Happy Diwali

Gerade sitze ich ein bisschen traurig am Pool und hänge meinen Gedanken an diese wunderschöne Zeit in Indien nach. Heute Nachmittag holt uns hier ein Taxi ab und bringt uns zum Flughafen nach Kochi. Von dort geht dann heute Abend der Flieger zurück nach Frankfurt, mit Zwischenstop in Abu Dhabi.

Gestern hatten wir nochmal einen richtig schoenen Tag, der mit leckersten Frühstück begann. Ich bekam einen Stapel French Toast mit ganz vielen frischen Früchten. Besonders die saftig süßen Papayas haben es mir sehr angetan. Die bekommt man in dieser Qualität in Deutschland einfach nicht.

Nach dem Frühstück haben wir uns eins der Kanus gemietet, mit denen man direkt vom Kanal am Hotel aus bis vorne ans Meer rudern kann. Das hat grossen Spass gemacht und man konnte auf diese Weise die sehr lebendige Vogelwelt entlang des dicht bewachsenen Ufers bewundern. Schwarze Kormorane und weisse Kraniche waren dabei am häufigsten zu sehen. Vorne am Meer gab es eine flache Stelle, an der wir anlegen konnten um noch ein bisschen die Seeluft einzuatmen.

Danach gab’s Pool und Schläfchen as usual. Nachmittags hatte ich mir eigentlich nochmal eine Ayurveda Massage gebucht. Wegen andauernd anhaltender reger Tätigkeiten im Gedärm habe ich allerdings davon abgesehen. Das war mir doch etwas zu heikel.

Fuer den Nachmittag wollten wir fuer unseren letzten Abend in Indien noch mal nach Alleppey fahren. Leider war weit und breit keine Riksha in Sicht und auch eine Bestellung per Uber hatte keinen Erfolg. Irgendwann hatten wir aber Glueck, denn ein Fahrer brachte gerade zwei andere Touristinnen ins Hotel. So konnten wir schnell tauschen, bevor erneut der abendliche sintflutartige Regen einsetzte.

Wir wollten eigentlich schauen, ob es vielleicht ein paar Lichter fuer Diwali zu sehen gab, aber der Regen schien dies nicht zuzulassen. So bummelten wir einfach so durch die sehr nassen Strassen und gingen ein bisschen shoppen.

Eine Leserin des Blogs hatte mich spontan angeschrieben, ob ich ihr nicht auch so ein buntes Gewand mit nach Hause bringen könnte. Nachdem sich also dieses spontane Shoppingfenster ergeben hatte und ich nochmals einen Laden mit den buntesten Kurtas fand, rief ich sie spontan per Videochat an und wir suchten gemeinsam aus.

Da wir ungefähr die gleiche Grösse haben, entschied ich, ein Kleid zu nehmen, welches mir auch passte und gefiel, sollte es ihr dann doch nicht gefallen, behalte ich es einfach für mich. Ein vollkommen selbstloser Akt der Nächstenliebe sozusagen 🤣

Später liessen wir uns noch in ein vegetarisches Restaurant fahren und ich ass zum wiederholten Male mein Lieblingsgericht. Nebenan fanden wir noch verpacktes Parotta Brot, so dass ich es vielleicht doch schaffe, das zuhause mal nachzukochen. Wenn ich das nicht hinkriege muss ich vielleicht mal ganz lieb bei den Nachbarn obendrüber fragen 😉

Mit der Autoriksha ging es wieder zurueck ins Hotel. Ein letzter voller wunderschöner Tag in Indien geht zuende *schneuz* und ich kann es gar nicht glauben, dass die Zeit schon wieder fast rum ist. Obwohl, und das ist ein Gesetz des Reisens, es fühlt sich an, als seien wir schon mindestens einen Monat im Land.

Strand, Pool und Meer

Das wird jetzt sicher ganz schoen langemweilig hier im Blog, denn der erste volle Tag im Flamingo Hotel war eigentlich eine nahezu identische Wiederholung des vorigen Tages ;-)

Mit der Ausnahmen, dass der Donnerstag mit einem leckeren Fruehstueck begann. Der Oberkellner erklärte uns alle Speisen und Getränke, die da so in ihren Metallaschalen herumstanden. Dennoch bot er uns noch zusätzliche mehrere Speisen an, die wir alle noch probieren sollten. So bekam Kai noch einen Masala Dosa frisch zubereitet und ich einen Ghee Roast Dosa. Die dazugehörigen Saucen waren mal wieder ausserordentlich scharf, und ich versuchte alles mit Wasser zu löschen.

Eine kleine Ode an die halbe Packung Tannacomp, die uns die beiden Frankfurter schon bei der Ankunft in Coimbatore geschenkt haben. Ist es denn zu glauben, dass wir ausgerechnet das wichtigste Medikament fuer eine Indienreise vergessen hatten? Alles mögliche haben wir dabei, aber etwas gegen den unvermeidlichen „flotten Otto“ wurde vergessen. Umso dankbarer war ich fuer das Geschenk. Leider ist die Packung leer und die letzten Tage ist wieder Ausnahmezustand ;-)

Nach dem ausgiebigen Frühstück haben wir uns direkt an den Pool verzogen, wo ich endlich mal ein bisschen zum Stricken kam. Das wurde ja in den letzten Tagen sehr vernachlässigt.

