Kodachrome 

Gestern war schon Dienstag, der letzte Tag des ersten Teils unserer insgesamt dreiwöchigen Reise. Es war mal wieder Ortswechsel angesagt. Für die letzte Nacht in Utah wollten wir noch einmal campen gehen und haben uns daher auf der sehr gut organisierten Webseite Reserveamerica den Platz Nr. 20 auf dem Campground im Kodachrome Basin State Park reserviert. Doch bevor wir das beschauliche Panguitch verlassen haben, sind wir nochmal frühstücken gegangen (der Kaffee dort war übrigens noch scheußlicher als der am Vortag, aber dafür waren die Pancakes ein Gedicht ;-)

Direkt im Anschluss gab es noch eine kleine Fototour durch den aus einem Straßenzug bestehenden Ortskern. Dort haben wir einen bis unter die Decke vollgestopften Trödelladen entdeckt, in dem ich locker ein paar Stunden hätte verbringen können. Ging aber nicht und so haben wir im gegenüberliegenden Supermarkt noch schnell ein paar Vorräte für unseren letzten Campingabend gekauft. 

Auf der Fahrt zum Kodachrome sind wir noch am bekannten Bryce Canyon Nationalpark vorbei gefahren. Und weil wir einen Jahrespass für die Nationalparks gekauft haben, konnten wir uns die 30 Dollar Eintritt sparen und haben noch einen kurzen Abstecher in den Park gemacht. Wir haben am Sunset Point angehalten. Da war wieder ordentlich was los. Bestimmt 15 Busse, vollgestopft mit asiatischen Touristen, haben dort geparkt und die Toiletten, Picknicktische und den Parkplatz übervölkert. Ich nehme an, dass der Bryce Canyon NP aufgrund seiner Bekanntheit, zu einer einwöchigen Busreise durch den Westen der USA genauso dazu gehört, wie Paris oder Rom in Europa ;-) 

Wir sind vor zum Startpunkt des Navajo Loop Trails gegangen, der direkt in die Tiefen des Canyon führt. Am Anfang der Strecke konnte man kaum laufen, da wir uns an den ganzen Selfiestangen vorbei arbeiten mussten. Die Dinger sind schon eher eine Plage oder? ;-) Aber    je weiter man nach unten zwischen die roten Steinsäulen gelangte, desto leerer wurde es. Lustigerweise habe ich die exakt gleiche Runde vor 10 Jahren schon einmal gemacht. Nach etwa einem Drittel des Rundwegs war eine Kette mit einem „closed“ Schild. Wollt ihr mich  ver…….? Es begegneten uns andere Wanderer, die bestätigten, dass der Weg absolut ok wäre. Und somit sind wir schuldbewusst das verbotene Stück nach oben gelaufen. Ging ja schnell :-D

Eine kurze Googleanfrage erspürte auf dem Rest der Strecke tatsächlich mitten im Nirgendwo einen Kaffeeröster, das klang sehr viel versprechend. Und somit fing ich an, von leckerem richtigen Kaffee zu fantasieren. Wir wurden nicht enttäuscht und es gab leckeren Milchkaffee und einen riesengroßen Apfel Caramel Muffin (ich weiß, ich weiß … aber Punkte werden erst wieder zuhause gezählt ;-) 

Danach konnten wir endlich unseren Campground anfahren. Mitten im Kodachrome Basin State Park gelegen,  vor absolut malerischer Kulisse. Perfekt für die letzte Outdoor Nacht. Es war erst drei Uhr nachmittags und wir bauten gemütlich das Zelt auf und ich nahm mir die Zeit ein bisschen rumzuwurschteln und etwas Ordnung in meinen Kram zu bringen. Alles wieder etwas kompakter zusammenzupacken, denn irgendwie befand sich mein Zeug in sämtlichen Ritzen und Ecken unseres Fahrzeugs. Komisch ;-)

Nach kurzem Mittagsschläfchen im Zelt haben wir uns noch zu einer kleinen Abendwanderung aufgemacht. Zwischen rot leuchtenden Steinen war das ein besonderer Genuss und nach dem ca. einstündigen Rundweg hatten wir uns das Abendessen verdient. Leckere Nudeln mit Fertigsauce und Salat aus allen Resten, die in unserer kleinen Kühlbox zu finden waren. Mit einem Bierchen am knisternden Lagerfeuer beendeten wir ein bisschen wehmütig diesen wunderschönen Teil unserer Reise. 


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