Neues aus dem Lazarett

Gestern Abend waren wir endlich mal wieder Gassi, also abends … weg, aus, unterwegs. Kaum zu fassen, das letzte Mal, daß ich an einem Abend draußen war, war vor über 6 Wochen. Das war der Abend in Singapur als ich beim Inder meine Henkersmahlzeit das letzte Abendessen vor der großen Krankenhausodyssee verspeist habe. Aber das ist nun sehr lange her, und so ging es gestern Abend mal wieder zum Rühl, dem Stammgasthaus der Famile K. aus H. Und das hat sooo verdammt gut getan, endlich mal wieder raus, unter Leute, ganz normal an einem Tisch sitzen (ok, ein Bein auf dem Nachbarstuhl) und ein ordentliches Frankfurter Festmahl einnehmen. Es sind tatsächlich die vielen kleinen Dinge, über die man sich wieder freuen kann.

Manchmal fühlt man sich wie ein Baby in den ersten Lebensmonaten, wo es jeden Tag etwas neues lernt … schau, es lacht … jetzt hat es den Kopf gehoben … es dreht sich um usw. usw.
Irgendwie fühle ich mich momentan genauso, auch wenn meine Fortschritte vielleicht nicht ganz so tiefgreifend sind, so bedeuten sie mir doch eine ganze Menge:

  • ich habe kaum noch Schmerzen und komme daher auch fast gänzlich ohne die blöden Schmerztabletten und Tropfen aus, vielleicht alle 3-4 Tage mal ein paar Tropfen Novalgin
  • ich dusche jetzt wieder ohne vorher den Fuß in eine Mülltüte einzupacken, den Fuß im Wasser genieße ich die tägliche Wäsche noch viel mehr
  • ich habe es bereits geschafft, mir selbst einen Kaffee in der Küche zu zapfen und diesen dann auch noch an den Ort meiner Wahl zu transportieren, das geht mit einer Thermostasse und einem Stoffbeutel, leider ist die Tasse nicht ganz dicht und ich tropfe beim Laufen dann immer ein bisschen ;-)
  • ich habe die Treppenstufen bei Kais Eltern bewältigt (2. Stock) 
  • ich stand neulich auf 2 Beinen! Ok, zugegeben, eher im Kontrapost mit Spiel und Standbein, aber immerhin

So viel zur aktuellen Situation. Mal abgesehen davon läßt auch dieses andauernde Schwindelgefühl und diese ständige Übelkeit nach, aber das hat vielleicht auch mit den Tabletten zu tun.
Nachher gehen wir wieder zum Arzt zur Nachkontrolle, schön wäre es, wenn wir irgendwann mit diesen vermalledeiten Thrombosespritzen aufhören könnten, es gibt nämlich kaum noch Stellen an meinem Bauch, wo es noch nicht blau ist. Gottseidank habe ich mir ein kleines Polster angefuttert, sonst wäre die Oberfläche ja noch viel kleiner ;-)

Damit ich mich dann in meinem Leiden nicht so alleine fühle mit den körperlichen Leiden, hat Kai sich einen (leichten) Bandscheibenvorfall zugelegt. Den trägt der arme schon eine Weile mit sich rum, aber erst letzte Woche hat die Röhre genaueren Aufschluß gegeben. Gerade kommt er wieder von der Spritze … auaaua sagt er.

Ich hoffe nur sehr, daß wir im nächsten Frühjahr (möglicher angepeilter Hochzeitszeitraum) beide wieder fit sind, sonst müssen wir den Schampus am Ende aus der Schnabeltasse schlürfen ;-)

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