Am späten Nachmittag sind wir wieder vor zum Meer gelaufen. Die Gegend hier ist irgendwie mystisch. Mitten im Wald, von Bäumen und Palmen umgeben gibt es kleinere Gemischtwarenläden und immer wieder recht feudale Häuser. Hier scheinen doch einige recht betuchte Inder zu leben.

Vorne am Meer dann wieder die typische lokale abendliche Strandatmosphäre, die fuer uns Touristen geradezu schreit nach einem Cocktail mit ein paar Knabbereien. Aber hier gibt es ausser uns so gut wie keine Touristen und so ist das Geschäftsmodell noch ausbaufähig.

Wir finden einen kleinen Laden und bekommen sogar eine gekühlte Pepsi und ein Packung Tapiokachips. Perfekt fuer den folgenden spektakulären Sonnenuntergang.

Im Hintergrund zog sich der Himmel dann weiter zu und es begann zu donnern und zu blitzen. Schnell liefen wir durch den warmen Tropenregen zurueck ins Hotel, wo wir erneut ein Bad im Hotelpool mit sintflutartigem Regen von oben genossen.

Der Rest des Tages war nun wirklich eine identische Abfolge des Vorabends, mit der Ausnahme, dass Kai frischen Squid bekam ich ein absolut fantastisches Paneer Butter Masala verspeist habe. Heute gab es sogar einen Nachtisch, ich bestellte Gulab Jamun (frittierte Teigbällchen in Zuckersirup) und dazu gab es eine Kugel Butterscotch Icecream, gekrönt von einem indisch zubereiteten Kaffee.

Umzug zum Marari Beach

Am Mittwoch war schon wieder Umzugstag. In der Früh haben wir uns bereits von den Nachbarn verabschiedet, die noch ein bisschen weiter nördlich gefahren sind. Wir wurden um 11 im Hotel abgeholt und sind dann mit der Riksha ins ca. 15 km weiter nördlich gelegene Mararikulam getuckert. Gegen viertel vor 12 erreichten wir unser neues Zuhause fuer die letzten 3 Tage in Indien, das Flamingo Marari Boutique Hotel. Das hat Kai bereits von zuhause gebucht. Grosses Kompliment an den Gatten und seinen Reise Enthusiasmus, das hat er ganz hervorragend ausgewählt. Aber er kennt mich ja auch ein bisschen und weiss was mir gefällt.

Das kleine Hotel liegt ca. 400m hinter dem Meer an einem Kanal. Alles ist offen und wunderschön ausgestattet. Ich empfange Mauritius/Seychellen Vibes und freue mich auf die Zeit hier.

Wir bekommen unser Zimmer gezeigt und einen leckeren Begruessungsdrink gebracht. Danach kommen wir endlich mal zum frühstücken. Unsere Mägen knurrten bereits, da wir noch nichts gegessen hatten. Wir teilten uns ein schmackhaftes Clubsandwich und jeder bekam ein erfrischendes Lime Soda.

Am späten Nachmittag sind wir vor zum Strand gelaufen. Und die Stimmung dort war einfach wunderschön. Nicht das was man vielleicht von einem palmengesäumtem Strand erwartet, es gab keine Touristen, sondern nur Einheimische. Einige Jungs spielten Cricket, ein paar junge Mädchen sassen im Sand und kicherten, die Fischer machten ihre Netze fuer die Nachtfahrt fertig, umringt von dutzenden streunenden Hunden, neugierigen Raben und dazu das grosse blaue Meer.

Wie jeden Abend, seit wir in Kerala sind, fing es wieder an zu regnen. Erst nur mässig, dann immer mehr. Wir liefen durch den warmen Tropenregen zurück ins Hotel. Es war mittlerweile dunkel und die kleine Anlage war zauberhaft beleuchtet.

Es war wahnsinnig gemütlich, der Regen prasselte mittlerweile aus allen Kübeln und wir beschlossen, ein Bad im Pool zu nehmen. War das schön, warmer Regen von oben, angenehm lauwarmer Pool und alles um uns illuminiert. Wow, merke gerade wie kitschig das alles wird. Mein persönlicher Rosamunde Pilcher Moment 😂

Zum Abendessen sassen wir im hoteleigenen Restaurant, der Regen trommelte weiter auf das Dach und wie assen mal wieder leckerstes indisches Essen. Fuer Kai gab es fangfrischen Fisch und ich bekam ein lecker gewuerztes Aloo Gobi (Kartoffeln und Blumenkohl in Sauce) dazu gab es warmes fluffiges Parotta Brot.

Frueh gingen wir zu Bett, und was soll ich noch sagen, der Regel prasselte immer noch und es konnte nicht gemütlicher sein. Waltonsmusik und ab.

