Ich muss gestehen, ich fremdele noch etwas mit der neuen Umgebung. Noch scheine ich nicht richtig angekommen. Es ist einfach ungewohnt nach so langer Zeit mal wieder die Tapeten zu wechseln.
Aber der Reihe nach. Donnerstag nach der Arbeit ging es direkt los. Die Woche ueber hatten wir schon alles vorgepackt, um zeitig auf die Strasse zu kommen. Wir wollten schon ein paar Kilometer machen und nicht einfach in einem Rutsch durchfahren. Für die Nacht haben wir ein praktisches Motel im Allgäu gebucht. Nahe an der Autobahn haben wir mit einem Code selbst eingecheckt, schnell ein paar Sachen ins Zimmer gebracht und ohne viel Brimborium die Nacht eingeläutet.
Um 6 klingelte bereits der Wecker. Der Plan war, möglichst früh das Nadelöhr am Fernpass zu erreichen und danach direkt die Brennerautobahn möglichst staufrei zu befahren. Hat prima funktioniert. Und so konnten wir bereits gegen 10 den ersten Cappuccino entlang der Strecke zum Gardasee geniessen. Die Fahrt ging vorbei an den steil aufregenden Felsen der wunderschönen Dolomiten. Die Strasse war dicht gesäumt von voll behangenen Südtiroler Apfelbäumen und hin und wieder gab es Weinreben.
Nachdem wir Riva, am oberen Ende des Sees hinter uns gelassen haben, begann die wunderschöne Strecke am Westufer, wo zwischen den zahlreichen in den Fels gehauenen Tunneln immer wieder tolle Blicke auf das rauhe Gewässer und die zahlreichen Wind- und Kitesurfer möglich waren.
Je südlicher wir fuhren, desto ruhiger wurde der See und desto voller wurde die Uferstrasse. Aber wir waren ja noch relativ frueh und es hielt sich im Rahmen.
Gegen 1 Uhr nachmittags erreichten wir dann unsere Unterkunft fuer eine komplette Woche, das Domina Borgo Degli Ulivi oberhalb von Gardone Riviera am Westufer des Gardasees.
Wir hatten direkt Glueck und bekamen statt des gebuchten Zimmers mit Gartenblick ein kostenloses Upgrade in ein Apartment mit dem hochgehandelten „Vista Lago“ (Beckerfaust ;-)
Den Mittag verbrachten wir mit Verräumen des Gepäcks (lohnt sich ja bei einer Woche), ein bisschen planschen im Pool, bevor wir spaeter mit dem Auto runter in den Ort fuhren, um dort unseren heissgeliebten Aperitif zu nehmen. Sehr typisch fuer Italien, wird dieser immer mit allerhand Knabbereien gereicht. Unsere Mägen knurrten schon ein bisschen, da wir ausser einem Fruehstueck nicht nicht viel gegessen hatten.
Spaeter waren wir noch kurz im Supermarkt. Wir haben ja ein Apartment mit eigener Küche und so haben wir uns mit dem nötigsten versorgt.
Im oberen Teil von Gardone Riviera (sopra) gefiel es uns tatsächlich ein bisschen besser, als im unteren, eher mondänen Teil des Ortes, mit seinen Grand Hotels und den Luxusboutiquen. Das war vielleicht auch der Grund, warum ich noch etwas fremdele. Diese gediegene Atmosphäre ist eigentlich nicht so mein Ding. Aber wahrscheinlich war ich auch einfach nur müde…
In einer gemütlichen Trattoria mit tollem Seeblick gab es fuer jeden eine leckere Holzofenpizza. Ich habe eine nur mit Tomaten und echtem Mozzarella die Buffala bestellt. Ein dickflüssiger Espresso und eine Kugel Gelato auf die Hand und alles war wieder im Lot. Der Urlaub kann beginnen!