Montag morgen wurden Kai und ich mit einer netten Überraschung beschenkt. Unsere Oberarme waren übersäht mit roten Pusteln. Wir sahen aus wie Streuselkuchen. Schnell war klar, dass dies keine normalen Mücken waren. Wir sind das Opfer der gemeinen Sandmücken geworden. Ist das denn zu fassen.
Leider ist dieser Strand hier am Hotel zwar sehr schoen, aber durch das täglich angeschwemmte Seegras entsteht eine hervorragende Brutstätte für die winzigen Plagegeister. Darum hatte ich den Strand am Vortag auch gemieden und mich an den Pool verkruemelt.
Es konnte also nur die gemütliche Cocktailstunde am Vorabend dafür verantwortlich sein. Das hätte ich nicht erwartet, wir sassen nämlich etwas erhöht vom eigentlichen Strand. Aber seis drum. Haben wir das auch mal wieder mitgenommen. Es ist nicht angenehm, die roten Pusteln jucken und nässen. Gut dass wir uns aus Deutschland bereits Soventol und Fenistil Salbe mitgebracht haben. Die schafft Erleichterung. Das beste ist aber mein Byte Away Hitzestab. Ein kurzer heisser Schmerz auf den Stich/Biss und der Juckreiz stoppt sofort. Ich schwöre darauf.
Doch jetzt genug schwadroniert. Es stand die am Sonntag gebuchte Tour auf die Nachbarinsel Curieuse an.
Pünktlich um neun holte uns ein kleiner Katamaran ab und brachte uns in Höchstgeschwindigkeit, zusammen mit etwa 10 anderen Urlaubern an einen Strand auf die viertgrößte Insel der 🇸🇨 Seychellen.
Die Insel ist vor allem bekannt, weil es dort eine Aufzuchtstelle für die Riesenschildkröten gibt. Die Anzahl der Tiere, die auf der Insel leben, variiert dabei in Abhängig vom Erzähler. Irgendwo zwischen 150 und 500 mag die Wahrheit liegen. Das wirklich schöne ist aber, dass die gemächlichen Riesen dort in Freiheit leben. Es gibt eine kleine Aufzuchtstation, wo man die Tiere in allen Größen sehen kann. Die Babys sind dabei besonders süss und winzig.
Die gepanzerten Gesellen sind freundlich und bewegen sich neugierig auf die Touristen zu und lassen sich mit Grünzeug und Bananen füttern. Sie sind hübsch und haben sanfte Augen. Man darf sie auch streicheln und ähnlich wie eine Katze recken sie dann den Hals in die gewünschte Kraulposition.
Eine weitere Besonderheit auf Curieuse sind die dort natürlich vorkommenden Palmen, an denen das eigentliche Wahrzeichen der Seychellen wächst, die Coco de Mer. Eine Nuss, die irgendwie sehr komisch geformt ist und mit allerlei erotischen Deutungen interpretiert wird.
Es ging in einer etwa einstündigen Wanderung quer über die Insel zu einem anderen Strand. Der Weg dorthin führte teilweise durch Mangroven und durch einen Laufsteg war die Natur vor den Menschen geschützt. Dazwischen hunderte von Erdlöchern aus denen teilweise sehr grimmig aussehende Krebse mit ihren gewaltigen Scheren hervorlugten. Sobald man sich ihnen näherte huschten sie seitwärts in ihre Behausung zurück.
Am anderen Ende angekommen, erwartete uns erst mal wieder ein kühles Bad im türkisfarbenen Ozean und danach wurden wir zu einem Barbecue mit Fisch, Salat und Reis in eine überdachte Hütte geführt. Zum Nachtisch gab es Minibananen und frische Kokosnuss. Die Speisung ist nicht weiter erwähnenswert, kommt die doch mit grossem Abstand nicht an das fantastische Abendessen von unserer Vermieterin aus der ersten Unterkunft heran.
Danach kam aber dann mein persönlicher Höhepunkt des Tages. Wir stachen erneut in See und fuhren nur ein paar Minuten rüber zur Nachbarinsel St. Pierre, dort machten wir vorm Ufer fest. Der Boden dort ist übersäht mit Korallen und es wurde uns ein ausgezeichnetes Schnorchelrevier angekündigt.
Nach einem kurzen Kampf mit der widerspenstigen Ausrüstung liessen wir uns vom Boot direkt ins Wasser plumpsen und tauchten ein in die farbenprächtige Unterwasserwelt. Das Wasser war glasklar und man konnte das bunte Treiben auf dem Meeresgrund, etwa drei Meter unter uns ganz hervorragend beobachten. Hunderte von Fischen in allen bunten Farben und Musterungen schwammen durch die teilweise bunten Korallen. So toll war das und jetzt überlege ich ernsthaft ob ich nicht doch meine Angst überwinden soll und einen richtigen Tauchkurs ins Auge fassen sollte.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und dem Kopf voller neuer Eindrücke wurden wir zurück an unseren Hotelstrand gebracht.
Am Abend dann noch ein kleiner Umzug. Kai, der Fuchs, hat beim Einchecken am Samstag mal wieder beiläufig seine Mitarbeit bei einem grossen Deutschen Reiseveranstalter erwähnt und gesagt, that his wife really so gerne ein Zimmer mit Meerblick hätte. Daraufhin wurden wir doch tatsächlich am Montag Abend zur vordersten Villa der Anlage gebracht. Auf der Terrasse genehmigten wir uns nach dem Duachen ein eiskaltes Seybrew und genossen im Hintergrund die Kombination aus Vogelgezwitscher und Meeresrauschen.