Ruhetag in Alappuzha

Am Dienstag habe ich fuer 6 Uhr frueh den Wecker gestellt, denn da geht hier die Sonne auf. Erstaunlicherweise hat das Aufstehen ganz gut geklappt. Die Sonne bekamen wir zwar irgendwie nicht zu Gesicht, aber der ganze Himmel war lila eingefärbt und die morgendliche Stimmung am Wasser hatte etwas magisches.

Nach einem weiteren kurzen Schläfchen im knochenharten Bett unserer Unterkunft gab es erst mal einen Kaffee auf unserem Balkon und ein Schwätzchen mit unseren Frankfurter Zimmernachbarn. Wie es der Zufall naemlich so wollte waren wir direkt nebeneinander und teilten uns den Balkon.

Man haette zwar auch hier fruehstuecken koennten aber uns allen war nach Rausgehen. Wir liessen uns wieder mit der Autoriksha in die Stadt fahren und fanden ein zauberhaftes Plätzchen direkt am Wasser mit leckerem Fruehstueck. Dieses Mal wieder etwas westlich gepraegt. Denn, das muss ich zugeben, so sehr ich das indische Essen auch liebe, zum Fruehstueck mag ichs gerne europäisch und nicht ganz so scharf.

So gab es Cappuccino, Bananen Lassi und fuer jeden ein Käsesandwich. Wir kamen ins Plaudern und so schlenderten wir in den Tag hinein und irgendwie wurde es immer spaeter, ohne dass man merkte wie die Zeit rumging.

Irgendwann schafften wir es, uns von diesem kleinen wunderbaren Ort loszueisen und gingen noch ein bisschen shoppen.

Der erste Halt führte uns in einen vollklimatisierten Schmuckladen, der auf zwei Stockwerken prunkvollen reinen Goldschmuck anbot. Abgerechnet wird hier nach Gramm und dem tagesaktuellen Goldpreis. Da ich nicht so der Fan von ausladendem Goldschmuck bin, atmete Kai auf, als wir unausgeshoppt den Laden wieder verließen 😂.

In der Nachbarschaft wurde ich allerdings fündig und ein kleiner Zehenring aus Silber fuer umgerechnet ca. 3 Euro durfte mit.

Anschließend gingen wir noch in einen Laden fuer Damenoberbekleidung, weil ich dich noch unbedingt eine schoene bunte Kurti haben wollte. Wenn ich schon mal hier bin. Ich mag lange Tunikablusen sehr gerne und wurde schnell fündig. Als ich die Umkleidekabine verließ raunten die beiden Verkäuferinnen anerkennend (und umsatzfördernd) ueber den ungewohnten Anblick einer grossen (kräftigen) blonden Frau und wollten alle abwechselnd Fotos mit mir. Das war irgendwie suess und von allen Seiten brachten die Damen weitere Kleidungsstücke, die auch in XL Größen verfügbar waren. So schaffte es dann noch eine weisse Bluse mit Stickerei und ein dunkelgrüner Wickelrock (Dothi) ins Einkaufskörbchen. Alles fuer umgerechnet 20 Euro. Kannste nix sagen ;-)

Wieder zurück im Hotel stand am Nachmittag der Termin fuer eine Ganzkörper Ayurveda Massage an, die ich vormittags gebucht hatte. Ich ging also nach unten und durfte mich zunächst mal komplett freimachen und bekam fuer den Unterleib eine Art Stringtanga aus Papier. Ein etwa 50cm langer und 10cm breiter Papierfetzen mit einer Schnur dran. Nee, Hemmungen sollte man nicht haben ;-) Aber fuer einen interessanten Blogbeitrag tue ich ja alles ;-)

Ich wusste ja, dass bei einer Ayurveda Massage viel Öl im Spiel ist, dachte noch, die Haare bleiben sicher verschont. Aber mitnichten. Das Haargummi wurde entfernt und schon hätte ich eine ganze Kelle Öl auf dem Kopf. Die anschließende Kopfmassage war aber sehr angenehm.

Dann wurde der ganze Körper nach und nach eingeölt und ich wand mich wie ein schleimiger Fisch auf der glatten Holzbank, als ich mich mehrfach rumdrehen sollte. Das kleine papierne Tangahöschen war mittlerweile auch nur noch pro Forma vorhanden (Hätt ich dir auch gleich sagen können 😂)

Dennoch, nach einer Stunde war ich entspannt und gut massiert. Es war dann doch sehr angenehm. Leider gab es im Hotel nur eine kalte Dusche, so dass es einigermaßen schwer war, den Ölfilm wieder loszuwerden.

Später am Abend sind wir noch raus zum Essen gefahren. Das Essen war allerdings nicht weiter erwähnenswert. Man kann ja auch nicht immer Glueck haben. Umso schoener, danach noch bei einem Kingfisher den Abend auf der Terrasse ausklingen zu lassen.

Kerala Backwaters

Unsere letzte Woche im südlichen Indien begann mal wieder mit frühem Aufstehen. Tags zuvor hatten wir mit den anderen 4 Frankfurtern einen Tagesausflug mit Kanutour durch die Kanäle der Backwaters gebucht.

