Samstag morgen wurde ich mal wieder mit frischem Kaffee geweckt und auf der Wiese vorm Zelt hoppelte ein Hase mit riesengroßen Ohren. Es war sehr idyllisch. Wir genossen das Frühstück lang und ausgiebig, denn wir mussten ja nichts weiter zusammenpacken.
Später sind wir vor zum Startpunkt des Lower Antelope Canyon gefahren. Wir haben uns von den Menschenmassen nicht abschrecken lassen und eine Tour für Sonntag morgen um 9.10 Uhr gebucht. Der LAC ist ein sogenannter Slot Canyon, eine Felsspalte mit geschwungenen Felsformationen, welche absolut sehenswert sein sollen. Nachdem das organisiert war, haben wir uns den Horseshoe Bend angeschaut, eine hufeisenförmige Windung des Colorado River. Hier war ich vor zehn Jahren schon mal, damals war es fast noch so etwas wie ein Geheimtipp und wir waren fast alleine dort. Unglaublich wie die Zeiten sich ändern. Mittlerweile ist es zum Touristenmekka geworden. Busladungen voller Menschen und reihenweise Toilettenhäuschen, da ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch dieser Anblick nicht mehr kostenfrei sein wird. Aber so ist es eben nun mal, wenn etwas besonders schön ist. Und das ist es wirklich. Der Anblick ist fantastisch und furchteinflössend zugleich. Vom Rand geht es fast 300m runter bis zum Fluss. Da hält man lieber genügend Abstand. Wir haben dort eine ganze Weile verbracht und die sagenhafte Kulisse genossen.
Am Mittag haben wir uns ein sehr leckeres Essen beim Mexikaner gegönnt und später am Zeltplatz eine Zeit der Ruhe und Entspannung.
Am frühen Abend begannen wir mit der klassischen Rollenverteilung, Herr C. hat Feuer gemacht und ich bin vor zum kleinen Waschsalon gelaufen und habe eine Maschine mit sandiger und staubiger Wäsche gefüllt. Ein tolles Gefühl, wenn man dann die Kleider wieder aus dem Trockner holt und alles wieder sauber ist und ganz wundervoll frisch riecht.
Der Tag klang wieder am gemütlichen Lagerfeuer aus und vollgefuttert fielen wir in die Schlafsäcke. Neben uns kam noch eine Familie mit Kind und Kegel und zwei schwarzen Dackeln an. Sie bauten ein Riesenzelt für die Kinder und Hunde auf und die Eltern schliefen auf der überdachten Ladefläche des größten Pick Up Trucks, den ich jemals gesehen habe. Nebendran parkte noch der Zweitwagen. Mit offenem Mund beobachteten wir, wie viel man aus den beiden Autos herausholen kann, Tisch und Stühle, eine komplette Feldküche und vieles mehr. Wir kamen uns mit unserem Zweimannzelt und den zerbeulten Alutöpfen auf einmal sehr klein und unbedeutend vor ;-)