Heppenheim

Ein wirklich schönes Wochenende liegt hinter uns. Am Freitag Nachmittag, direkt nachdem Kai von der Arbeit nach Hause kam, sind wir in nur 45 Minuten an die Bergstraße geflitzt und haben uns für zwei Näche im Park Inn Hotel in Heppenheim angemietet. Zugegeben, Heppenheim ist nicht Brisbane und es gab keine Zeitverschiebung. Dennoch haben die zwei Tage gereicht, um mal wieder ein bisschen Urlaubsluft zu schnuppern und mich auf die vor mir liegende neue Zeitrechnung vorzubereiten. Ab morgen darf ich nämlich wieder einem geregelten Alltag nachgehen, doch dazu noch später mehr. 
Heppenheim ist ein wirkliches Kleinod am Rande des Odenwalds. Die Stadt dürfte in etwa so groß wie meine Heimatstadt Alsfeld sein und wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Eingerahmt von schöner Fachwerkarchitektur liegt in der Mitte ein malerisches Plätzchen mit verschiedensten Möglichkeiten, sich bei einem Aperol Spritz leckere Köstlichkeiten zuzuführen. Uneingeschränkt zu empfehlen ist auf jeden Fall das Gasthaus Schwan (direkt am Platz) … dort gibt es einen Kochkäse mit Musik (ja, war uns auch neu … mir Frankfurter kenne des ja nur mit Handkäs) und einem Bauernbrot … der seines Gleichen sucht. Anschließend noch das Milchreiseis mit Waldbeergrütze … ein Gedicht.
Samstag waren wir dann im schönen Heidelberg … viel rumlaufen ging ja noch nicht und daher haben wir uns auf einen kleineren Einkaufsbummel in der Fussgängerzone beschränkt. Dr. Peng hat mir aus Singapur die neuesten Horrorbilder aus seinem Operationstheater geschickt (wenn ich die bloggen würde, bekäme ich wahrscheinlich Schwierigkeiten mit dem Jugendschutz ;-) … außerdem erinnerte er mich doch daran, daß ich, um das Hauttransplantat zum Zurückweichen zu bringen, Knöchelhohe Schnürschuhe tragen sollte. Naja, sozusagen mit ärztlicher Freigabe versuchten wir dann in der Fußgängerzone das passende Schuhwerk zu finden. Mit Größe 42 ist das allerdings ein schwieriges Unterfangen und so wurde die Fußbekleidung am Abend bequem im Internet geshoppt. Wenn das Päckchen dann hoffentlich nächste Woche kommt werde ich hoffentlich auch schreien vor Glück ;-)
Heute hat uns dann die Rückfahrt durch den wunderschönen Rheingau geführt. Und wie es der Zufall so wollte … also nicht daß ich da irgendwas mit zu tun hatte … sind wir im kleinen beschaulichen Schwabsburg gelandet. Dort fand „zufälligerweise“ das alljährliche Wollfest statt ;-)
Eeeehrlich … ich haaaabe davon niiiiix gewußt. 
Also man muß sich das vorstellen, mindestens 30 – 40 Stände von Wollhändlern, Wollfärbereien und ähnliches … der totale Wahnsinn. Ich fing furchtbar an zu sabbern und war sehr froh, daß ich auch zuuuuufälligerweise vorher noch zum Geldautomat gegangen bin. Aber nach so langer Zeit des Eingesperrseins mußte ich mich ein bisschen glücklich kaufen, ich kanns einfach nicht lassen. 
Kai hat das ganze vorblildlich mitgemacht und sich sogar beim einen oder anderen Stand über die unterschiedlichen Handarbeitstechniken informiert. Ich bin glücklich :-)

Morgen früh wird es dann allerdings wieder ernst. Ich werde das erste Mal, nach ziemlich genau 5 1/2 Monaten wieder zur Arbeit gehen. Den ganzen Mai habe ich dazu genutzt, mich wieder in Form zu bringen. Wirklich fast täglich gab es eine bahnbrechende Neuerung zu berichten. Sogar Fahrrad und Roller bin ich schon gefahren. Mittlerweile kann ich (stark humpelnd) wieder ein bisschen laufen, ganz ohne Krücken. Wir freuen uns beide sehr darüber.
Ich fange morgen erst mal mit 4 Stunden am Tag an, das geht dann zwei Wochen, danach arbeite ich dann 2 Wochen für 6 Stunden am Tag, und im Juli dann wieder volle 8 Stunden. Das ist dann eine sogenannte Wiedereingliederungsmaßnahme, die der Arzt verordnet hat. Das ist auch sinnvoll, denn den Fuß volle 8 Stunden incl. 2 Stunden Zugfahrt und hin und hergehumpele zu belasten, ist sicher alles andere als einfach. Schließlich schwillt der Fuß immer noch an und das tut dann weh, so daß Laufen eher quälend ist. Also langsam dran gewöhnen … ich hoffe sehr, daß alles klappt. Denn die Decke, trotz Altbauhöhe von 3,20m, kann einem hier schon ganz schön auf den Kopf fallen.
Auch wenn ich … zugegebenermaßen, meinen 1. Kaffee am Morgen im Bett und die dazugehörige Lieblingsserie auf Sixx schrecklich vermissen werde.

Aber egal, es ist Zeit für Neue Routinen.

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