Um 8 wurden wir pünktlich von einer Autoriksha abgeholt und zur regulären Fähre gebracht. Von dort ging es in etwa einer halben Stunde raus aus der Stadt. Wir hielten an einem privaten Haus mit Familienanschluss und bekamen dort ein leckeres hausgemachtes indisches Frühstück serviert.

Danach stiegen wir zu sechst um in ein hölzernes langes Kanu und wurden von da ab von einem Mann sanft durch die Kanäle geschippert. Vorbei ging die ruhige Fahrt entlang des Dorfes und wir bekamen Einblick in den Alltag der Bewohner. Ueberall wurde geangelt oder auch die wöchentliche Wäsche geschleudert und gewaschen. Die bunten Kleidungsstücke auf den Wäscheleinen haben mich natürlich wieder sehr verzückt.

Besonders schoen war auch die Vogelwelt anzuschauen, vor allem wenn die grossen schwarzen Kormorane ihre Flügel zum Trocknen ausbreiten. Wie bekamen auch die bunten Kingfisher zu sehen, die in Indien so verbreitet sind, daß sogar eine Brauerei danach benannt wurde.

Nach der gemütlichen Kanufahrt gab es dann nochmal ein hausgemachtes Mittagessen, traditionell serviert auf einem Bananenblatt. Und jetzt muss ich nochmals schwadronieren, aber das war wirklich schon wieder unfassbar schmackhaft. Die Basis eines solchen Gerichtes sind Reis und diverse Brote, dazu gibt es immer einen Sambar. Das ist eine Sauce mit Linsen, Gemüse, Tamarinde und Gewürzen. Dazu gibt es dann zahlreiche verschiedene Dips und Beilagen, die bisher bei jedem Essen variiert haben. Heute besonders hervorzuheben, ein Salat aus geraspelter gruener Papaya mit einer nussigen Note. Ich hoffe ich schaffe es, ein paar dieser Rezepte auch mal zuhause nachzukochen.

Zurueck im Hotel wurde erstmal ein bisschen auf der Terrasse gechillt und der Ausblick vom Balkon auf das emsige Treiben der Boote genossen. Die Zeit verging wie im Flug und es war schon wieder Zeit fürs Abendessen.

Die anderen hatten Lust auf komplett unindische Pizza. Sollte uns recht sein. Wir fanden einen kleinen Takeout in einer Seitenstraße, davor ein ueberdachter Tisch mit Stühlen. Es begann ein stroemender Tropenregen. Es konnte nicht gemütlicher sein, als wir lachend und erzaehlend unsere Pizza verspeist haben. Irgendwie total schoen, nach der Hochzeit noch ein bisschen mit den anderen rumzureisen. Nach so einem Ereignis gibt es ja immer noch ganz viel zu erzählen.

Reise nach Kerala

Am Sonntag Morgen hieß es Abschied nehmen, überall war Aufbruchstimmung. Wir konnten noch ein letztes Luxusfruehstueck geniessen, bevor unsere Unterkünfte fuer die letzten 7 Tage unserer Reise wieder etwas einfacher werden.

Fuer uns ging es weiter nach Kerala, etwas weiter westlich gelegen am grossen Indischen Ozean. Wir waren insgesamt 6 Leute aus der Gästegruppe, die zufällig alle nach Alleppey wollten. So bekamen wir ein eigenes Taxi gechartert und sahen uns schon alle beengt sitzen mit unserem ganzen Gepäck auf dem Schoss auf der etwa 5 1/2 stündigen Fahrt. Umso größer leuchteten die 6 Augenpaare, als ein Kleinbus mit 14 Sitzplätzen vorgefahren kam.

Ich verabschiedete mich tränenreich von Monique, die heute Nacht von Delhi wieder zurueck nach Spanien fliegt. Irgendwie total abgefahren, seine Freunde so weit weg von der Heimat zu treffen.

Die Fahrt ging zunächst durch den dichten Stadtverkehr von Coimbatore, bevor es dann allmählich ein bisschen ruhiger wurde. Zwischendurch machten wir Rast zum Mittagessen, und staunten alle nicht schlecht, als der Fahrer vor einem Restaurant hielt, welches ebenfalls eine Filiale in Frankfurt hat. Da freu ich mich so dermassen darueber, dass wir dieses leckere Südindische Essen auch zuhause bekommen. Ich bestellte mir wieder, na was wohl, Kothu Parotta. Das war dieses Mal so unfassbar scharf, dass ich spaeter am Abend nochmals daran erinnert werden sollte ;-) Ich gewöhne mich langsam aber sicher immer mehr an die scharfe Küche.

Gegen 6, in schönster Abenddämmerung erreichten wir unser Ziel Alleppey. Wir stiegen alle zentral aus und nahmen zu zweit jeweils noch eine Autoriksha zum Zielort. Ich hatte unsere Unterkunft der besten Freundin der Braut vor der Reise per WhatsApp geschickt, sie hat sich dann mit ihrem Freund auch dort eingemietet. Das war schoen, denn wir haben uns ausgezeichnet verstanden.

