Kefalonia im Herbst

Ich liege gerade an einem der schönsten Strände auf der Trauminsel Kefalonia, dem Petani Beach auf der Westseite der Insel. Gerade waren wir im Meer schwimmen. Vor zwei Tagen haben hier noch die Ausläufer eines sogenannten Medicanes gewütet, ein mediterraner Hurricane. Der Wind ist heute weitgehend abgeflaut, aber die Wellen hier am Strand sind immer noch mannshoch. Dass sie dazu noch eine ordentliche Kraft haben, davon konnte ich mich gerade selbst überzeugen. Wir sind vergnügt in die blauen Wellen gesprungen, haben ein bisschen gepaddelt und uns mit den Wellen wiegen lassen. Aber dann beim Versuch, aus der recht hohen Brandung wieder rauszukommen, hat es mich mehrfach ordentlich zerbröselt. Halb nackig hat es mir fast den Arm ausgekugelt und ich wurde immer wieder runtergerissen und über den Sandstrand gefegt. Uiuiui. Irgendwann hab ich es dann geschafft, und außer einem Kratzer am Arm und mehreren Schaufeln Kiessand im Bikini ist alles gut gegangen. Den ganzen Tag konnte man die anderen beim gleichen Schauspiel beobachten … und hin und wieder schmunzeln, wenn es so manches Bikinioberteil heruntergerissen hat.

Wir sind seit vorletzten Samstag auf der Insel. Zunächst waren wir ein paar Tage am Agios Thomas Strand im Süden, wo uns unsere griechischen Nachbarn ein traumhaftes kleines Refugium empfohlen haben. Das Wasser war so kristallklar, die Sonne schien und es war einfach herrlich. Abends haben wir gekocht, auf der Terrasse gesessen und den immer voller werdenden Mond bestaunt. An einem Tag haben wir einen kleinen Ausflug zur Melissani Höhle gemacht, wo das Wasser so blau leuchtete, das es schon fast irreal wirkte. Wir waren am Antisamos Strand baden und haben viele leckere Sachen in gemütlichen Tavernen verspeist.

Danach sind wir etwas weiter nördlich gefahren. In einem kleinen Ort namens Assos haben wir uns in einem schnuckeligen Hotel eingemietet mit traumhaften Blick auf die Bucht und den kleinen Häuserhaufen. Dort gab es sooo viele Katzen. Am liebsten hätte ich ein paar davon mitgenommen. Wir waren ein Tag am bekanntesten Strand der Insel, dem Myrtos Beach. Wenn man den Strand von oben sieht, ist man von den unglaublichen Farben beeindruckt. Strahlend weißer Sand und Kieselsteine und ein leuchtend blaues Meer … wahnsinnig schön. Unten am Strand haben wir dann ein Schirmchen gemietet und den Tag genossen. Am zweiten Tag in Assos kam dann der Wetterumschwung und der Wind hat sich verstärkt. Wir haben sogar überlegt, ob wir überhaupt rumfahren, aber etwas Recherche im Internet hat ergeben, das wie nur am Rande des Geschehens waren. So verbrachten wir den Nachmittag hoch im Norden der Insel in einem etwas nobler anmutenden Ort namens Fiskardo. Bei einer Kaffeepause holte ich mein Strickzeug raus, und ein grau weiß gefleckter großer Kater gesellte sich neben mich auf Sofa und schlief, als ob wir schon immer beste Freunde gewesen wären. Sogar Bauchi kraulen durfte ich. Ein offensichtliches Zeichen, dass er die Nähe zum Menschen gewohnt ist.

An unseren letzten morgen in Assos (vorgestern) sind wir beide laufen gegangen. (Ich trainiere seit drei Wochen regelmäßig, damit ich im April beim Hamburg Marathon in einer Staffel mitlaufen kann) … Moment, ich muss das noch weiter hervorheben. Wir waren laufen, obwohl es geregnet hat! Anschließend, und das war bisher mein absolutes Highlight dieser Reise, sind wir direkt zum Strand gelaufen, haben die Joggingklamotten ausgezogen (Badesachen schon drunter) und sind im Regen ins warme Meer baden gegangen. Das war so unfassbar schön und ein Moment, den ich so schnell nicht vergessen werde.

Nach einem letzen Frühstück mit Blick auf das verregnete Assos sind wir dann hierher gefahren. Wir sind im Petani Beach Resort abgestiegen und lieben es. Wir haben eine große Terrasse mit Sonnenuntergangsblick, auf der ich gestern Abend die letzten Sonnenstrahlen des Tages genossen habe, während Herr C. seine Bahnen im Pool gezogen hat.

Diese Tage haben bisher einfach gut getan. Vor ungefähr 4 Wochen mussten wir uns ja leider sehr überraschend von unserem kleinen felligen Liebling verabschieden. Das wahr keine schöne Zeit. Auch wenn es in vielen Augen „nur“ eine Katze ist, so hat der Verlust sehr weh getan und vor allem die ersten Tage waren wir wie gelähmt. Immer noch denke ich an ihn und manchmal überkommt mich wieder die Trauer und ich muss ein paar tiefe Schluchzer loswerden. So ein paar Tage Ferien sind dann einfach unheimlich erholsam und die griechischen Katzen tun ihr bestes, um mich ein bisschen zu trösten.

Morgen geht es wieder zurück nach Hause. Aber nicht lange, denn schon am Donnerstag morgen steige ich in einen Zug in Richtung Avignon, um meine Strickmädels in die Arme zu nehmen. Vorfreude ist gar kein Ausdruck!

Die Bilder poste ich separat.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s