Der Ruf des Waldkauz

Gestern Nachmittag sind wir nach Assisi gefahren. Es ist gar nicht so weit weg von unserer Unterkunft, aber die Strasse hat es in sich. Gerade so befestigt, hat der Zahn der Zeit so einiges an Schlaglöchern hervorgebracht. Es bedarf einiger Konzentration des Fahrers, zumal die Strasse größtenteils durch den Wald führt und die Beschilderung vor Wildwechsel warnt.

Es war ein heisser Tag und wir haben oberhalb der Stadt geparkt. Wir waren beide sehr erstaunt, dass es gar nicht so voll war, wir wir vermutet hatten. Montags herzukommen erwies sich als gute Idee.

Wir sind den ganzen Weg bis vor zur Hauptsehenswüdigkeit gelaufen. Der Basilika des heiligen Franziskus. Ich wuerde hier mal wieder ungeniert zu einem Superlativ greifen und behaupten, dass dies eines der schönsten Kirchengebäude im Land ist. Besonders die Wandmalereien in der unteren Basilika, wirklich wunderschön und vor allem auch die Mehrstöckigkeit macht das Gebäude so einzigartig.

Wenn man von fast ganz oben nach ganz unten gelaufen ist kommt dann das Unausweichliche. Man muss alles wieder raufklettern. Und das zog sich bei der strahlenden Sonne wirklich ordentlich. Ich war ja noch nie sehr Hitzefest, ich schwitzte und jammerte zugegebenermassen ein kleines bisschen.

Mein Fazit zu Assisi: Die Basilika ist wirklich sehenswert, die Stadt ist hübsch an einem Hügel gelegen und hat schon fast musealen Charakter. Die Gebäude sind fast ausschließlich mit braunen Bruchsteinen verkleidet und überall ergeben sich hübsche Fotomotive. Und doch sage ich mal vorsichtig, dass ich jede quirlige italienische Stadt mit ihrem ganz typischen Flair aus Bars, Cafés und Geschäften, einem solch pittoresken Ort vorziehe. Aber das soll in keinem Fall die Schönheit von Assisi schmälern und ist auch nur meine ganz persönliche Meinung.

Am Abend wollten wir eigentlich dort noch feudal essen gehen, um unseren Hochzeitstag gebührend zu feiern. Aber aus irgendeinem Grund mochten wir raus aus der Stadt. Wir googelten ein bisschen und fanden so ein ganz bezauberndes kleines familiengeführtes Ristorante mitten im Nirgendwo. Wir waren etwas zu früh dran und man bot uns an, in einer Art hängendem Liegestuhl zu warten. Wir bestellten einen Bianco Sporco und beobachteten die vielen Tiere die dort überall herum lagen. Hühner, Gänse, Katzen, Hunde und Ziegen, fast ein kleiner Zoo in der Campagne.

Das Federvieh lief Kreuz und quer über die Terrasse und wir bekamen jeder eine sagenhaft leckere Pizza, gefolgt von einem dickflüssigem italienischen Espresso.

Kurz vor dem Schlafengehen haben wir noch draussen auf der Terrasse gesessen. Wir konnten laut und deutlich den Ruf eines Waldkauz hören. Ein wirklich toller Abschluss eines wunderschönen Hochzeitstages.

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