Der letzte Weg führte uns zu Fuss entlang der Kanäle der sogenannten „Backwaters“ bis vor zum Hotel, dem Malayalam Lake Resort. Ich rieb meine Augen, war das mal wieder alles schön hier. Ein absoluter Traum. Wir waren direkt am Wasser mit Blick auf die zahlreichen Boote, im Hintergrund Palmen und aufgeregte Vögel die sich zum Sonnenuntergang laut schnatternd in einem Baum trafen.

Wir bestellten uns Bier und Abendessen per Autoriksha ins Hotel und freuten uns, dass wir es mal wieder so wunderschön getroffen haben.

Aftermath in Coimbatore

Samstag durften wir endlich mal wieder ausschlafen, in den bequemen Wölkchenmatratzen des Radisson war das eine absolute Wohltat. Wir frühstückten ausgiebig und quasselten mit den anderen Gästen. Alle mussten die fantastischen Eindruecke der letzten Tage erst mal verarbeiten, jeder auf seine Weise.

Spaeter am Vormittag sind Monique und ich zur Braut hochgegangen und haben ihr beim Packen geholfen. Sie ist zwar noch eine Weile im Land, aber jetzt bleibt sie bei den Schwiegereltern. Ich durfte den gesamten Brautschmuck zurück in die Kisten ordnen und das war schon sehr beeindruckend, und verdammt schwer, so ein indisches Hochzeitsgeschmeide.

Wir haben noch ein bisschen gequatscht und unsere Strickprojekte verglichen. Wir machen nämlich einen sogenannten Knitalong, in dem wir alle das Gleiche stricken. Dieser Pullover wird uns dann immer an dieses fantastische Erlebnis erinnern. So zumindest die Theorie, denn wirklich zum Stricken gekommen sind wir bisher nicht 🤣

Nachmittags sind Kai, Monique und ich mit einem Uber wieder in unser Lieblingsrestaurant Annapoorna gefahren und es gab nochmal mein neues Lieblingsessen, das Kothu Parotta mit Joghurtsauce. Das ist nun quasi mein Äquivalent zur italienischen Bolognese oder dem thailändischen Pad Thai. Ich könnte mich reinsetzen.

Mit der Autoriksha sind wir in einen wunderschönen Laden gefahren, dem Anookh, in dem es fantastische bedruckte Stoffe gab. Am Ende waren wir nochmal in der Brookefields Mall, da ich vor hatte mir ein paar Kurtis zuzulegen. Das sind diese schoenen Tuniken in den tollsten Farben und Mustern.

Ich wurde schnell fündig und freute mich ueber die neuen Kleidungsstücke. Lustigerweise in schwarz und dunkelblau. Ich bin mal gespannt, ob ich das alles trage wenn ich wieder zuhause bin 🤣

Am Abend gab es noch einen Absacker in der Hotelbar im 1. Stock, bevor es wieder recht frueh ins Bett ging. Es war nochmal ein schoener Tag im lauten, staubigen Coimbatore. Am Sonntag geht’s weiter.

Monsoon Wedding

Jetzt habe ich aber lange darauf hingearbeitet, um endlich diese Überschrift nutzen zu koennen ;-) Aber am Freitag war es so weit, in Indien wurde endlich geheiratet!

Um 4.30 Uhr mitten in der Nacht klingelte bereits mein Wecker. Eine ungnädige Zeit, aber die Hochzeiten hier finden am frühesten morgen statt. Ich begann mit dem ganz grossen Beautyprogramm, welches ich schon von langer Hand in Deutschland geplant hatte. Heute sollte alles perfekt sein. Bei den Haaren scheiterte ich bereits. Trotz mitgebrachtem Bürstenfön und Glätteisen war gegen die tropisch feuchte Hitze nichts zu machen.

Um viertel nach 5 war dann bereits der Termin bei Monique im 4. Stock. Sie war in einem frueheren Leben mal Make Up Artistin und versprach, mir ein dem Anlass angemessenes Äusseres zu verpassen. Wenigstens das hat prima geklappt.

Wir hatten alle bereits unsere Sariblusen und Unterroecke an, als wir uns um halb 6 im Brautzimmer trafen. Hier sollten uns von mehreren Frauen die Saris traditionsgerecht drapiert werden. Es ist naemlich eine eigene Wissenschaft, das bis zu 6m lange Stueck Stoff so um den Körper zu wickeln, dass es am Ende auch gut ausschaut.

Hier gab es dann einen Stau, anstatt mehrerer Frauen waren nur 2 gekommen, und die brauchten je ca. 20 Minuten pro Person. Wir waren aber ungefähr noch 15 Damen und um halb 7 ging der Shuttle zur Hochzeitslocation.

Mag es in Indien generell eine andere Auffassung von Zeit und Pünktlichkeit geben, die Hochzetszeremonien starten um 7.00 Uhr morgens. Da ist nicht dran zu rütteln. Also haben wir uns schnell noch jeder ein Kleid oder eine Kurti übergezogen (hier gilt das Rumlaufen nur in Bluse und Unterrock generell als Unterwäsche und ist ein No Go) und sind eilig zur Venue gefahren worden. Vor Ort hat der Bräutigam bereits ein paar Frauen aus seiner Familie mobilisiert und innerhalb von einer halben Stunde waren wir alle kunstvoll drapiert und gewickelt.

