Gestern Abend sind wir bei dichtem Schneetreiben (Schneedecke mindestens 0,3mm dick ;-) in die Frankfurter Oper gestapft, um uns dort ‚La Bohème‘ von Puccini anzuschauen und ich muß sagen, es war ganz fantastisch. Wahrscheinlich werde ich auf meine alten Tage tatsächlich noch zum Opernfan. Die Melodien sind meines Erachtens für das ungeübte Klassikohr recht eingänglich und die Handlung bedarf keines ausserordentlich fortgeschrittenen Intellekts … armer Künstler verliebt sich in Nachbarin namens Mimi, diese ist furchtbar krank und wird zu allem Überdruß auch noch vom armen Schlucker verlassen. Der tut das freilich nur, weil er ihr eine bessere medizinische Betreuung durch einen reichen Schnösel zukommen lassen möchte. Wie es der Zufall so will (Rosamunde Pilcher hätte sich das nicht besser ausdenken können) hört die Verlassene das Gespräch des altruistischen Liebhabers und dessen ebenfalls mittellosen Künstlerfreund mit und die Welt ist wieder in Ordnung. Der letzte Akt endet leider tragisch. Wie gesagt, es geht ja hauptsächlich um die Musik und die kann man sich sehr gut anhören.
In meinem ersten Übermut habe ich sogar gedacht, man könnte sich in die Thematik ein bisschen mehr einarbeiten und öfter mal eine solche Veranstaltung besuchen. Mal schauen was draus wird. Wir sprechen uns.
Das Opernhaus in Frankfurt ist aus einer Zeit, in der die Menschen entweder noch bedeutend kleiner waren, oder das Thema Venentrombose kein gesellschaftliches Thema war. Ich persönlich fand es dann doch etwas eng bestuhlt, zumal wir leider nur noch Karten im 3. Rang außen bekamen, und man dort den Kopf nach links verdrehen, und sich über die Brüstung lehnen muß, um überhaupt das ganze Bühnenbild sehen zu können. Da haben wir hoffentlich beim nächsten Besuch etwas mehr Glück.
Nichtsdestotrotz, so ein Opernabend ist etwas schönes und hat uns beiden sehr viel Spaß gemacht … und beim nächsten Mal haben wir sicher auch ein besseres Timing und schaffen es, den Pausensekt nicht erst beim dritten und letzten Gong zu erhalten ;-)