großes geplant. Das letzte Türchen meines Adventskalenders beinhaltete nämlich einen zweitägigen Massagekurs an der Volkshochschule. Für zwei versteht sich. Und es war wirklich ganz großartig. Man bekam abwechseln alle möglichen Griffe, Kniffe und Varianten gezeigt, mit denen man seinen Partner quälen kann ;-) 

Immer abwechselnd durften wir am lebenden Objekt üben. Es war eine kleine Gruppe und man hat erstaunlich viel gelernt. 
Fazit: uneingeschränkt empfehlenswert. 


Gestern Abend dann noch mit dem Rad nach Oberrad, um den wirklich übervollen Kirschbaum in Happs Garten etwas zu entlasten. Ergebnis: eine große Schüssel leckere und knackige Sommerklrschen. 


Zu guter Letzt haben wir dann gestern Abend endlich das Figorakel befragt, angeregt durch das tägliche Zugfahren und die überall großflächig plakatierte Werbung der Bahn, haben wir für Figo eine Möglichkeit eingerichtet, instinktiv den Sieger des heutigen Spieles, Portugal-Deutschland, vorherzusagen. Mal sehen ob er recht hat ;-) 
Das passende Video dazu versuche ich heute nachmittag mal hochzuladen … 

Ordem e Progresso

Gestern war es endlich soweit. Ich konnte Kai bereits die ganze Woche kaum zurückhalten, endlich seine brasilianischen Wurzeln freizulegen und eine riesengroße Flagge im Wohnzimmer zu spannen. Aber seit gestern ist unser Wohnzimmer in schickem grün-gelb dekoriert. Er macht es sich ja sehr leicht, durch die drei Staatsangehörigkeiten, die er innehält, sind „seine“ Chancen, Weltmeister zu werden ungleich höher. Naja … im Tippspiel führe ich jedenfalls mit 2 Punkten Vorsprung ;-) 

Wir freuen uns auf die WM-Zeit, und auch wenn ich noch nie so begeistert vom kollektiven gucken auf Grossbildleinwand war, werde ich mich dieses mal vielleicht dazu breitschlagen lassen. 
Heute schon wieder der letzte Arbeitstag in dieser Woche, kaum zu glauben, die Woche ging total schnell rum. Nach nun fast zwei Wochen kann ich eine sehr positive Bilanz ziehen. Der Fuß hält gut mit, beim Laufen schmerzt es zwar immer noch ein bisschen, aber ich bilde mir ein, es wäre schon besser geworden. Heute sind es auf den Tag genau 3 Monate her, als der Makake mal so eben mein Leben in eine andere Richtung gelenkt hat. Langfristig gesehen, war dies vielleicht nur marginal, aber auf die aktuelle damalige Situation war es eine Wendung um 180 grad. Ich denke oft zurück an die Zeit, die hinter uns liegt. Ich behalte die guten Dinge in Erinnerung, und die schlechten verschwinden so langsam aus dem Gedächtnis. Wenn ich bedenke, dass ich am Anfang kaum in der Lage war, aufzustehen … dann lächle ich und freue mich, dass schon fast wieder alles ganz normal geworden ist …