Es war dann auch schon kurz nach 7 als endlich der offizielle Teil begann. Es reihten sich diverse Vor-Rituale aneinander bevor es langsam ernst wurde.

Es begann mit einer „Reise“, das ganze wurde ein bisschen wie in einem Theaterstück aufgeführt. Der Bräutigam beschließt, das Elternhaus zu verlassen und reist mit Gefolgschaft durch die Räume. Draussen auf der Strasse wird dann verhandelt. Eigentlich sollte der Brautvater dem Bräutigam seine Tochter anbieten, damit dieser nicht ins Exil geht, der hat aber seinen Text etwas verändert und stattdessen die beiden Kokosnüsse angeboten, die er in der Hand hielt. Das war natuerlich ungeplant und führte allerseits zu lautem Gelächter.

Die Männer inklusive Bräutigam, Eltern, Schwiegereltern und Brüder trugen übrigens alle topless und um die Hüften war ein weisser Dothi gewickelt, ein 2m breites Stueck Stoff mit goldenem Rand. Diesen trugen alle Männer, aber Kai und die anderen internationalen Gäste durften ein farbiges Oberhemd anziehen. War der Kai doch ein bisschen froh drüber🤣

Irgendwann war es dann soweit. Braut und Bräutigam gingen über 7 Stufen und es wurden entsprechende Fragen gestellt. Danach war alles in Stein gemeißelt und die Braut stand symbolisch auf einem Stein. Wir Gäste bekamen jeder ein buntes Schächtelchen, welches mit Reis gefüllt war. Von ueberall wurde dieser geworfen und irgendwann war alles besiegelt. Die beiden waren offiziell verheiratet. Ein Moment, der bei Monique und mir natuerlich nicht ohne Tränen von statten ging. Wir waren beide ergriffen von diesem Moment.

Anschließend durfte erst mal nicht gratuliert und geherzt werden, denn das Paar sass auf der Buehne, dort brannte ein Feuer, in das die beiden abwechselnd Blumen warfen. Es war wirklich alles sehr sehr feierlich.

Endlich durfte dann auch gratuliert werden und wir stellten uns artig in der Schlange der Gäste an. Es begann wieder eine endlos lange Fotozeremonie. Fotos sind wichtig in Indien, vor allem eben die sehr gestellten Familienfotos und jeder sollte sein Foto mit dem Brautpaar bekommen. Aber ich darf nix sagen, ohne meine Kamera auf Reisen fühle ich mich auch nicht vollständig ;-)

Gegen eins standen schon wieder die Busse bereit, um uns ins Hotel zu fahren. Da wir noch am Morgen ein leckeres indisches Fruehstueck bekamen, verzichteten wir auf das Mittagessen.

Im Hotel gab es ein bisschen Verschnaufpause und ich wickelte mich aus dem Sari heraus. Der war dann doch schwer und irgendwie ungewohnt und nicht bequem zu tragen. Meine Bewunderung gilt daher auch den indischen Frauen, die teilweise ihren gesamten Alltag darin bestreiten.

Nach einem kurzen Powernap ging es wieder zurueck zur Location. Dort begann dann ein informeller und sehr gemütlicher Teil der Hochzeit. Es wurden lustige indische Hochzeitsspiele gemacht, indem die Eheleute sich gegenseitig liebevoll neckten, singen mussten und es gab sogar eine kleine Hochzeitstorte. Ein westlicher Brauch, aber dennoch schoen.

Zum Abschluss hatten dann wir unseren grossen Auftritt. Wir fuehrten unter den amuesierten Augen des Hochzeitspaares und der indischen Gäste unsere bereits zuhause einstudierten Tänze auf. Das hat prima geklappt und wir bekamen Applaus und Anerkennung fuer unsere „Bemühungen“. Dies ist eigentlich eher eine nordindische Tradition. Der sogenannte Sangeet besteht aus diversen Tänzen, die einzelne Gruppen vorbereiten. Wer schon mal Bollywood Hochzeitsfilme gesehen hat, weiss wovon ich rede. Es war sooooooo lustig und hat einen riesengroßen Spass gemacht.

Am Ende gab es noch laute indische Popmusik aus den Lautsprechern und es wurde ausgelassen getanzt.

So war es also vollbracht, eine Südindische Hochzeit, ein absolut einmaliges Erlebnis welches sich fuer immer in unsere Herzen gebrannt hat. Wir sind froh und glücklich und unendlich geehrt, dass wir die Gelegenheit hatten, dies so hautnah mitzuerleben. Um es aber noch etwas kitschiger zu machen, vor allem bin ich dankbar fuer die wundervollen Freundschaften, die uns den Weg hierher ermöglicht haben.

Indien, du hast mein ♥

Südindische Hochzeit – Teil 2

Direkt am frühen Morgen hätte es schon die Möglichkeit gegeben, in die Hochzeitslocation zu fahren, um frühen Zeremonien beizuwohnen. Wir entschieden uns jedoch (wie die meisten im Hotel) fuer die spätere Abfahrt um 10.30 Uhr. So konnten wir noch in aller Ruhe das wirklich fantastische Frühstücksbuffet geniessen.

