Schock, Kontrolle, Regression, Anpassung – das sind die vier Phasen der Trauer, wie sie ein Theologe in den 70ern beschrieben hat. Während es dabei allerdings um den Verlust eines geliebten Menschen geht, läßt sich dies tatsächlich auch auf nicht ganz so fatale aber dennoch denk- und merkwürdige Ereignisse transferieren.
Achtung, Ironie ;-)
- Den Schock über die erneute Bewegungsunfähigkeit, den Schmerz und die Wut habe ich dieses Mal recht schnell überwunden, schnell wurde mir klar, daß auch dieser Urlaub nicht stattfindet, daß ich erneut für mindestens 6 Wochen nicht richtig laufen kann, und daß ich Kettenartig mit der Physiotherapie weitermachen darf.
- Die Kontrolle über die aktuelle Situation haben wir schnell wiedererlangt, indem wir unser Wissen der Vergangenheit in Zusammenarbeit mit diversen Sanitätshäusern schnell wieder auf den Alltag angewendet haben. Funktioniert prima.
- Regression, das ist die Phase des Rückzugs. In der habe ich mich wohl auch gerade befunden, denn ich hatte weder Lust, hier was zu schreiben, noch irgendwie sonst großartige Kontakte aufzunehmen, alles im Rahmen der Trauerarbeit versteht sich ;-)
- Anpassung – zurückfinden ins Leben und Verarbeitung … ja, vielleicht habe ich es schon fast geschafft und befinde mich aktuell in dieser Phase.
Dennoch muß ich gestehen, waren die letzten Wochen ein Wechselbad der Gefühle. Zum Beispiel hatte ich fest vor, ab Montag wieder arbeiten zu gehen, ich wollte mit dem Automatik-Firmensmart jeden Tag in die Kurstadt fahren und dann einfach so tun, als wäre nix gewesen. Diese Rechnung hatten wir aber ohne die Versicherung gemacht, die auf unser Nachfragen den Versicherungsschutz nur gewährleisten wollte, wenn der Arzt meine Fahrtauglichkeit schriftlich bestätigt … was dieser selbstredend nicht tat. Man wollte mich auf den Zug abwälzen, aber ich hatte keine Ahnung, wie ich mit dem stark angeschlagenen rechten Fuß über den riesengroßen Frankfurter Hauptbahnhof hätte humpeln sollen. Wie nur? Da mir ein temporärer Einsatz in unsere Frankfurter Dependance auf Biegen und Brechen und Bocken nicht gestattet sein sollte, blieb keine andere Wahl als die Krankmeldung bis Ende des Jahres. Ich war enttäuscht.
Nun haben wir doch eine Lösung gefunden, die zwar recht kompliziert ist, aber die es mir dennoch möglich macht, ab Montag wieder arbeiten zu gehen, noch zwei Wochen, dann ist sowieso Schluß für dieses Jahr.
Akutell ist wieder alles im Lot, da absehbar, genieße ich jetzt endlich die letzen freien Tage. Beschäftigt bin ich ja sowieso immer irgendwie. Natürlich ist das Stricken derzeit meine Hauptbeschäftigung, aber auch das Verfeinern meiner Fotografierkenntnisse steht auf dem Tagesplan. Ich habe die Kurse auf Craftsy für mich entdeckt und die sind wirklich toll und inspirierend. Sowas wie Volkshochschule nur ganz ohne Volk. Nur der Fernseher und ich ;-)
Ein paar Ergebnisse gefällig? Natürlich ganz in Verbindung mit der Strickleidenschaft, ein paar meiner fertig gestellten Projekte der letzten Wochen:
Ansonsten ist bei uns seit letztem Wochenende auch der Advent ausgebrochen. Wir haben wieder unseren alljährlichen gegenseiten Adventskalender aktiviert, ein Pfefferkuchenhaus gebaut, den Adventskranz (selbstgebunden vom Tantchen :-) bestückt und überall dekoriert. Wir waren tatsächlich schon mehrfach auf dem Weihnachtsmarkt und Kai hat es sogar einmal geschafft, mich in die Liebfrauenkirche zum Adventssingen zu rollern. Wie kann ich mich auch wehren? So auf Rollen? ;-)
Eine kleine Neuerwerbung habe ich mir gegönnt. Sehr klein, mit einem 5,5 Zoll Display. Sie macht excellente Fotos, und ich habe die Schreibhaltung ausführlich getestet. Naja, Arbeitswerkzeug eben ;-) Damit kann man auf jeden Fall noch viel tollere Reiseblogs schreiben …
Wir hoffen, daß dann auch bald die Phase 5 folgt … Weiterreisen … wohin? Ganz klar, nach Asien, jetzt erst recht :-D
Oh, alles wieder so schön gestrickt, und die Fotos sehen echt sehr professionell aus, aber waren sie ja auch immer schon!! (Schleim!! :))Glaube ich muß auch mal zu Craftsy gehen….
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