Haken & Ösen

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Die Operation am Freitag war komplikationsfrei. Ein kleiner kurzer Eingriff, den ich mit einer Spinalanästhesie und Rae Garvey auf den Kopfhörern über mich ergehen ließ. Wirklich ein sehr merkwürdiges Gefühl, der Kopf hat gedacht, meine Beine seien noch angewinkelt und durch einen Vorhang war ich von den Akteuren getrennt. Ich fragte mich, wann sie denn nun endlich anfangen würden. Nur eine viertel Stunde später kam die OP-Schwester und sagte … fertig! Wie? Sie haben doch noch gar nicht … da wurde auch schon der Vorgang weggezogen und ich sah, daß meine Beine gar nicht angewinkelt waren, sondern irgendwo unbeteiligt am Ende des Bettes verweilten. Anschließend wurde ich in den Aufwachraum geschoben … um mich herum dösende Patienten … nur ich … quietschfidel … wann gehts denn weiter?
Kurze Zeit später wurde ich dann aufs Zimmer gerollt und verlangte, ganz in alter Singapur-Post-OP-Tradition erst mal nach Nahrung … irgendwie machen diese Narkosemittel hungrig ;-)
Ich war auf jeden Fall heilfroh, daß es rum war und nach ca. 1 Stunde kam auch das Leben in meinen Körper zurück. Irgendwie ein sehr beklemmendes Gefühl, sich überhaupt nicht selbständig bewegen zu können. Noch etwas später tauchte dann Kai wieder auf und war ganz erstaunt, daß ich schon wieder zurück war. Ich bekam endlich einen Kaffee kredenzt und irgendwann am späten Nachmittag wurde nochmal per Röntgen die Position der Schrauben kontrolliert und wird durften nach Hause. Halleluja!!!

Jetzt haben wir uns nun schon wieder in der Situation eingerichtet, im WC hat Kai schon wieder die Aufstehhilfe angeschraubt (die alten Löcher waren noch da … *lachtverbittert*) … meine Nachbarin hat die Badewannensitzhilfe wieder vorbeigebracht, die Krücken wurden neu justiert und auch sonst ist die Wohnung wieder einigermaßen barrierefrei. Leider muß ich sagen, daß das linke Bein, welches nun schlagartig mein gesamtes Gewicht (und das ist leider immer noch nicht wenig ;-) abfedern muß, teilweise damit etwas überfordert ist und oft noch autscht. Leider. Also habe ich jetzt an beiden Beinen Kompressionsstrümpfe und lagere auch beide Beide stets nach oben. Schlafen geht aber sehr gut, und auch schmerzfrei. Ach ja, im großen und ganzen ist das ganze Theater nicht mit dem Schlamassel im Frühjahr zu vergleichen … was mich einfach immer wieder verzweifeln läßt ist das ungebetene „Da Capo“ … aber hoffentlich dieses Mail mit dem Zusatz „Al Fine“.

Aber auch dieses Mal versuche ich wieder das Positive zu sehen, ich meine, hey … stricken … Wolle … gaaaanz viel Zeit … das ist doch purer Luxus … und bei dem trüben Wetter da draußen, ein paar Kerzen angezündet, die schnurrende Katze auf dem Schoß, ein dampfend heißer Kaffee … meine Lieblingsserie in Dauerschleife … ich werde das jetzt einfach ein bisschen genießen. Punkt.

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