Vor Ort in der Makara Jothi Mahal Ayyapa Pooja Sangam Hochzeitslocation war der Dresscode bis hier noch immer informell und relaxed, dennoch fühlten wir uns alle ein bisschen underdressed, als wir die Braut in ihrem wunderschönen Sari gesehen haben.

Der grosse Raum mit den hunderten Stühlen füllte sich so langsam. Ich hatte mir bis dahin noch Gedanken gemacht, ob ich im Innenraum gute Fotos machen könnte. Ich hatte ja keine Ahnung, dass der Bereich vor der Buehne einem perfekt ausgeleuchteten Fotostudio entsprach 🤣

Auf der Bühne sass das Hochzeitspaar und es spielte Musik, viele Menschen in traditionellen Gewändern waren um die beiden herum verteilt und es gab diverse farbenfrohe Rituale und es war alles schon wunderschön anzuschauen. Wie wir dann erfahren haben, war dies die offizielle Verlobung. Da wir älter waren als die beiden, durften wie sie mit Reis bewerfen, während sie sich vor uns auf den Boden gekniet haben. Somit haben wir ihnen unseren Segen gegeben *schnüff*

Danach gab es das bereits bekannte Essen am offenen Bananenblatt. Ein wirklich tolles Ritual. Man setzt sich einfach dorthin wo es gerade frei ist und von da ab laufen ca. 20 Personen an einem vorbei und bestuecken unseren Naturteller mit verschiedensten, Saucen, Chutneys, Joghurt, Broten, Reis und allerhand Flüssigkeiten in kleinen Bechern. Auch wenn man keine Ahnung hatte was das alles war, wir probierten wirklich von jeder Speise und es war nichts dabei, was uns nicht schmeckte. Eine wahre Geschmacksexplosion und eine Reise durch die Gewuerzwelt Südindiens.

Ich muss ein Geständnis machen, bislang mochte ich indisches Essen zwar, aber es war nicht mein Favorit. Das hat sich nun verändert. Ich bin jetzt ein grosser Fan und freue mich, dass es in Frankfurt auf der Kaiserstrasse ein Restaurant gibt, welches alle diese Speisen auch anbietet.

Anschließend gab es auch für die weiblichen Gäste die traditionelle Bemahlung der Hände mit Henna. Wobei dies eigentlich eher eine nordindische Tradition zu sein scheint. Aber die Braut hatte es sich so gewünscht.

Danach war Tanztraining angesagt, denn wir europäischen Gäste haben schon im Vorfeld der Reise einen indischen Tanz einstudiert. Der war fuer den Hochzeitstag vorgesehen, es hatte sich eine der Inderinnen bereit erklärt noch mal mit uns zu üben. War auch unbedingt notwendig.

Nach dem Essen ging es erst mal wieder zurueck ins Hotel und es blieb nicht viel Zeit fuer einen kurzen Nap und eine frische Dusche, bevor wir schon mit dem Styling beginnen mussten. Am Abend war der offizielle Hochzeitsempfang und fuer diesen gab es nun endlich eine Kleiderordnung ;-)

Kai durfte eine wunderschöne glitzernde nachtblaue Kurta tragen, ein langes Hemd mit Stehkragen und ich bekam ein Kleid, welches ich mir so wahrscheinlich nicht selbst ausgesucht hätte 🤣 aber es war schön bunt und weiträumig, dass noch viel Platz fuer das Essen sein sollte.

Das Foyer im Hotel füllte sich allmählich mit den Gästen aus ganz Europa und alle sahen so toll und festlich aus. Ueberall funkelte und glitzerte es.

Gegen halb fuenf wurden wir wieder zurueck zur Venue gebracht und dort kamen wir aus dem Staunen  nicht mehr heraus.

Hunderte von Gästen waren vor Ort in den buntesten Saris und Kurtas. Alles war so wunderschön. Wir wurden von allen Seiten nett angelaechelt und gegruesst, „welcome to India“ rief es aus den Reihen. Irgendwann betrat dann das Brautpaar die bunt geschmückte Bühne und wurde erst mal ausgiebig von mehreren Fotografen und Videografen abgelichtet.

Der Begriff „Empfang“ wurde dabei sicher anders interpretiert als bei uns. Während man in Deutschland eher bei einem Gläschen Sekt locker geplaudert haette, baute sich im Saal links von der Buehne eine Menschenmenge auf, die mich ein bisschen an die Schlangen im Königspalast von Mysore aus der letzten Woche erinnerte.

Was nun folgte war ein stundenlanges Ritual, an dem die Gäste in kleineren Gruppen nacheinander auf die Buehne gingen, das Brautpaar begruessten, um danach ein offizielles Foto mit den beiden zu machen. Meine vollste Bewunderung galt den beiden, die dies ueber mindestens 4 Stunden mitmachen, bis auch wirklich jeder seinen Moment hatte.

