Draußen regnet es in Strömen, wir sind mal wieder mit dem Auto unterwegs. Vor unserem nächsten Stop muss ich schnell noch alle Erlebnisse der letzten beiden Tage ordnungsgemäß wegsortieren, damit wieder Platz fuer neue Eindrücke ist.
Vorgestern haben wir uns Fahrräder ausgeliehen, eben jene mit elektromotorischer Unterstützung. In unserer Fattoria waren alle irgendwie leicht verpeilt. Man hatte uns ja schon vorher mehrfach gefragt, ob wir nicht mal die Räder ausleihen wollten. Wir hatten es extra am Vortag angekündigt. Als wir dann danach fragten, war man auf einmal leicht überfordert. Man öffnete die Garage, in dem die Bikes teilweise noch original verpackt waren … natuerlich nicht aufgeladen ;-)
Egal, geht ja schnell. Nach etwa einer Stunde konnten wir dann losfahren. Nicht ohne den Hinweis, am besten die Finger von den Knöpfe zu lassen, denn damit kenne man sich nicht aus. Wir grinsen ein wenig, denn ohne diese Knöpfe macht so ein E-Bike natuerlich wenig Sinn ;-)
Herr C. hatte ja zuvor gemutmasst, daß ich sicher auch so ein Fahrrad haben möchte, wenn ich es einmal ausprobiert habe. Was soll ich sagen. Er kennt mich wohl schon ein bisschen. Denn ich war schwer begeistert. Im Turbogang mit geringem Widerstand einfach so die steilsten Berge hochfahren. Treten muss man zwar trotzdem, aber es ist immer so, als wuerde man auf ebener Strecke fahren. Tolle Sache. Dennoch wuerde ich sagen, damit warten wir noch ein bisschen. Irgendwann könnte ich mir das schon vorstellen.
Abends im Restaurant gab es dann auch wieder etwas zum Schmunzeln. Ich muss sagen, die Leute sind alle unheimlich charmant und freundlich, aber wenn man so dasitzt und beobachtet, mit welch stoischer Ruhe jedes Glas einzeln durch den Raum getragen wird, dann kann einen das schon irgendwie ungeduldig werden lassen. Was soll’s, nach knapp einer dreiviertel Stunde wurde endlich unsere Bestellung aufgenommen und nur eine Viertelstunde spaeter gab es sogar schon etwas zu trinken ;-)
Mein Gatte ist ja bei sowas schrecklich geduldig und erstickt meine aufkeimende Ungeduld mit Humor. Er meinte, wenn er der Bedienung ein Zeugnis ausstellen müsste, dann wuerde er schreiben „sie war stets bemüht“. Da musste dann auch ich lachen und irgendwann kam dann auch das Essen in loser Folge und es war mal wieder sehr köstlich. Besonders sie Pasta ist wirklich ein Gedicht.
Danach sind wir noch runter ins Dorf gelaufen, denn da spielte eine richtige Big Band im Glenn Miller Style. Auf der Piazza standen die Stühle mit grossem Abstand verteilt und man lauschte maskiert dem wundervollen Swing der Blasinstrumente. Zusammen mit der lauen Abendluft war das wieder mal ganz zauberhaft.