Heute ist Samstag, und während draussen der tropische Regen an die Scheiben prasselte, sitzen wir gemütlich und gut geschützt in der Fähre auf dem Weg zurueck nach Mahé. Wir verbringen dort noch den morgigen Tag in der Hauptstadt Victoria, bevor es dann ganz spät am Sonntag Abend wieder zurück in die Heimat geht. Ich muss gestehen, ein bisschen freue ich mich sogar wieder auf kühlere Temperaturen ;-)
Nach dem wunderschönen, aber auch recht anstrengenden Tag auf La Digue haben wir den fast den gesamten Donnerstag am Pool verbracht und am Abend haben wir noch einen ausgiebigen Spaziergang am wunderschönen Goldstrand gemacht. Es war wirklich idyllisch und wir durften noch mal sehen, wie ein grosser Stachelrochen seine Bahnen über den feinsandigen Boden zieht.

Der Strand ist wirklich toll und wuerde sich perfekt fuer faule Strandtage eignen, aber da sind dann eben diese Sandfliegen. Heute auf der Fähre haben wir einige Urlauber mit rot verpustelten Armen und Beinen gesehen. Wirklich sehr schade.
An unserem letzten vollen Tag auf Praslin haben wir uns gestern noch mal Fahrräder geliehen. Für mich nicht ganz freiwillig, ich wollte ja eher noch mal ein Auto mieten. Aber ich habe mich überreden lassen. Was ich nur kurz nach Fahrtbeginn schon wieder bereut habe. Wir wollten zur Anse La Blague, und schlecht übersetzt war der Name Programm. Die Insel ist naemlich hügelig und die Sonne sehr sehr heiss, bergauf konnte sogar Kai mit den kleinen Fahrrädern nur schieben und bergab sind wir auch nicht gefahren, weil es eben wirklich sehr steil war und wir den Bremsen der Räder nicht getraut haben. Insgesamt gehörte diese Tour damit zu den anstrengendsten Dingen, die ich seit langem gemacht habe. Ich hab gejammert, mit Scheidung gedroht und Kai hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. Ich denke, er hatte sogar ein kleines bisschen schlechtes Gewissen ;-)

Der Strand war mal wieder sehr schoen, es fiel mir aber schwer, das zu geniessen, weil man natuerlich die gesamte Tortur noch mal machen musste fuer den Rückweg.




Als wir endlich wieder auf weitgehend ebenem Terrain ankamen, sind wir direkt eingekehrt und es gab in feiner Atmosphäre meinen mittlerweile schon zum Mittagsritual gehörenden Smoked Fish Salad. Der war so lecker und bisher der beste, den ich auf der Insel verspeist habe.
Als wir wieder im Hotel ankamen, waren wir einfach nur platt, selbst Kai war fertig. Die Hitze setzt einem ganz schoen zu. So ging es noch mal zur Erfrischung an den Pool.
Am Abend wollten wir noch ein letztes Mal in unser Stammlokal am Strand, dort hatte sich aber eine Drei-Personen-Kapelle aufgestellt und spielte in typischer Orgelmanier eines Alleinunterhalters westliche Country Musik, dabei wurde leicht schräg gesungen … some broken hearts never mend 🎶🎵🎶🎵🎶

Wir nahmen Reißaus und gingen ins Nachbarlokal, das hatten wir bislang gemieden, weil sich die Bewertungen so extrem schlecht anhörten. Unfreundliche Personal und sehr schlechtes Essen. Was uns erwartete waren aber sehr freundliche Bedienungen und leckersten Essen in geschmackvoller Atmosphäre. Was man daraus lernt, vertraue nicht zwangsläufig auf andere Erfahrungen, sondern bilde dir dein eigenes Urteil.
Kai hatte den „catch of the day“ (Tagesfang) und ich bekam ein ganz leckeres Currygericht mit Shrimps, zum Nachtisch gab es ein schmackhaftes Kokosnougat mit Kokoseis. Lecker, die Familie darf sich schon drauf freuen, dass ich diesen Nachtisch beim nächsten Besuch in Alsfeld kredenzen werde.


Gleich ist die Fährfshrt vorbei und wir kommen in Victoria an. Die Reise ist dieses Mal etwas stürmischer als die Hinfahrt und es schüttet immer noch aus allen Kübeln. Hinten am Horizont, über der Insel Mahé wird es langsam heller. Bin mal auf die kleine Hauptstadt gespannt.