Ein Stock weiter unten war zur gleichen Zeit ein riesiges Buffet aufgebaut, und das hat uns nochmals erneut beeindruckt. Ueberall gab es Stände, an denen man aus einer Vielfalt an Speisen aussuchen konnte. Wirklich faszinierend und wirklich schade, dass der Magen irgendwann einfach voll ist. Wir haben es geliebt.

Irgendwann am späten Abend ging es zurueck ins Hotel, wo ich wirklich so fertig war, dass ich einen neuen Rekord im Schnelleinschlafen aufgestellt habe. Ich bin immer noch erkältet, habe mir aber dem Anlass angemessen, den ganzen Tag irgendwelche Grippostad und sonstige Pülverchen einverleibt, um dieses einmalige Ereignis in vollsten Zügen geniessen zu koennen.

Wedding Warm Up & Yoga

Der gestrige Tag war schon wieder so ereignisreich, dass ich gar nicht sicher bin, ob so ein Blogbeitrag auch nur annähernd alles angemessen erzählen kann. Einen Versuch ist es wert.

Nach einem feudalen und abwechslungsreichen Hotelfrühstück sind ca. 30 von uns in zwei Kleinbussen raus aus der Stadt gefahren. Parallel fanden am fruehen Morgen bereits Rituale im Elternhaus des Bräutigam statt, die, wenn ich das richtig verstanden habe, den Abschied des Sohnes aus dem Elternhaus symbolisieren sollen.

In ihrer Hotelsuite bekam die Braut derweil von 3 Frauen gleichzeitig Hände und Füße mit Henna kunstvoll und sehr detailreich bemalt. Das ist das sogenannte Mehendi.

Zu diesen Ereignissen waren noch keine Gäste vorgesehen, daher gab es fuer uns ein Alternativprogramm.

Es ging zum Isha Yoga Center ca. 30 Kilometer außerhalb der Stadt. Dort war es absolut beeindruckend. Wir hatten ca. 2,5 Stunden Zeit und das war eigentlich viel zu kurz fuer eine so weitläufige Anlage. An diesem Ort dreht sich alles um das sehr spirituelle Yoga, das in Indien noch eine ganz andere und deutlich tiefere Bedeutung hat.

Es hier zu erleben war etwas ganz besonderes. Zuerst ging man auf die riesengroße Büste (Adiyoga) zu und darunter war ein kleiner Tempel. Dort wurden wir direkt eingeladen, reinzukommen und im Schneidersitz den monotonen Klängen und Gesängen zu lauschen. Ruhe und Meditation, Körper und Geist.

Ein krasser Gegensatz zu dem lauten, hektischen und bunten Umfeld, welches wir bisher wahrgenommen haben.

Weiter ging der Weg durch die stickige Hitze entlang von palmengesäumtem Feldern. Zwischendurch gab es frisches Kokoswasser bevor wir den Eingang zur Hauptanlage erreicht haben. Dort war fotografieren streng verboten. Wir mussten alles abgeben und die Handys wurden separat verstaut. Verstaendlich, sonst wuerde sich sicher kaum einer dran halten.

Wobei ich grundsätzlich den Fotoapparat in der Tasche lasse, wenn ich weiss, daß es nicht erwünscht ist.

Von dort an ging es von einem spirituellen Ort zum naechsten. Alles war so wunderschön angelegt. Eine halbe Stunde „free yoga“ gab es auch. Diese bestand aus ein paar kleineren Übungen und einer Meditation. Haben wir natuerlich alles mitgemacht. Die Zeit ging viel zu schnell rum, da wurden wir auch schon wieder abgeholt.

Auf dem Rückweg fuhren wir nochmal ins Annapoorna und bestellten uns dieses Mal südindisches Parotta in verschiedenen Varianten. Das ist kleingezupftes Brot, gebraten mit Chili oder diversem Gemüse in einer Auswahl feinster indischer Gewürze. Getoppt wird das ganze mit einer Raita (yoghurt sauce). Das ist typisches Südindischen Streetfood und schmeckt unglaublich lecker.

Der erste feierliche Höhepunkt des Tages, an dem auch die Gäste geladen waren, fand am Abend in der eigentlichen Hochzeitslocation statt. Der Dresscode war hier noch informell. Als wir vor Ort ankamen, waren wir hin und weg. Der Eingang war bunt geschmueckt und zum Klang indischer Instrumente gingen wir hinein. Nach einem kurzen Warten kam dann die Familie des Bräutigams vorgefahren und unter musikalischer Begleitung begruessten sich die Familien der beiden zukünftigen Eheleute. Alles war schon so bunt und laut und gab doch nur einen kleinen Vorgeschmack auf das, was in den naechsten Tagen noch folgen sollte.

Zum Abschluss dieses wundervollen Tages gab es ein leckeres Abendessen, traditionell serviert auf einem Bananenblatt und natuerlich von uns mit den Fingern verspeist … obwohl wir Europäer sogar Holzgabeln bekamen 🤣 Die Inder wuerdigten unsere Bemühungen und mittlerweile klappt das auch schon ganz gut.

Indische Hochzeit, Tag Nr. 1 … morgen geht es weiter ♥️