Da hier so langsam die Leitungen heißlaufen, und sich die Nachfragen nach meinem Gesundheitszustand häufen, schreibe ich doch noch mal schnell einen Beitrag … aus dem Bett … vom iPhone. Bin ich ja nun gewohnt :-)
In den letzten Tagen war mir einfach nicht danach.
Die letzten Tage waren hart. Das muss ich einfach mal so sagen. Die Reise war wirklich sehr anstrengend, ich konnte trotz Businessklasse meine Beine nicht richtig hochlegen, die Schmerzen waren groß. Direkt aus dem Flugzeug ging es per Krankenwagen in die Uniklinik und wir sind knallhart auf dem Boden deutscher krankenhausrealität gelandet. Unfreundliches, überlastetes und leicht zickiges Personal gepaart mit fragwürdigen hygienevorschriften. So wurde isoliert, da ich aus einem asiatischen Krankenhaus kam, durfte in der Notaufnahme nicht die Toilette benutzen und sollte meine Notdurft auf dem eimerstuhl verrichten … dort war dann aber noch das Geschäft des Vorgängers drin :-)
Das war ein ordentlicher Kulturschock.
Am Dienstag durfte ich dann aber nach hause und dort … da wurde es mir dann erst einmal so richtig bewusst, wie wenig ich im Moment machen kann. Der Kai ist dabei wirklich eine riesengroße Unterstützung und es ist so schön, dass er mir hilft.
Langsam gewöhne ich mich an die Krücken, ich habe mächtig Muskelkater in den Armen. Aber es klappt immer besser.
Heute waren wir beim Arzt zum Verbandswechsel. Wir gehen jetzt in eine chirurgische Ambulanzpraxis direkt bei uns in der Nähe.
Montag und Mittwoch werden die ca. 60 Fäden und metallklammern gezogen … in zwei Etappen. Davor hab ich mächtig schiss, freue mich aber auch drauf, weil die Dinger echt ganz schön piesacken.
Mit etwas Glück bekommen wir morgen einen Rollstuhl, den wir über die Kasse für die nächsten Wochen ausleihen können. Dann können wir auch mal etwas längere strecken im Freien bewältigen. Kai arbeitet sich derweil geduldig durch die ganze Post, organisiert und kauft ein, kocht, putzt und gibt mir meine tägliche Thrombosespritze … autschn. Dafür kann ich im gar nicht dankbar genug sein.
Sämtliche Ärzte in Deutschland haben die Arbeit an meinem Fuß gelobt, und dass das sehr gut gemacht worden wäre. Wir sind darüber sehr froh. Ich habe auch immer wieder mehrfach gesagt bekommen, welches Glück ich gehabt habe, es hätte alles viel schlimmer kommen können.
Und ja, ich habe schrecklich geweint, als ich diese grosse Narbe gesehen habe, aber ich weiß auch, dass da überhaupt noch ein Fuß ist … mit dem ich hoffentlich bald wieder werde laufen können.
Es ist so unser Krankenhaujs-Alltag, traurig aber war
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