Minga

Vorgestern sind wir dann in aller früh in der sonnigen Bergwelt aufgebrochen, um die bayrische Landeshauptstadt anzusteuern. Um die Mittagszeit waren wir dort, haben unser kleines aber feines Hotel am Harras bezogen und sind dann gleich in die Innenstadt gefahren.
Kai hat von mir eine anständige Touristenführung mit allen Schikanen bekommen, so sind wir vom Sendlinger Tor in Richtung Marienplatz gelaufen, haben im Café Glockenspiel mit Blick auf das Rathaus einen kurzen Zwischenhalt gemacht, haben bei Beck am Rathauseck nach Kleidchen für das große Fest Ausschau gehalten und sind im Anschluß weiter zum Odeonsplatz, Theatinerkirche, Hofbräuhaus und Viktualienmarkt gelaufen. Ein volles Programm.
Als dann am Nachmittag noch etwas Zeit war, habe ich Kai zärtlich am Hemdsärmel gezupft, den Kopf leicht schief gelegt und mit meinem süßesten Hundeblick gewinselt, ich würde doch so gerne mal … und da gibt es doch dieses tolle … *räusper* … Wollgeschäft in der Nymphenburgerstraße … die Mercerie … wie sollte er da nur widerstehen ;-)
Und ich wurde nicht enttäuscht, das Geschäft ist wirklich ein Fest für alle Sinne, zumindest wenn man begeisterte Strickerin ist. Kai bekam aber gleich auch einen leckeren Cappucino gemacht und war sehr geduldig, als ich Runde um Runde durch das Geschäft gestreift bin.
Ein paar Stränge schönstes Merinogarn durften dann auch mit.
Abends haben wir dann meine ehemalige Arbeitskollegin mit Mann und vier Kindern besucht. Das war auch ein sehr schöner Abend. Hier konnten wir dann auch höchstpersönlich eine Hochzeits-Save-The-Date-Karte abgeben.

Am nächsten Morgen folgte dann der (für mich ;-) absolute Höhepunkte der Reise. Dieses Mal mußte ich den Kopf nicht schief legen, denn ich hatte Kai schon von langer Hand auf dieses Ereignis vorbereitet. Auf dem Rückweg von München, direkt an der Autobahn in Richtung Nürnberg, liegt die Hochburg der Wollfärberei, die berühmte Wollmeise. Wenn man sich nicht in diesen Kreisen bewegt, dann weiß man damit sicher nichts anzufangen, ach ;-) Wie könnte man es vergleichen, vielleicht mit Trüffeln im Wald? Dieses Garn ist schwer zu kriegen, die Updates auf der Webseite jeden Freitag morgen um 8 sind innerhalb von Minuten ausverkauft, es gibt nur dieses eine Geschäft in Deutschland und das hat auch nur an zwei Tagen in der Woche geöffnet. Kreisch. Und wir waren dort.
Es war ein sooooo wundervolles Erlebnis. Mindestens eine Stunde Zeit durfte ich wühlen und graben und mich mit Farben aller Art umgeben. Während Kai beim leckeren Kaffee das bunte Treiben beobachtete. Der Laden war voll, mit Strickerinnen aus ganz Deutschland, sogar verschiedene Sprachen waren zu hören. Mein gesetztes Budget habe ich auch nur geringfügig überzogen und so durften verschieden Stränge in rot und pink und grau und gelb in mein Wollkörbchen.
Das war für mich natürlich der krönende Abschluß dieser ansonsten auch wirklich wunderschönen und rundum gelungenen Kurzreise.

Gestern Abend gab es dann noch das große alljährliche Familientreffen von Kais Familie und außerdem den Geburtstag meiner zukünftigen Schwiegermutter zu feiern. Wenn man dann so aus der beschaulichen Ruhe Tirols immer nur zu zweit am Tisch gespeist hat, dann ist so ein lautes Familientreffen schon etwas ganz anderes. Es war wie immer lustig und sehr gesellig.

Am heutigen Samstag ist dann nach den turbulenten Tagen Ruhe und Entspannung angesagt ;-) Ich beschäftige mich gerade mit dem Fotobuch unsere Sabbatical Reise, während Kai ebenfalls geschäftig am Schreibtisch sitzt.

Ein Kommentar zu „Minga

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s